Normalerweise gebe ich euch ja immer fleißig Tipps dazu, wohin euer nächster Urlaub gehen sollte. Heute ist es ein bisschen anders – ich stelle euch genau die Orte vor, die ihr besser niemals in eurem Leben besuchen solltet: Entdeckt mit mir die gefährlichsten Orte der Welt!

Auf den ersten Blick sehen manche Orte wie die absoluten Traumziele aus. Doch nichts ist so wie es scheint, und die Orte, um die es in diesem Artikel geht, bergen alle ein schreckliches Geheimnis. Von gefährlichen Städten, über gruselige Inseln, bis hin zu giftigen Seen – hier ist alles vertreten. Hier sind die gefährlichsten Orte der Welt!

Das sind die gefährlichsten Orte der Welt

Brennende Stadt | Tor zur Hölle

Insel des Todes | Tödliche Straße

Mörderische Ureinwohner | Brennende Erde

Atomtestgelände | Gefährliche Gewässer

Seucheninsel | Verseuchte Geisterstadt

Blick auf ein verlassenes Hochhaus in Prypjat

Achtung! An diesen Orten wird es gefährlich!

Inseln, Städte und Vulkankrater – überall auf der Welt gibt es gefährliche Orte. Bevor ich euch verrate, was es mit diesen Orten auf sich hat, bekommt ihr in dieser Karte einen Überblick, wo sich die gefährlichsten Orte der Welt befinden.

Brennende Stadt Centralia

Centralia in Pennsylvania war einst eine kleine Bergbaustadt, deren 2.000 Bewohner ein ruhiges und arbeitsames Leben führten. Einfach eine beschauliche, typische US-Kleinstadt, wie man sie aus Filmen kennt. Eine Stadt, die man vielleicht gerne einmal besucht hätte – bis vor einigen Jahren, als sich alles änderte.

Die Straßen sind aufgerissen, Rauch steigt aus den dunklen Abgründen…

Am 27. Mai 1962 fing die örtliche Mülldeponie Feuer. Unklar ist bis heute, ob es Brandstiftung, Zufall oder ein geplantes Feuer war. Sicher ist nur, dass sich das Feuer auf die Minen, die unter der gesamten Stadt verlaufen, ausbreitete und ein Brand entstand, der bis heute anhält. Es gab einige aufwendige, aber vergebliche Löschversuche. Die Bewohner mussten aus ihrer Heimat fliehen. Heute ist Centralia eine Geisterstadt mit kaum mehr als zehn Einwohnern. Die Straßen sind aufgerissen, Rauch steigt aus den dunklen Abgründen und die Häuser sind fast alle abgerissen. Centralia gilt deshalb auch als einer der gruseligsten Orte der Welt.

Centralia in den USA
Centralia, oder das, was davon übrig ist…

Tor zur Hölle: Krater von Derweze

Wir bleiben beim Thema Feuer und kommen von der brennenden Stadt zum Tor zur Hölle. Wenn es wirklich eine Hölle gibt, dann liegt garantiert hier der Eingang: In der Wüste Karakum in Turkmenistan hat sich 1971 die Erdoberfläche geöffnet. Eigentlich waren hier mitten in der Wüste nur Sondierungsbohrungen für Gas geplant, doch die Arbeiter bohrten genau an der falschen Stelle. Der Boden brach zusammen und es bildete sich ein riesiger Krater mit 70 Metern Durchmesser. Die Situation war mehr als gefährlich, Methan-Gas begann auszuströmen, weshalb man sich dazu entschied, den Krater anzuzünden. Aber das Feuer erlosch nicht einfach nach ein paar Tagen…

Seit fast 50 Jahren lodern die Flammen jetzt schon im Krater von Derweze. Da die gesamte Region um den gleichnamigen Ort Derweze reich an Erdgasvorkommen ist, bewegt man sich hier auf gefährlichem Terrain – auch, weil die Temperaturen im Sommer immens ansteigen.

die gefährlichsten Orte Derweze

Insel des Todes Queimada Grande

Im türkisblauen Wasser erkennt man von Weitem eine traumhafte Insel mitten im Südatlantik vor der Küste von Brasilien. Es sind keine Menschen zu sehen, am liebsten würde man sofort einen Stopp auf dem einsamen Fleckchen Erde einlegen, oder? Das ist aber nicht nur keine gute Idee, sondern seit 1985 sogar offiziell verboten. Die Insel des Todes ist nämlich gar nicht so unbewohnt wie sie scheint. Nur, dass die Bewohner hier keine Menschen sind.

Nirgendwo sonst auf der Welt kommt die Insel-Lanzenotter vor

Auf der 43 Hektar großen Insel lebt eine Art, die es auch tatsächlich nur hier gibt. Nirgendwo sonst auf der Welt kommt die Insel-Lanzenotter vor, eine Schlangenart, die Kleintiere mit ihrem Gift innerhalb von Sekunden töten kann. Auch für den Menschen ist sie alles andere als ungefährlich, denn für uns kann ihr Gift ebenfalls tödlich sein. Wenn also etwas gefährlich ist, dann Queimada Grande zu betreten, vor allem, weil hier noch ungefähr 3.000 Exemplare der Schlangenart leben sollen. Alle paar Meter könnte euch eine der Vipern begegnen.

Die Lanzenotter zählt, wie hier die Buschviper, zu den Vipern.
Tausende Lanzenottern soll es auf der Insel des Todes geben.

Todesstraße Yungas in Bolivien

Kommen wir von den gefährlichsten Orten zur gefährlichsten Straße der Welt, der Yungas Road in Bolivien. Von Weitem sieht alles noch exotisch schön aus: Mitten durch die Anden schlängelt sich eine Straße von La Paz bis nach Caranavi durch dichten Dschungel.

Guru Tipp:

Die Yungas Straße scheint wirklich verflucht. Beim „Praktikum deines Lebens 2015“ war Mara dort unterwegs – was dann passierte, lest ihr im Artikel zu der Straße des Todes.

Doch die Straße, die auch Camino de la Muerte, auf deutsch Todesstraße, genannt wird, sollte man auch lieber nur von Weitem bestaunen. Denn auf der Strecke selbst verwandeln sich die hübschen Schleifen und Windungen Kilometer für Kilometer in riskante Haarnadelkurven und gefährlich enge Abschnitte. Die Highway ist schlammig, es gibt streckenweise nur eine Fahrspur und keine Leitplanken. Dafür aber eine steile Schlucht direkt neben der Straße, die jedes Ausweichmanöver zum Überlebenskampf werden lässt. Die vielen Kreuze am Straßenrand bestätigen eine traurige Tatsache, die ihr euch bestimmt schon denken könnt: Hier mussten Menschen regelmäßig ihr Leben lassen. Noch mehr riskante Straßen findet ihr in meinem Bericht zu den gefährlichsten Wanderwegen der Welt.

Todesstraße Yungas in Bolivien

North Sentinel im Indischen Ozean

Beim Thema gefährliche Inseln darf diese hier auf gar keinen Fall fehlen: North Sentinel Island im Indischen Ozean, die zur Inselgruppe der Andamanen gehört. Hier bekommt ihr es weder mit Feuer, noch mit giftigen Tieren zu tun – die traumhafte Insel birgt ein anderes gefährliches Geheimnis. Weiße Sandstrände, ein dichter grüner Dschungel, der viele Früchte und Tierarten erahnen lässt, lassen zunächst nichts Böses vermuten. Was sollte hier schon gefährlich sein?

Hier am Strand werdet ihr bestimmt schon beobachtet

Hier am Strand werdet ihr bestimmt schon beobachtet, und zwar von den Einwohnern von North Sentinel, den Sentinelesen. Sie sind das abgeschiedenste Volk der Welt, hatten und wollen auch keinen Kontakt mit der Zivilisation. Alle Versuche einer Kontaktaufnahme durch die Außenwelt haben die Sentinelesen mit Gewalt abgelehnt. Wer hier strandet, hat keine Chance zu überleben. So erging es erst im November 2018 einem Missionar, der nicht mehr von der Insel zurückkehrte. Um Reisende vor diesem Schicksal zu bewahren und, um die Sentinelesen vor Zivilisationskrankheiten zu schützen, wurde das Betreten der Insel verboten.

North Sentinel im Indischen Ozean
Was auf dieser Insel lauert, wollt ihr nicht selbst erfahren.

Danakil Wüste in Nordafrika

In Wüsten ist es bekanntlich karg und heiß. Aber die Umstände in der Danakil Wüste in Nordafrika übertreffen alles, was ihr bisher über die riesigen Sandmeere gewusst habt. Dank des Dallol Vulkans ist die Danakil Wüste einzigartig – aber auch lebensfeindlich. Hier kann es bis zu 70 Grad heiß werden, selbst im Winter klettert das Thermometer meist auf über 40 Grad.

Guru Tipp:

Zwar zählt der Dallol Vulkan zu den gefährlichsten Orten der Welt, doch ist das, was Mutter Natur hier geschaffen hat, einfach faszinierend. Deshalb gehört er auch in meine Liste der erstaunlichsten Naturphänomene der Welt.

Die Vulkankrater lassen gefährliche Salzseen und Schwefellandschaften entstehen. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum ihr euch hier besser nicht aufhalten solltet, auch wenn es immer wieder Touristen in die Wüste zieht, – eigentlich Wahnsinn – warnt das Auswärtige Amt doch vor Reisen in die Region, in der es zu Raubüberfällen und Entführungen kommen kann. Auch wenn das Naturschauspiel vor Ort weltweit einzigartig ist; schaut euch doch lieber meine Fotos an, anstatt euch der Gefahr auszusetzen.

Dallol Vulkan in Äthiopien

Zerstörtes Südsee Atoll Mururoa

Kommen wir nun zu einem Korallenriff mit traumhaften Lagunen im Südpazifik. Und jetzt stellt euch ein Sperrgebiet mit riesigen Bohrschächten vor. Was das soll? Ich habe euch gerade ein und dasselbe Gebiet beschrieben. Kaum zu glauben, aber im Südpazifik auf der Strecke zwischen Neuseeland und Südamerika liegen nicht nur besondere Naturwunder wie die Cookinseln, sondern auch gefährliche Orte wie das Atoll Mururoa, das zu Französisch-Polynesien gehört. Aber warum ist so ein wunderschöner Ort gefährlich? Die Erklärung ist grausam: Von 1966 bis 1996 wurden auf den Inseln fast 200 Atombomben gezündet. Das Atoll hatten sich die Franzosen in den Sechzigern als Kernwaffentestgelände ausgesucht. Atombomben werden heute zwar nicht mehr auf Mururoa gezündet, allerdings liegen in den riesigen Bohrschächten Unmengen von radioaktivem Abfall, was den eigentlichen Himmel auf Erden zu einem der gefährlichsten Orte der Welt macht.

gefährlichste Orte Traumstrand
Auch Mururoa war einst so traumhaft wie hier das Aitutaki Atoll.

Gefährlicher Kiwusee in Zentralafrika

Stille Wasser sind tief und manchmal auch gefährlich. Die Reise zu den gefährlichsten Orten der Welt führt an die Grenze zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo. Hier befindet sich der Kiwusee, der an einigen Stellen fast 500 Meter tief ist. Und in diesen Tiefen schlummert Gefahr: Der von außen wunderschöne See verbirgt in seinen Tiefen nämlich ein Kohlendioxid- und Methangemisch.

Eine schlafende Gefahr, die eine Katastrophe auslösen könnte

Durch Erschütterungen wie Erdbeben könnten hochgefährliche Gasblasen an die Oberfläche steigen, was verheerende Folgen hätte. Millionen Menschen könnten an dem Gas ersticken: Etwas Ähnliches ist 1986 im Nyos See in Kamerun passiert, bei dem Unglück starben fast 2.000 Menschen und unzählige Tiere. Das Gasgemisch im Kiwusee ist weitaus gefährlicher: Eine schlafende Gefahr, die eine Katastrophe auslösen kann.

Der Kiwusee in Afrika
In den Tiefen des Kiwusees lauert Gefahr.

Seuchengefahr auf der Ostseeinsel Riems

Erschreckt euch nicht vor dem, was ich euch jetzt sagen muss: Aber einer der gefährlichsten Orte der Welt liegt bei uns in Deutschland. Gerade einmal fünf Kilometer von der beliebten Urlaubsinsel Rügen entfernt und nur durch eine 50 Meter lange Brücke vom Festland getrennt, liegt die Insel Riems in der Ostsee. Und dieses kleine idyllische Eiland mit grünen Wiesen und vielen Tierarten ist Sperrgebiet, hier gilt die biologische Sicherheitsstufe vier! Dort lauert eine der wohl größten Gefahren der Menschheit. Auf der kleinen Insel befindet sich das Friedrich-Loeffler-Institut, hier werden die gefährlichsten Seuchen der Welt erforscht.

Neben Erregern wie dem Vogelgrippe- und dem West-Nil-Virus ist es hier seit dem Sommer 2017 noch gefährlicher geworden: Die Forscher arbeiten an für den Menschen hoch ansteckenden Krankheiten wie dem gefürchteten Ebola Virus oder dem Nipah Virus. Letzteres führt in vielen Fällen zu tödlichen Gehirnentzündungen. Auch wenn die Ostsee-Insel natürlich mit allen Möglichkeiten gesichert wird, macht sie das, was sich hinter den Mauern und Zäunen verbirgt, definitiv zu einem der gefährlichsten Orte der Welt.

gefährlichste Orte Riems Ostsee
Das Friedrich Loeffler Institut auf Riems.

Prypjat: Verseuchte Geisterstadt in der Ukraine

Seit dem Super-GAU im April 1986 ist in der Stadt Prypjat bei Tschernobyl nichts mehr wie es mal war. Fluchtartig verließen die Menschen damals die Stadt, ließen all ihr Hab und Gut zurück, um sich vor einer Gefahr zu schützen, die sich explosionsartig und beinahe unsichtbar über den Norden der Ukraine ausbreitete. Die atomare Strahlung, die seither vom havarierten Kernkraftwerk Tschernobyl ausstrahlt, hielt sogar ganz Europa über Jahre in Atem.

Dark Tourism

Mehr über den Trend des Dark Tourism, dem Reisen an gefährliche Orte, erfahrt ihr im Reisemagazin.

Heute, über 30 Jahre nach der Katastrophe, ist die Geisterstadt Prypjat nicht nur einer der gruseligsten Lost Places der Welt, sondern auch weiterhin ziemlich gefährlich. Die Strahlung rund um den Reaktor, der nach dem Unglück in einen Mantel aus Beton gehüllt wurde, ist weiterhin um ein Vielfaches erhöht, von einem längeren Aufenthalt wird daher dringend abgeraten. Dennoch können Tschernobyl und Prypjat mittlerweile innerhalb von geführten Touren besichtigt werden, sogar ein Hostel befindet sich in der ehemaligen Sperrzone. Ob solche Reisen nun interessant und wichtig sind oder nur die Sensationsgier der Katastrophentouristen befriedigt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Verlassenes Zimmer mit Blick auf das Riesenrad im Freizeitpark von Prypjat bei Tschernobyl in der Ukraine ist ein Hotspot für Dark Tourism.

Gänsehaut pur!

Müsst ihr jetzt auch erstmal schlucken? Diese Orte sind wirklich schaurig gefährlich und sollten besser gemieden werden. Falls euch das noch nicht genug war, habe ich in meinem Reisemagazin auch noch die gefährlichsten Flughäfen der Welt zusammengestellt. Kennt ihr noch andere Orte, die man lieber nicht besuchen sollte? Lasst es mich gerne wissen und schreibt sie in die Kommentare.

 

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