Mallorcas Süden ist viel mehr als nur Ballermann. Lest hier, welche Buchten ihr unbedingt einmal besuchen solltet und welche kleine Insel einen Tagesausflug wert ist.

Ich nehme euch heute mit auf eine Reise in Mallorcas Süden – von der bekannten Feiermeile Platja de Palma in Richtung der wunderschönen, naturgeschützten Strände bei Es Trenc und hinauf bis nach Santanyi. Ich war bei meinen Fahrten durch die mallorquinische Küstenlandschaft immer wieder begeistert von den kleinen urigen Dörfern und kilometerlangen Stränden, die man hier sprichwörtlich an jeder Ecke finden kann. Die Entfernungen sind immer angenehm und selbst der entfernteste Strand ist immer noch in höchstens einer Stunde erreicht. So kann man einfach gleich mehrere Buchten suchen und es sich dort dann jeweils einige Stunden gut gehen lassen. Aber der Reihe nach, denn auch wenn die Partystrände am Ballermann nicht jedem zusagen, so kann man hier doch eine fantastische Zeit verbringen.

Entdeckt Mallorcas Süden

Platja de Palma und El Arenal | Angesagte ClubsBeliebte Strände und Buchten

Parc Natural Mondrago | Geheimtipp Cabrera | Vielseitig und wunderschön

Noch mehr Mallorca Tipps?

Yachten am Hafen von Cala d'Or.

Platja de Palma und El Arenal

Wenn ihr einen echten Mallorca Partyurlaub machen wollt, seid ihr ohne Wenn und Aber am Platja de Palma und der Touristenhochburg El Arenal (auch bekannt als S’Arenal) am besten aufgehoben. Denn hier geht wirklich die Post ab. Verkehrsgünstig gelegen ist der Platja de Palma auf jeden Fall, denn die Party- und Strandmeile beginnt mehr oder weniger direkt hinter dem Flughafen von Palma de Mallorca. So können die Partyhungrigen also mit ihrem Ghettoblaster auf der Schulter direkt in ihr Hotel verschwinden und sich in ihr Strandoutfit werfen. Hier ist wirklich für alles gesorgt, denn neben dem berühmten Bierkönig und der Schinkenstraße warten auch noch der MegaPark und viele weitere Clubs und Bars darauf, erobert zu werden. Hier finden alle Urlauber die perfekte Feierlocation.

Die wichtigsten Clubs

Auf der legendären Schinkenstraße könnt ihr einfach nur staunen: Über die vielen fröhlichen Deutschen, die sich nach Sonnenuntergang hier tummeln, aber auch über die vielen Promoter, die vor allen Clubs stehen und euch die weltbesten Angebote machen, wenn ihr auf einen oder gleich 10 Drinks in ihre Bar kommt. Es ist ein bisschen wie im Partywunderland und man kommt mit Leuten ins Gespräch, die man sonst nie im Leben treffen würde. Die Schinkenstraße beherbergt den über alle Grenzen hinaus bekannten Bierkönig. Wer am Ballermann urlaubt, kommt an dieser Location eigentlich nicht vorbei. Der größte Biergarten der Insel hat Platz für mehr als 10.000 Besucher, die hier am liebsten in Gruppen – zu erkennen an den gleichfarbigen T-Shirts – das Leben in vollen Zügen genießen. Da auch hier strenge Regeln zur Nachtruhe gelten, wird ab 22 Uhr im eigens errichteten Anbau weitergefeiert. Es gibt alles, was das Feierherz begehrt: jede Menge Bier, eine Imbissbude und bei Großereignissen wie der Fußball-WM werden die Spiele hier live übertragen. Wenn das mal kein Service ist.

Frau mit Cocktail an der Bar.

Gleich um die Ecke befindet sich auch schon das Bamboleo, einer der ältesten und somit auch bekanntesten Biergärten an der Schinkenstraße. Hier lockt es seit Jahren viele Stammgäste, Vereine und Touristen her, die feiern wollen, als gäbe es keinen Morgen. Ähnlich sieht es im Oberbayern aus, einer weiteren Discothek mit Kultstatus, die auf der Höhe des legendären Ballermann 6 liegt. Letztere Location, die auch bekannt ist unter dem Namen Balneario 6, war einst eine Strandbude, die mittlerweile zum berühmten Beach Club Six umfunktioniert wurde. Ihr seht: Die Wege sind kurz und führen immer mal wieder an der Strandpromenade entlang. Partyurlaub unter Palmen und das alles mit den besten Freunden und zum Schnäppchenpreis – die Platja de Palma macht es möglich.

Wenn man in Deutschland Berichte über den Ballermann-Tourismus sieht, werden immer wieder Szenen aus dem Megapark eingeblendet – ja, dieser ist einfach ein Muss für Nachteulen, die einen unvergesslichen Partyurlaub auf Mallorca verbringen wollen. Außerdem gehen hier Sternchen wie Micaela Schäfer oder Mia Julia ein und aus. Somit eignet sich Mallorca nicht nur, um am Platja de Palma zu liegen, sondern auch, um Stars und Sternchen hautnah zu erleben und dabei richtig abzufeiern.

Bei aller Glückseligkeit dürft ihr allerdings nicht vergessen, dass es seit einiger Zeit verschärfte Verhaltensregeln für die Strandpromenade zu beachten gibt. Um unkontrollierten Alkoholkonsum einzuschränken und so den Anwohnern und anderen Urlaubern ebenfalls einen entspannten Mallorca Urlaub zu ermöglichen, wurde eine Maßnahmenkatalog aufgestellt, der seit nun einigen Jahren auch durchgesetzt wird.

Der Platja de Palma auf Mallorca.

Einsame Buchten und kilometerlange Strände

Sobald ihr die Umgebung rund um den Platja de Palma und El Arenal verlasst, werdet ihr innerhalb von Minuten merken, dass die Straßen ruhiger und die Strände leerer werden. In kürzester Zeit könnt ihr in einer ganz anderen Welt sein. Wendet euch gen Südosten und macht unbedingt beim Fahren im Mietwagen die Fenster auf. Entlang der Küstenstraßen empfängt euch ein ganz bestimmter Duft, der so typisch für Mallorca ist, dass ihr ihn nie wieder vergessen werdet. Mir geht es jedenfalls so, denn wenn ich aus dem Flugzeug auf die Gangway trete, weiß ich auch ohne die Augen zu öffnen, dass ich wieder da bin.

Cala Pi

Um möglichst lange an der Küste entlang zu fahren, solltet ihr in El Arenal der PMV-6014 Richtung Colònia Sant Jordi folgen. Die erste wunderschöne Bucht findet ihr bei Vallgornera. Cala Pi erreicht ihr am besten zu Fuß, nachdem ihr das Auto an der Carrer Pedreres abgestellt habt. Die Bucht ist klein und nicht sehr überlaufen. Hier findet ihr kleine Garagen für die Fischerboote, die diesem Strandabschnitt einen besonderen Charme verleihen. Wer mit dem Segelboot auf dem Mittelmeer unterwegs ist, sollte unbedingt hier ankern und einige Stunden im wind- und wellengeschützten Meer verbringen. Für alle, die keinen Mietwagen haben, bietet sich dieser Strand trotzdem an, denn hierher kommt ihr von Palma aus auch bequem mit der Buslinie 525.

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Bucht von Cala Pi.

Es Trenc

Der wohl bekannteste Strandabschnitt im Süden der Insel ist Es Trenc. Um hierher zu gelangen, fahrt ihr Richtung Colònia Sant Jordi und folgt dann den Schildern Richtung Es Trenc. Ihr kommt an den großen Meersalz-Vorkommen der Insel vorbei und je nachdem, welche Strandzufahrt ihr nehmt, könnt ihr sogar anhalten und euch einen Beutel echtes mallorquinisches Meersalz kaufen. Es gibt einen gebührenpflichtigen Parkplatz im Süden des Strandes. Hier kostet euch der Stellplatz für den ganzen Tag 6€. Dafür wird der Naturstrand hier regelmäßig von Algen befreit. Das ist nicht überall selbstverständlich.

An manchen Tagen müsst ihr euch vielleicht durch die Algen wühlen, in der Hauptsaison ist es jedoch paradiesisch schön. Das Meer schillert in den schönsten Türkistönen, der Strand ist flach und ihr müsst keine Angst haben auf spitze Steine zu treten. Es fehlen nur noch die Kokospalmen, dann wäre das Karibik-Flair perfekt. Es legen auch immer wieder Yachten und Segelboote an, deren Besatzung ihr dann beim Herumwuseln zuschauen könnt. Selbst im Hochsommer findet man hier garantiert einen Platz und in der Nebensaison seid ihr oft ganz alleine. Unbebaute Natur und viel Platz, was will man mehr?

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Das Meer am Strand von Es Trenc schimmert in schönsten Türkistönen.

Cala Figuera

Da fällt mir allerdings recht schnell etwas ein – denn den besonderen Charme von Cala Figuera möchte ich euch auf keinen Fall verschweigen. Hier bin ich bei meiner Rundreise mehr oder weniger aus Versehen gelandet und direkt zum Mittagessen geblieben.

Werft einen Blick über die Klippen, hinab in die wunderschöne Bucht und die dort ankernden Boote

Das kleine verträumte Örtchen hat einen hübschen Ortskern und wenn ihr so durch die Gassen schlendert, könnt ihr zwischendurch immer einen Blick die Klippen hinab in die wunderschöne Bucht und die dort ankernden Boote werfen. Hier erlebt ihr auch mitten in der Hochsaison noch das besondere Flair dieser vielfältigen Insel, die ja ursprünglich eine Insel der Fischer war. Die kleinen Kutter schaukeln in der Sonne und die Möwen finden beste Bedingungen. Übrigens: In meinem Reisemagazin findet ihr einen ganzen Artikel über die schönsten Strände von Mallorca. Pickt euren Favoriten am besten selbst heraus!

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Boote in der Bucht von Cala Figuera.

Parc Natural Mondragó

Zum Schwimmen eignen sich die schroffen Felsen dieses Dorfes nicht, deshalb lohnt es sich nach einem kurzen Aufenthalt und einer Stärkung wieder ins Auto zu steigen und in Richtung des Parc Natural Mondragó aufzubrechen. Dieser Naturpark ist an sich schon einen Besuch wert, denn hier findet ihr Mandelbäume und sogar vereinzelte Feigenbäume, von denen ihr euch vielleicht eine reife Feige pflücken könnt, wenn ihr zur rechten Zeit dort seid. Wenn man schon glaubt, sich verfahren zu haben, taucht urplötzlich ein Parkplatz auf, an dem man sein Auto guten Gewissens stehen lassen kann.

Entspannt inmitten der herrlichen Naturkulisse

Dann geht es mit Sack und Pack 15 Minuten den Berg hinab, bis man endlich an einer wunderschönen kleinen Bucht steht, die rechts und links eingerahmt ist von Felsen und einer Ruine, die man sogar erkunden kann. Gleich drei Strände gibt es hier in diesem Areal – so ist für alle genug Platz. Diese Strände machen mir immer besonders viel Freude, denn hier steht man nach wenigen Schritten bis zum Hals im Wasser und muss nicht etliche Meter ins Meer waten, um endlich schwimmen zu können. Es lohnt sich, die Taucherbrille mitzunehmen, denn entlang der Felsen kann man viele Fische und Seeigel beobachten. Auf dem Weg zurück zum Auto müsst ihr die Augen offen halten, denn manchmal könnt ihr Ziegen und andere Tiere sehen. Auch hier sucht man Hotels und Beachclubs vergeblich, denn diese Gegend wurde erfolgreich vor der Bebauung und somit auch vor dem Massentourismus geschützt.

Parc Natural Mondragó - hier erwartet euch Natur pur!

Geheimtipp: Die Insel Cabrera

Wenn ihr einen echten Geheimtipp erkunden wollt, dann müsst ihr einen Ausflug auf die kleine Insel Cabrera machen. Los geht’s in Colònia de Sant Jordi und die Überfahrt dauert rund 40 Minuten. Eigentlich handelt es sich um ein ganzes Archipel, das aus 18 Inseln besteht und von denen nur die größte Insel bewohnbar ist. Pro Tag sind nur 50 Besucher erlaubt. Am besten nehmt ihr euch ein Picknick mit, denn einkaufen könnt ihr auf der Insel, die gerne auch letztes Naturparadies im Mittelmeerraum bezeichnet wird, nicht. Da die Insel unter Naturschutz steht, sind die Auflagen für Besucher sehr streng und ein Parkwächter achtet darauf, dass auch alles seine Ordnung hat. Es gibt die Möglichkeit, die inseleigenen Festungsruinen zu besuchen und den Turm hinaufzusteigen.

Das Meer vor dem Archipel ist voller Fische und diese kommen wirklich nahe an Taucher heran. Nach einem ausgedehnten Strandgang könnt ihr in der kleinen Hafenkantine noch einen Kaffee trinken, bevor es dann mit dem Boot zurück nach Mallorca geht. Ein wirklich lohnenswerter Ausflug, den wohl nur wenige machen werden. Mittlerweile darf man auf der Insel sogar übernachten, im kleinen aber feinen Hostel Albergue de Cabrera – das probiere ich beim nächsten Mal auf jeden Fall aus.

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Ausflug auf die kleine, unbewohnte Insel Cabrera.

Video: Die Highlights von Mallorca

Ihr möchtet wissen, was euch auf Mallorca erwartet? Ich war auf unserer Lieblingsinsel unterwegs und habe ein Video mit den schönsten Highlights der Insel mitgebracht. Seht selbst:

Video: Urlaubsguru TV

Mein Mallorca Fazit

Mallorcas Süden bietet ein komplettes Kontrastprogramm. Der Ballermann macht allen Spaß, die feiern wollen und dabei einen tollen Strandurlaub verbringen möchten. Denn auf sieben Kilometern Länge reihen sich Bars und Clubs aneinander. Wer sich abkühlen will, muss nur zur Strandpromenade hinüber gehen und sich in die türkisen Fluten des Mittelmeers werfen. Der Ballermann bietet eine Infrastruktur, die zum Feiern vielleicht sogar besser geeignet ist als so manche Großstadt – und der Platja de Palma ist das goldene Sahnehäubchen!

Fährt man dann eine halbe Stunde die Küste entlang, findet man urige Fischerdörfer und versteckte Buchten, die geradezu zum Träumen einladen. Als wäre das nicht schon perfekt, könnt ihr sogar eine winzige Insel besuchen, die außer euch vielleicht viele in eurem Freundeskreis noch nicht kennen. So werdet ihr noch zu echten Mallorca-Insidern! In einer Woche auf Mallorca könnt ihr ganz einfach beide Facetten der Insel erleben. Die Wege sind kurz und die Aussichten umso besser…

 

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