Alle Abenteurer her gehört: Ihr seid auf der Suche nach der Reise aller Reisen, einem wahren Abenteuer? Dann werft mal einen Blick auf die Panamericana! Die längste Straße der Welt lässt sich wunderbar mit einem Van bereisen – und verspricht euch Eindrücke und Erfahrungen, von denen ihr sonst nicht mal träumen würdet!

Eine Woche Urlaub, verbunden mit einem kurzen Abstecher in eine Traumdestination, gehört mittlerweile für die meisten von uns einfach dazu. Wenn man sich aber nicht nur auf die Suche nach Erholung, sondern nach einem tiefen Einblick in eine fremde Kultur macht, dann können die zwei Wochen ziemlich knapp werden. Bei diesen Blitzreisen kann man sich selten richtig einleben, geschweige denn, das Land mit seinen Besonderheiten und liebevollen Details kennenlernen.

Wer ordentlich etwas von der Welt sehen will, muss viel mehr Zeit mitbringen. Genau das hat Sport- und Reisebloggerin Carina Stöwe gewagt und sich zusammen mit ihrem Freund auf einen 1,5-jährigen Roadtrip auf der Panamericana gemacht. Bei der Panamericana handelt es sich um die weltweit längste Straße der Welt: Sie misst 45.000 km, ist somit länger als der Äquator und reicht von Alaska bis in das südliche Feuerland – ein Schnitt durch die Weltkarte.

Chile. Pan-American Highway. Road.

Genau so abenteuerlich wie bewundernswert diese Aktion ist: Wer es Carina gleich tun will, hat noch einiges zu überdenken und zu planen. Von den Tücken der Reise, über den Papierkram, bis zu den Finanzen und der Ausstattung: Ein Jahr Reisen außerhalb der Schul- und Studienzeit gleicht für viele einer Utopie – traumhaft, aber unrealistisch. Doch das muss es nicht sein! Um herauszufinden, ob ein Roadtrip mit einem Van über die Panamericana etwas für euch ist, habe ich mir die wichtigsten Fragen von Expertin Carina beantworten lassen.

Alles über den Roadtrip auf der Panamericana

Das ist Carina | Die Location – was die Panamericana ausmacht | Die Vorbereitung und Planung

Das Leben im Van | So finanziert man die lange Reise

Carinas Reise über die Panamericana: DER HINTERGRUND

Vorab: Carina ist 28 Jahre alt und reist schon sehr lange. Ihr jahrelangen Erfahrungen teilt sie auf ihrem Blog Travel Run Play mit der Welt und versorgt ihre Leser regelmäßig mit traumhaften Urlaubsbildern auf Instagram und Facebook. Dabei kommt ihr Blog so gut an, dass sie sogar etwas davon leben kann – den Rest verdient sie sich als selbstständige Motion Designerin. Somit musste sie bei ihrer Entscheidung für diese lange Reise keinem Arbeitgeber kündigen: Dafür hatte aber ihr Freund einen Job aufzugeben, der seitdem ihr treuer Reisebegleiter ist. Unterwegs waren die beiden mit einem VW T3 Bus und können heute, nach 18 Monaten, zahlreiche Geschichten über Autopannen und hilfsbereite Einheimische erzählen sowie viele Geheimtipps über das Leben On The Road verraten. Gestatten, das ist Carina:

Roadtrip Panamericana Travel Run Play
Carina Stöwe | TRAVEL RUN PLAY

DIE LOCATION: Das macht die Reise über die Panamericana aus

1.) Im Nachhinein: Was zeichnet einen Roadtrip über die Panamericana aus? Was ist das Besondere an der Location und was unterscheidet den Roadtrip von vielen anderen Reisen?
An erster Stelle natürlich das Ausmaß. Mit einem eigenen Fahrzeug von Feuerland bis nach Alaska oder, wie mein Freund und ich es gemacht haben, bis nach Kalifornien zu reisen, kostet einiges an Zeit und Vorbereitung. Der spannendste Part im Vorhinein wie im Nachhinein war für uns der lateinamerikanische Teil der Reise, da wir, bis auf Costa Rica, nie in Zentral- oder Südamerika gewesen waren. Anders als unsere Road Trips auf Island, auf den Azoren oder in Schottland wurden wir mit Kulturen konfrontiert, die wir zuvor noch nie so tief erfahren konnten. Zudem bekommt der Begriff Weite auf der Panamericana eine völlig neue Bedeutung. Wenn du mehrere Hunderte von Kilometern durch die argentinische Wüste fährst, und es über lange Strecken weder Abzweigungen noch Tankstellen gibt, hast du viel Zeit zum Schauen, Sinnieren und Reflektieren.

2.) Wie viel Reiseerfahrung und welche Kompetenzen sollte man für diese Reise mitbringen? Kann man sie auch alleine machen oder sollte man immer einen Begleiter dabei haben? 
Reise- und vor allem Camper-Erfahrung sind definitiv ein Muss. Wenn du zuvor noch nie einen Camping-Urlaub gemacht hast (ob mit Zelt oder Campervan), solltest du, bevor du einen mehrmonatigen Trip planst, bei einem Probeurlaub herausfinden, ob diese Art zu reisen überhaupt etwas für dich ist. Wie bei jeder anderen Reise, ob kurz oder lang, ist Empathie und Interesse für die einheimische Kultur immer Voraussetzung. Bei einem solchen Roadtrip lohnt es sich außerdem in jedem Fall, noch eine Portion Gelassenheit (für die Pannen, die kommen werden) und etwas technisches Geschick (der nächste Mechaniker kann schon mal 50 km Schotterpiste entfernt sein) mit einzupacken. Im Zuge dessen ist es auch ganz praktisch, eine zweite Person mit an Bord zu haben, die im Zweifel eine der Fähigkeiten mitbringt, an denen es einem selbst mangelt. Mal abgesehen davon, dass es cool ist, die vielen Erlebnisse mit jemandem zu teilen, der einem am Herzen liegt.

Panamericana mit Van Travel Run Play
Carina Stöwe | TRAVEL RUN PLAY

3.) Wie wichtig sind spanische Sprachkenntnisse? Kann man die Reise auch nur mit Basic Englisch antreten? Tipps, um last minute das nötige Spanisch zu lernen?
Zwar kommst du in Lateinamerika in manchen Hauptstädten noch streckenweise mit Englisch zurecht, aber ich empfehle jedem, der eine solche Reise plant, sich definitiv Spanisch Grundkenntnisse anzueignen. Das kann man zum Beispiel mit einem Schnellkurs an der Volkshochschule oder auch mit Apps wie Babbel oder Duolingo. Damit kannst du dich die erste Zeit über Wasser halten, bis du dann am besten einen Spanischkurs vor Ort besuchst. Diese sind meistens sehr viel günstiger als in Deutschland und du kannst bzw. musst das Gelernte direkt anwenden.

Panamericana Roadtrip Südamerika
Carina Stöwe | TRAVEL RUN PLAY

4.) Du hast die Panamericana, ganz einfach gesagt, von unten nach oben bereist (ich entschuldige mich bei den Geografen). Wieso hast du das so gemacht und von welchen Faktoren würdest du den Startpunkt abhängig machen?
Wir wollten mit Kanada oder den USA nicht direkt mit Ländern beginnen, die unserer Kultur und unseren Standards doch sehr ähnlich sind. Außerdem hatten wir mit dem Start im Januar die beste Reisezeit für Patagonien ins Auge gefasst und arbeiteten uns von dort in den Norden hoch. Somit reisten wir tatsächlich auch immer mit den besten Wetterbedingungen. Das Wetter ist ein sehr entscheidender Faktor für eine Reise, in der du einen Großteil des Tages im Freien verbringst. Deswegen solltest du dich über ausschlaggebende Faktoren, wie zum Beispiel die Regen-/ El-Niño-Saison, in den einzelnen Ländern informieren.

5.) Wie war der Kontakt mit den Locals? Gibt es ein bestimmtes Erlebnis, was sehr prägend war (ob positiv oder negativ)?
Mit einem alten VW Bus findest du recht schnell Anschluss bei den Locals, weil sich an fast jedem Ort mindestens ein VW Liebhaber findet bzw. er dich findet und man schnell in ein nettes Gespräch kommt. So fand uns zum Beispiel Chalo auf einem Parkplatz in Quito. Er und seine Frau Sandra sind begeisterte Camper und haben einen sonnenblumengelben T3 Westfalia mit Disco-Beleuchtung. Mehrmals die Woche kommt er an Quitos berühmtesten Camper-Parkplatz mitten in der Stadt vorbei, um Reisende zu treffen und sich auszutauschen. Auch uns hat er direkt zu sich nach Hause eingeladen, und ein Wochenende später machten wir eine gemeinsame Camper-Ausfahrt. Aber auch mit jedem anderen fahrbaren Untersatz findest du schnell Anschluss, da die meisten Einheimischen sehr aufgeschlossen und interessiert sind.

 

DIE VORBEREITUNG: Job, Versicherung, Visa & Co.

1.) Du hast dich relativ spontan für den Roadtrip auf der Panamericana entschieden und nur 6 Monate zu Vorbereitung gehabt (zum Vergleich: Viele lassen sich 2 Jahre Zeit für die Planung). Um welche Dinge sollte man sich auf jeden Fall lieber zu früh als zu spät kümmern?
Du kannst nie früh genug mit dem Ausmisten der Wohnung beginnen. Insbesondere, wenn du deine Wohnung vor dem Trip aufgeben möchtest. Sobald du weißt, dass du es ernst meinst und wirklich losziehen willst, solltest du damit beginnen, Klamotten auszusortieren und deinen Hausstand zu reduzieren bzw. zu planen, wo deine Möbel und Kisten gelagert werden können. Außerdem solltest du natürlich so früh wie möglich damit beginnen, Geld zu sparen und durch verkaufte Klamotten oder Möbel dein Reisekonto aufzustocken. Auf meinem Blog gibt es eine ausführliche Checkliste für eure Reiseplanung.travel tourism agency table mockup tools compass, glass of water note pad, pen and toy airplane and touristic map on wooden table. Empty space you can place your text or information.

2.) Wie sieht es mit dem Thema Visa aus?
Für die meisten Länder in Süd- und Zentralamerika gibt es das Visa on arrival. Das heißt, du musst dich im Vorhinein nicht um ein Visum kümmern und benötigst einzig und allein deinen Reisepass zur Einreise. In manchen Ländern gibt es eine Ein- oder Ausreisegebühr, die jedoch meist unter zehn Euro liegt. Für ein paar Länder wie Kuba oder die USA musst du im Voraus ein Visum beantragen, das auch etwas kostet. Am besten erkundigst du dich nach den aktuellen Visa-Regulationen der jeweiligen Länder auf der Webseite des Auswärtigen Amts.

3.) Wie ist das mit den nötigen Versicherungen?
Eine Reisekrankenversicherung ist definitiv ein Muss. Auch bei jeglicher anderer Reise würde ich daran nie sparen. Mittlerweile bieten einige Versicherungen auch Policen an, bei denen bestimmte Vorsorgeuntersuchungen (z.B. beim Zahn- oder Frauenarzt) ebenfalls abgedeckt werden. Das ist besonders wichtig, wenn du länger als ein Jahr unterwegs sein solltest. Autoversicherungen kannst du meist bei der Einreise in die jeweiligen Länder direkt an der Grenze kaufen, sie sind jedoch nicht in jedem Land obligatorisch. Allein für die Mercosur Länder (Argentinien, Uruguay, Paraguay, Brasilien, Venezuela) hatten wir von Deutschland aus eine Autoversicherung abgeschlossen.

 

VAN LIFE: Den richtigen Van finden, Autopannen und das Leben im VW T3

1.) Was sind Vor- & Nachteile des Reisens mit einem Van? Welche anderen Reisemöglichkeiten kannst du empfehlen? Von welchen rätst du ganz stark ab und wieso?
Generell rate ich von keiner Reiseart strikt ab, da ich denke, dass zu unterschiedlichen Menschen auch unterschiedliche Formen des Reisens passen. Meiner Meinung nach solltest du verschiedene Arten ausprobieren und dann für dich selbst ausloten, mit welcher du dich am wohlsten fühlst. Der Vorteil beim Reisen mit einem eigenen Van ist natürlich die Unabhängigkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln und weitestgehend auch von Unterkünften. So kannst du an Orten und Landstrichen Halt machen, an denen der Reisebus vorbeidonnert, und findest oft wundervolle Plätze, die du nur für dich hast. Du musst dir jedoch im Klaren darüber sein, dass ein eigenes Fahrzeug auch Wartung und mit Sicherheit auch Probleme bedeutet, was ziemlich an den Nerven zehren kann.

Reisen mit Van Panamericana
Carina Stöwe | TRAVEL RUN PLAY

2.) Horrorszenario Autopanne: Diesem Malheur hast du auf deinem Roadtrip auch schon einige Male ins Gesicht geblickt. Was tut man in so einer Situation? Wie sieht es mit Autoreparaturen vor Ort aus und wie mit Ersatzteilen?
Vor allem erst einmal Ruhe bewahren. Wir standen während unseres Trips mehr als einmal faktisch vor dem Aus der kompletten Reise und haben es letztlich doch irgendwie bis nach Kalifornien geschafft. Die Lateinamerikaner sind echte Profis im Abschleppen und unfassbar hilfsbereit, so mussten wir nie wirklich lange auf Hilfe warten. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich im Vorhinein über gängige Fahrzeugtypen vor Ort erkundigen und den Fahrzeugkauf daran orientieren. So wird man zumindest wenige Probleme mit Ersatzteilen und Mechaniker-Know-How haben. Doch selbst, wenn man sich für ein ganz anderes Auto entscheidet… irgendwie kommt man immer durch. Ruhe bewahren ist hier das oberste Gebot, und an zweiter Stelle folgen deine Spanisch Kenntnisse – denn je besser du Spanisch sprichst, desto wohlgesonnener sind deine potenziellen Helfer.

3.) Lieber Van in Deutschland kaufen und rüber schiffen oder vor Ort kaufen? Wie ist das ökonomisch/organisatorisch?
Mit viel Glück hatten wir einen günstigen Van in Deutschland gefunden, den wir dann nach Uruguay verschifft haben. Der Vorteil an dieser Methode ist, dass man das Auto vor der großen Reise noch einmal komplett durchchecken kann (was einen aber nicht unbedingt vor Pannen schützt…), das Innenleben auf Vordermann bringen und beispielsweise Klamotten im Van lagern und mitverschiffen kann. In einigen südamerikanischen Ländern ist es als Ausländer schwierig, ein einheimisches Fahrzeug zu kaufen, da es sehr viele Beschränkungen gibt, auf die man achten muss. Zum Beispiel braucht man in den meisten Ländern eine feste Meldeadresse im jeweiligen Land, sonst ist es nicht möglich, das Auto in ein anderes Land auszuführen. Die einzige sinnvolle Alternative ist, einen Wagen von einem anderen Reisenden abzukaufen. In verschiedenen Panamericana Facebook-Gruppen gibt es immer wieder gute Angebote. Wenn du dich jedoch nicht darauf verlassen möchtest, dass genau zu deinem Reisebeginn ein passendes Fahrzeug in der Nähe deines Reiseziels zum Verkauf steht, dann lohnt sich das Verschiffen. Je nach Fahrzeuggröße und Gewicht starten die Preise dafür (Deutschland – Uruguay) ab 1300 Euro.

4.) Wie seid ihr über den Darién Gap gekommen?
Da es keine befestigte und sichere Straße zwischen Kolumbien und Panama gibt, haben wir den Van in einem Container verschifft. Das war zwar genauso teuer wie die Verschiffung von Deutschland nach Uruguay, aber auch die in diesem Moment einzige Möglichkeit, die Reise in Zentralamerika fortzusetzen. Wir selbst sind geflogen und haben das Auto dann auf der anderen Seite abgeholt.

Reisen mit Van Roadtrip Panamericana
Carina Stöwe | TRAVEL RUN PLAY

5.) Brauche ich ein Bad (Toilette/Dusche) in dem Van? Wie ist die Situation mit Sanitäranlagen in Süd-/Zentralamerika?
Das ist eine ganz persönliche Entscheidung. Wir hatten kein Bad in unserem Van und sind damit 1,5 Jahre gut gefahren. Die Hygiene-Standards auf Camping-Plätzen und in sonstigen Unterkünften variieren natürlich, grundsätzlich war es jedoch selten ein Problem, eine saubere Toilette oder Dusche zu finden.

6.) Wie sieht die medizinische Verpflegung aus? Was sollte ich auf jeden Fall dabei haben? Was mache ich, wenn ich krank werde?
Generell kann man die Versorgung natürlich nicht mit deutschen Standards vergleichen, und wie bei uns ist die Ausstattung der Ärzte und Kliniken in der Stadt besser als auf dem Land. Ein Erste-Hilfe-Set sollte in keinem Fahrzeug fehlen, zudem eine Grundausstattung an Paracetamol, Kohletabletten und Elektrolyten. Auf den Webseiten der Deutschen Botschafter der einzelnen Länder gibt es zudem Listen mit Ärzten, die auch Deutsch oder Englisch sprechen. Im Krankheitsfall solltest du dich an einen der empfohlenen Ärzte wenden.

Medical tourism concept.

7.) Was hat dich beim Leben im Van am meisten geärgert?
Tatsächlich recht wenig. Man merkt schnell, wie wenig man eigentlich zum Leben braucht, und, dass es sehr befreiend ist, seine Wohnung mal für eine Weile gegen ein winziges, rollendes Heim einzutauschen. Das Einzige, was mich am Vanleben direkt gestört hat, war, dass wir bei Regen unser Aufklappdach nicht öffnen konnten, da die Seitenstoffe nicht 100% wasserdicht sind. Einerseits ist es natürlich cool, oben „unterm Dach“ zu schlafen, andererseits gibt es dem Van nochmal mehr Geräumigkeit, da man bei geöffnetem Dach auch aufrecht stehen und kochen kann. Zum Glück hatten wir insgesamt auf unserer Reise jedoch recht selten wirklich schlimmen Regen, weshalb sich ein Austausch des Stoffes während des Trips nicht gelohnt hat.

 

DIE FINANZIERUNG: Ausgaben, sparen, arbeiten to go

1.) Du arbeitest selbstständig als Motion Designerin, Bloggerin und Vloggerin, und musstest daher deinen Job nicht aufgeben, um aufzubrechen: Wie hast du es geschafft, den Arbeits- und den Reisealltag zu verbinden? Hast du Tipps für Leute in ähnlicher Situation?
Vor der Reise habe ich mir einen guten Puffer angespart, damit ich den Trip relativ entspannt angehen kann und nicht die komplette Zeit arbeiten muss. Dazu würde ich auch jedem raten, der mit einem Partner reist, der nicht von unterwegs arbeitet und natürlich dementsprechend mehr freie Zeit hat. Wer on the road arbeitet, hat natürlich andere Bedürfnisse (länger an einem Ort bleiben, ruhige Arbeitsatmosphäre, gutes Internet) als jemand, der sich voll und ganz auf die Reise konzentrieren kann und vielleicht auch in einem anderen Tempo reisen möchte. Im Idealfall findet man eine Balance zwischen Reisen und Arbeiten. Ein wenig Geld auf der hohen Kante hilft ungemein, sich nicht völlig in Arbeit zu verstricken und die Erlebnisse voll auskosten zu können.

Travel budget - vacation money savings in a glass jar on world map

2.) Was ist wenn man nicht selbstständig ist? Wie glaubst du kann man dann das 12+ Monate Reisen finanzieren? Ganz eifrig sparen? Vor Ort arbeiten a la work and travel?
Du solltest so viel Geld wie möglich sparen, damit du die Reise wirklich genießen kannst. Natürlich kannst du auch super Low Budget reisen, aber gerade auf einer so langen Reise macht es nach einer Weile keinen Spaß mehr, ständig jeden Peso umdrehen zu müssen. In Lateinamerika gibt es verschiedene Möglichkeiten zu arbeiten, was ich als tolle Chance sehe, der Kultur und den Einheimischen wirklich nahe zu kommen. Die Arbeit wird jedoch meist nicht mit Geld entlohnt, sondern mit Kost und Logis.

3.) Welche Kosten kommen in Sachen Sprit, Visa, Versicherung und Reparaturen dazu?
Ich habe mit etwa 1000 Euro pro Person und pro Reisemonat gerechnet, was alle wichtigsten Kosten (Lebensmittel, Campingplätze, Benzin, Versicherung) abdecken sollte. Bis auf ein paar Reparaturen, die aus der Reihe fielen, sind wir mit dem Budget gut gefahren. Wenn du mit einem eigenen Fahrzeug unterwegs bist, solltest du großzügig rechnen, da du nie wissen kannst, was an Extrakosten wie etwa Reparaturen, auf dich zukommen wird. Da die meisten Visa kostenfrei sind und nur manchmal eine geringe Ein- oder Ausreisegebühr erhoben wird, kommen nur noch Zollgebühren für die Einfuhr des Fahrzeugs auf dich zu, die bis auf wenige Ausnahmen auch nicht zu teuer sind.

Taquile is an island on the Peruvian side of Lake Titicaca 45 km offshore from the city of Puno. About 1,700 people live on the island, which is 5.5 by 1.6 km in size (maximum measurements), with an area of 5.72 km2. The highest point of the island is 4050 meters above sea level and the main village is at 3950 m. The inhabitants, known as Taquilenos, are southern Quechua speakers. Taquilenos run their society based on community collectivism and on the Inca moral code ama sua, ama llulla, ama qhilla, (Quechua for "do not steal, do not lie, do not be lazy"). The island is divided into six sectors or suyus for crop rotation purposes. The economy is based on fishing, terraced farming horticulture based on potato cultivation, and tourist-generated income from the approximately 40,000 tourists who visit each year.Taquilenos are known for their fine handwoven textiles and clothing, which are regarded as among the highest-quality handicrafts in Peru. Everyone on the island - children, women, and men - spins and weaves.http://bem.2be.pl/IS/peru_380.jpg

Und, klingt gut? Hier könnt ihr eure Recherche fortsetzen

Na, kribbelt es euch schon in den Fingerspitzen? Falls ihr von diesem kleinen Einblick bereits richtig Lust auf mehr Infos über den Roadtrip über die Panamericana bekommt, kann ich euch mein Reisemagazin sowie Carinas Blog und vor allem ihren Vlog-Channel auf Youtube ans Herz legen: Dort plaudert sie offen und ehrlich in einer ganzen Videoreihe über ihr Vanlife und beantwortet mit großer Ausführlichkeit und Sorgfalt die Fragen der eifrigen Leser. Carina, ich danke dir vielmals für deine Zeit – dein Expertenwissen hilft sicher noch vielen Reisebegeisterten und Globetrottern in spe weiter. Hut ab, für dieses wahre Abenteuer, was du da gewagt hast!

Das wichtigste zum Leben im Van auf der Panamericana beantwortet Carina auch in ihrer Video-Reihe „Vanlife Q&A“ auf Youtube:

Video: travel run play