Eine der bedeutungsvollsten Ruinenstätten der Welt, Chichén Itzá, liegt auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán und stammt aus der Zeit der Maya. Das Volk der Maya ist bekannt für seine einzigartige Kalenderkunst. Eben diese Maya-Kalender waren auch der Auslöser dafür, dass für den 21.12.2012 ein Weltuntergang angekündigt wurde.
Die mitten im Dschungel gelegene Maya-Stätte Chichén Itzá gehört zu den neuen 7 Weltwundern und zieht jeden Tag hunderte von Besucher in ihren Bann. Die historische Hintergründe, spannende Mythen um die Entstehung der Tempel in Chichén Itzá und nützliche Tipps für euren Besuch werde ich euch in diesem Artikel verraten.
Ein Besuch von Chichén Itzá in Mexiko
Pyramide des Kukulcán | Unglaubliche Phänomene | Eintrittspreise | Lichtshow
Die Pyramide des Kukulcán
Chichén Itzá gilt als das größte Politik- und Handelszentrum der Mayas und war dem Gott Kukulcán geweiht. Seit 1988 ist das damalige Handelszentrum der Maya als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Der unangefochtene Publikumsmagnet ist ohne Frage die 24 Meter hohe große Pyramide des Kukulcán, welche von den spanischen Eroberern als „El Castillo“ (dt.: das Schloss) bezeichnet wurde. Die Maya benannten die Pyramide nach dem Gott der Auferstehung und der Reinkarnation, welcher in Form einer gefiederten Schlange abgebildet wird. Neben der großen Pyramide gibt es das Observatorium, den Ballspielplatz (Juego de Pelota), den Kriegertempel, den Tempel der 1000 Säulen und noch viele weitere Gebäude aus der Zeit der Maya zu bestaunen.
Dem Volk der Maya, die ohnehin schon für ihre Kalenderkunst bekannt sind, wird nachgesagt, mit der großen Pyramide einen Kalender gebaut zu haben. Zusammengezählt haben die vier Treppen 365 Stufen, die sich auf die Tage im Jahr beziehen sollen. Jedoch wurden die Treppen restauriert, weshalb man nicht genau sagen kann, ob diese Gegebenheit schon von den Maya geplant war. Auch, ob die Maya wirklich einen Weltuntergang vorausgesagt haben, ist reine Spekulation.
Unglaubliche Phänomene, die Chichén Itzá berühmt machten
Ganz besonders erstaunlich an Chichén Itzá ist das sogenannte Schauspiel der gefiederten Schlange. Zweimal im Jahr, bei der Tag-und-Nacht-Gleiche, dem Zeitpunkt wenn Tag und Nacht gleich lang sind, ereignet sich an der großen Pyramide ein ganz besonderes Ereignis, welches den astronomischen Beginn von Frühling (20./21. März) und Herbst (22./23. September) einläutet. Eine Seite der Pyramide versinkt dann während des Sonnenuntergangs fast ganz im Schatten, nur noch die Treppe wird angestrahlt. Die gestuften und leicht abgeschrägten Kanten der Pyramide projizieren dann die Schatten für kurze Zeit auf das Gemäuer, bis hinab zum Boden wo sich zwei Skulpturen in Form eines Schlangenkopfes befinden.
Der Schatten schlängelt sich genau so die Pyramidenwand hinunter, dass es aussieht, als würde sich eine Schlange die Pyramide hinabwinden. Bis heute ist man nicht sicher, ob dieser Effekt von den Maya geplant war und ob sie tatsächlich im Stande waren, die astronomischen Gegebenheiten genau zu berechnen und die Pyramiden nach exakten Plänen zu bauen. Allerdings befinden sich die steinernen Schlangenköpfe nur am Ende der nördlichen Treppe, nirgendwo sonst – ein Indiz für die bewusste Vorgehensweise und Intelligenz der Maya. Ich finde diesen Gedanken einfach faszinierend!
Ein weiteres Phänomen des Weltwunders sind die Echos, die in Chichén Itzá entstehen. Wenn man beispielsweise vor einer Seite der Pyramide steht und in die Hände klatscht, wird der Schall mehrere hundert Meter zurückgeworfen und verstärkt, sodass sich das Echo anhört wie ein Pistolenschuss. Die Schritte einer Person am oberen Ende der Treppe klingen am unteren Ende der Treppe wie fallende Regentropfen und das Echo, das entsteht wenn man auf dem Ballspielplatz in die Hände klatscht, klingt wie das Gebrüll eines Jaguars.
Plant den Besuch von Chichén Itzá in den frühen Morgenstunden, dann habt ihr die Ruinen fast für euch allein!
Ob das tatsächlich stimmt, oder ob man diese Klänge nur im spirituellen Wahn hört, das könnt ihr dort selbst herausfinden. Allerdings solltet ihr beachten, dass die große Pyramide nicht mehr bestiegen werden darf.
Chichén Itzá Eintrittspreise & Öffnungszeiten
Was kostet ein Besuch von Chichén Itzá? Angesichts dessen, was ihr geboten bekommt, ist der Eintrittspreis für die Maya-Stadt wirklich sehr gering, denn für gerade einmal 57 mexikanischen Peso, was circa 2,40€ entspricht, könnt ihr das beeindruckende UNESCO Weltkulturerbe Dienstag bis Sonntag von 8 bis 17 Uhr besichtigen. Zusätzlich könnt ihr private Führungen buchen, bei denen ihr mehr über die Bauten erfahrt.
Lichtershow in der Maya-Stadt Chichén Itzá
Ein ganz besonderes Highlight könnt ihr bei Dunkelheit in Chichén Itzá erleben: Täglich findet im nördlichen Teil der Anlage eine Lichtshow statt, die die alten Gemäuer in farbiges Licht hüllt. Begleitet wird das bunte Schauspiel von Musik, während euch die Geschichte der Maya erzählt wird. Es lohnt sich also definitiv ein kurzer Aufenthalt in einem der angrenzenden Hotels, um das Schauspiel in Ruhe zu genießen und am nächsten Morgen früh zu der Ruinenstätte aufzubrechen, und diese ungestört betrachten zu können.
Entdeckt Mexiko!
Ich finde die Geschichte der Maya und ihre Kalenderkunst hat definitiv etwas Mystisches, oder? Kein Wunder, dass diese Anlage zu den Weltwundern gehört. Ihr könnt einen Kulturtrip nach Chichén Itzá ganz einfach mit einem traumhaften Strandurlaub in Tulum oder Cancún verbinden und noch mehr in diesem abwechslungsreichen Land entdecken. Die Yucatán Halbinsel hat viel zu bieten und hält spannende Aktivitäten bereit, die ihr in kurzer Zeit erleben könnt. Seid ihr zum Beispiel schon einmal in einer Cenote, einem natürlich entstandenen Süßwasserbecken mitten im Dschungel, geschwommen? Wenn nicht, wird es jetzt aber Zeit! Welche Städte und Strände in Yucatán sich besonders lohnen, könnt ihr in meinem Reisemagazin nachlesen. Wenn die Vielseitigkeit Mexikos für euch genauso perfekt klingt wie für mich, dann nichts wie los: Vamos a México!