Auf meinen Reisen komme ich immer wieder an wunderschöne Orte, die mich so sehr begeistern, dass ich sie sofort mit euch teilen muss. Leider sind einige dieser Plätze aus verschiedenen Gründen bedroht und könnten in den nächsten Jahren von der Bildfläche verschwinden. Begleitet mich auf meiner Reise zu den vergänglichen Reisezielen unseres Planeten.

Unsere Erde hält unglaublich viele wunderschöne Reiseziele für uns bereit, die es zu entdecken gilt. Doch einige von ihnen wird es aus verschiedenen Gründen leider wohl nicht mehr allzu lang geben. In diesem Artikel zeige ich euch vergängliche Reiseziele rund um den Globus und erkläre euch die Gründe, wieso diese Plätze und die Lebewesen dort so gefährdet sind. Bei einigen Orten ist euch dies sicher bekannt, andere Plätze werden euch sicher überraschen. Außerdem gebe ich euch Tipps an die Hand, die euch dabei helfen, umweltbewusster zu reisen.

Diese Reiseziele sind vergängliche Schönheiten

Malediven | Taj Mahal | Great Barrier Reef 

Venedig | Kongobecken | Madagaskar

Totes Meer | Galapagosinseln 

 Glacier National Park

Eine Schildkröte auf den Galapagosinseln

Untergang der Malediven?

Wer kennt nicht die traumhaften Bilder der Wasserbungalows auf den Malediven im Indischen Ozean? Das paradiesische Urlaubsziel steht bestimmt auch bei euch weit oben auf der Bucketlist. Leider sind die wunderschönen Atolle, die für ihre vielfältige Unterwasserwelt und ihre Traumstrände berühmt sind, stark gefährdet und könnten schon bald im Meer versinken. 80 Prozent der Landfläche – das sind immerhin 960 Inseln – liegen nur knapp einen Meter über dem Meeresspiegel. Durch den Anstieg der Weltmeere könnte bald also ein Großteil der 1.200 Malediven-Inseln im Ozean versinken. Sollte der Wasserpegel weiterhin so schnell ansteigen wie momentan, werden die Malediven die kommenden 100 Jahre nicht überstehen. Ähnliches gilt übrigens für die Bahamas und die Südseeinsel Vanuatu. Weitere Hintergrundinfos bekommt ihr im Artikel zum Thema Untergang der Malediven.

Inseln der Malediven aus der Luft

Der Taj Mahal

Der Taj Mahal ist wohl DIE Attraktion in Indien und lockt jährlich drei bis vier Millionen Besucher an. Kein Wunder, denn für die Fertigstellung dieses monumentalen Bauwerkes brauchte es ab dem Jahr 1632 ganze 21 Jahre, die Kraft von rund 20.000 Arbeitern und 1.000 Elefanten. Doch dieses 58 Meter hohe Wahrzeichen in Agra wurde über die letzten Jahre sehr in Mitleidenschaft gezogen. Wegen der schlimmen Luftverschmutzung in Indien verfärben sich die Steine des Bauwerks enorm. Auch der gewaltige Menschenandrang setzte dem Gebäude über die Jahre zu. Deswegen überlegt die indische Regierung das Mausoleum für die Öffentlichkeit zu schließen.

Das Taj Mahal in Indien, vergängliche Reiseziele

Der Tod des Great Barrier Reef

Das in Australien gelegene Great Barrier Reef ist weltweit das größte Korallenriff und beheimatet über 3.000 verschiedene Riff-Systeme und Korallen-Inseln und eine beeindruckende Artenvielfalt. Mit seiner gewaltigen Fläche von 347.800 Quadratkilometern ist es sogar aus dem All sichtbar und dadurch das größte der vergänglichen Reiseziele. Denn wie euch wahrscheinlich schon bekannt ist, ist dieses einzigartige Ökosystem stark bedroht und der Mensch ist nicht zuletzt daran schuld! Zwar schaden auch Naturkatastrophen wie Wirbelstürme dem Riff, doch sind die Folgen der globalen Erwärmung und der Wasserverschmutzung verheerender für die Korallen.

Bis 2030 könnte das Korallenvorkommen um 60 % gesunken sein

Auch durch den Massentourismus werden hier riesige Flächen von Korallen zerstört, die sich nur schwer regenerieren können. Wenn wir weiterhin unsere Gewässer so verschmutzen, wie wir es momentan tun, werden im Jahr 2030 etwa 60 Prozent des Korallenvorkommens weltweit nicht mehr existieren. Das wäre auch eine enorme Fläche des Great Barrier Reefs. Ihr möchtet wissen, was hinter dem langsamen Sterben steckt? In meinem Reisemagazin findet ihr einen ausführlichen Artikel über die Bedrohung des Great Barrier Reefs.
Fische am Great Barrier Reef in Australien

Venedig versinkt

Venedig, die Hafenstadt schlechthin. Bekannt und geliebt für seine wunderschönen Brücken und romantischen Gondelfahrten, ist diese Stadt an der Küste Italiens ein wahrer Touristenmagnet, den der ein oder andere von euch bestimmt auch schon besucht hat. Wenn man an vergängliche Reiseziele in Europa denkt, wird die Stadt, deren Häuser auf Inseln und Stelzen erbaut wurden, einem wohl leider als erstes einfallen. Denn die berühmten Prachtbauten und kleinen Gassen der Stadt sind von Verfall und Überschwemmung bedroht. In den letzten Jahren sank Venedig immer wieder ein bisschen weiter ab. Der ansteigende Meeresspiegel verschlimmert die Lage zusätzlich. Die Überschwemmungen haben hier in den letzten hundert Jahren stark zugenommen.

Zwar ist ein teures Damm-Projekt geplant, welches den Untergang der schönen Stadt aber wohl leider nur herauszögern und nicht verhindern wird. Hoffen wir, dass schnell eine Lösung gefunden wird, damit wir auch in Zukunft durch die verwinkelten Gassen dieses kulturellen Erbes schlendern und unser Eis genießen können.

Der Hafen von Venedig in Italien

Die Natur des Kongobecken ist bedroht

Das Kongobecken erstreckt sich über sieben afrikanische Staaten und ist der zweitgrößte Regenwald der Welt und beherbergt eine unglaubliche Tier- und Pflanzenwelt. Durch die Guerilla-Kriege, illegale Rodungen und Bergbau wird diese wunderbare und einzigartige Natur im Kongobecken jedoch immer weiter zerstört. Wenn die Zerstörung der Wälder für die Gewinnung von Holz mit dem gleichen Tempo weitergeht, wird es die Natur, wie sie momentan vorhanden ist, in knapp 25 Jahren so nicht mehr geben.

Ein Gorilla im Regenwald des Kongos

Madagaskar ist von starker Abholzung betroffen

Madagaskar ist die viert größte Insel der Welt und euch wohl besonders wegen der gleichnamigen Zeichentrickfilme bekannt. Auf der tropischen Insel leben viele verschiedene Tierarten, darunter 20 Arten von süßen Lemuren.

Die Abholzung auf der Insel bedroht auch seine Tierwelt

Ganze 80 Prozent der Flora und Fauna dieser wunderschönen Insel findet man nirgendwo sonst auf der Erde. Leider sind die Tiere auf Madagaskar durch die stetige Abholzung sehr bedroht, da der Lebensraum immer kleiner wird. Wenn die Abholzung weiterhin betrieben wird, wird auch von den Wäldern bald nicht mehr viel übrig sein. Auch illegale Wilderei macht der Natur hier zu schaffen.

Ein Lemur in Madagaskar

Trocknet das Tote Meer aus?

Das Tote Meer, welches in Israel und Jordanien liegt, ist besonders wegen seines hohen Salzgehaltes auf der ganzen Welt bekannt. Wer kennt nicht die Bilder von Menschen die auf dem Wasser zu schweben scheinen und dabei gemütlich Zeitung lesen? Mit einem Salzgehalt von 33,7 Prozent ist das Tote Meer die salzigste Wassermasse der Welt und rund zehn mal salziger als die Ozeane. Somit ist es der einzige Ort, an dem ihr praktisch auf dem Wasser liegen könnt. Doch dieses Spektakel bleibt uns vielleicht nicht mehr lange erhalten. Zum einen kann der Jordan, der in das Tote Meer mündet, dieses mit immer weniger Wasser versorgen, da zu viel Wasser von Menschen umgeleitet wird. Zusätzlich schrumpft das Tote Meer durch die zunehmende Klimaerwärmung. Wenn dieser Prozess weiter voranschreitet wie in den letzten 40 Jahren, wird es das Tote Meer irgendwann nicht mehr geben.

Das Tote Meer in Israel

Die Galapagosinseln werden von Touristen überrannt

Das Archipel in Ecuador ist ein wahr gewordenes Paradies auf Erden und bietet faszinierenden Tieren und Pflanzenarten einen Lebensraum. Es leben fast 9.000 Tierarten auf den Galapagosinseln, darunter alleine 40 verschiedene Fischspezies. Natürlich wollen sich viele Reisende diese Artenvielfalt nicht entgehen lassen und reisen deshalb auf die Galapagosinseln. Doch genau dieser Tourismus setzt der Natur sehr zu. Denn die Touristenzahlen steigen von Jahr zu Jahr und sorgen dafür, dass immer mehr Hotels und Restaurants gebaut werden. Durch diese Bebauung wird allerdings die wunderschöne, unberührte Natur zerstört und die Einzigartigkeit, die diese Insel ausmacht, geht verloren.

Schmuggler reißen zahlreiche Tiere aus ihrer Umgebung, um sie zu verkaufen

Doch nicht nur der Massentourismus bedroht das einzigartige Ökosystem der Inseln. Viele Arten stehen zudem vor dem Aussterben, da Wilderer und Schmuggler zahlreiche Tiere von der Insel mitnehmen, um sie später zu verkaufen. Da kann man nur hoffen, dass die Touristen wieder die Insel mit ihrer Natur zu schätzen lernen und in Zukunft mehr auf die Tiere, als auf die Luxushotels geachtet wird. Dadurch könnte man den Galapagosinseln und den dort heimischen Tieren dieses traurige Schicksal ersparen.

Seelöwen im Nationalpark auf den Galapagosinseln in Ecuador

Der Klimawandel bedroht den Glacier Nationalpark

Im Glacier Nationalpark in den USA haben auf einer Fläche von über 4.000 Quadratkilometern viele verschiedene Pflanzen- und Vogelarten, aber auch andere faszinierende Tiere wie Bären oder Bergziegen ihr zu Hause. Auch hat der Nationalpark eine atemberaubende Natur mit 200 Wasserfällen und 712 Seen zu bieten. Doch durch die globale Erderwärmung schmelzen natürlich auch hier die Gletscher, was eine dramatische Belastung für das Ökosystem darstellt. Leider gilt dies für so ziemlich jede Eisfläche der Erde, die alle langsam schrumpfen und dadurch den Tieren nicht mehr genügend Lebensraum bieten können.

Der Glacier Natural Park in den USA

Die traurige Wahrheit: Viele Reiseziele sind vergänglich

Wie ihr seht, gibt es rund um die ganze Welt leider ziemlich viele bedrohte und vergängliche Reiseziele. Vielleicht habt ihr schon einige dieser Orte bereist und habt selbst gesehen, wie wunderschön sie sind und seid der Meinung, dass wir sie schützen sollten. Vielleicht sollten wir alle unser Reiseverhalten und unseren Konsum überdenken, um diese wunderschönen Plätze auf der Erde noch für die Zukunft zu bewahren.

So reist ihr umweltbewusst

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