Wie könnte man ein Land besser kennenlernen als bei einem Roadtrip? Gar nicht – das dachte auch ich mir und hab mich auf den Weg auf eine Kanada Rundreise durch den Westen des Landes gemacht. Welche wundervollen Highlights euch auf der Route durch British Columbia und Alberta erwarten, das verrate ich euch jetzt.

Es gibt viele Möglichkeiten, Westkanada bei einer Rundreise zu erkunden. Eine Route, die besonders sehenswert ist, führt euch in unterschiedliche Nationalparks rund um Vancouver. Was es dort zu  entdecken gibt, lest ihr hier.

Auf den Spuren der Nationalparks in Westkanada

Roadtrip Planung | Karte

Route: Vancouver | Whistler | Joffre Lakes 

Wells Gray | Jasper | Banff | Yoho | Revelstoke

Moraine Lake in Kanada

Vor dem Roadtrip

Um für euren Kanada Roadtrip durch die westlichen Provinzen Alberta und British Columbia gewappnet zu sein, solltet ihr euch richtig vorbereiten. Zunächst braucht ihr das eTa, das ähnlich funktioniert wie das US-amerikanische ESTA und auch vorab beantragt werden muss, damit ihr in Kanada einreisen dürft. Schaut mal in meinen Artikel zu den Einreisebestimmungen in Kanada. Dort habe ich alle wichtigen Infos für euch zusammengefasst.

Anreise nach Kanada

Der ideale Start für eure Kanada Rundreise im Westen ist die Stadt Vancouver, denn der Flughafen bietet euch schnelle und vergleichsweise günstige internationale Verbindungen. Flüge nach Vancouver gibt es schon ab unter 500€ für einen direkten Hin- und Rückflug – zum Beispiel ab München oder Frankfurt. Nach neun Stunden Flug, in denen ihr etwa je eine Zeitzone zurück fliegt, seid ihr dann an der Westküste Kanadas angekommen. Freunde des Campings haben hier die perfekten Bedingungen, um mit dem Wohnmobil durch Kanada zu reisen. Viele Reisende nutzen alternativ einen günstigen Mietwagen und suchen sich Hotels oder Airbnb Unterkünfte.

Roadtrip durch Westkanada

Karte für eure Kanada Rundreise durch den Westen

Für einen Überblick über eure Kanada Rundreise habe ich euch eine Karte der Route durch British Columbia und Alberta erstellt. Für diesen Roadtrip mit einer Strecke von 2.000 Kilometern solltet ihr mindestens 3 Wochen einplanen. Mehr geht natürlich immer, denn jeder der Nationalparks bietet euch zahlreiche Möglichkeiten für Aktivitäten aller Art.

Lebenswerte Stadt Vancouver

Da der Startpunkt des Roadtrips Vancouver ist, bietet es sich natürlich an, hier auch ein paar Tage zu verbringen. Um alle Highlights zu sehen, solltet ihr 2-4 Tage einplanen. Es gibt nämlich nicht nur einiges zu entdecken, ihr könnt hier außerdem direkt die kanadische Kultur kennenlernen. Bewegen könnt ihr euch im Zentrum der Stadt entweder zu Fuß oder unkompliziert mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

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Schlendert durch die Straßen von Granville Island und über den Public Market, denn hier bekommt ihr lokale und frische Lebensmittel aller Art. Schon beim Stöbern läuft einem das Wasser im Mund zusammen. In Downtown könnt ihr euch vom Treiben mitziehen lassen, durch Läden schlendern und die berühmte Steam Clock in Gastown anschauen, um vom Canada Place aus den Blick auf den Hafen und das Wasser zu genießen.

Ab hier könnt ihr perfekt mit dem Rad zum Stanley Park fahren und diesen umrunden. Die Aussicht auf das Wasser und die Skyline wird euch verzaubern. Habt ihr bei eurem Aufenthalt gutes Wetter, empfehle ich euch auch eine Pause am Strand des Jericho Beach oder auch der Deep Cove im Norden.

Die Skyline von Vancouver in Kanada

Sportmekka Whistler

Route:

Fahrt über West Vancouver auf dem BC Highway 99 gen Norden, auch der Sea-to-Sky Highway genannt. Nach fantastischen Ausblicken, kommt ihr nach 120 km in Whistler an. Haltet unbedingt überall, wo euch danach beliebt, schießt Fotos und genießt die wahnsinnig schöne Aussicht!

Nachdem ihr den tollen Ausblick entlang des Sea-to-Sky Highways auf die Weiten des Meeres genießen konntet, erreicht ihr auf eurer Rundreise die kleine Stadt Whistler. Sie ist ein beliebtes Touristenziel und wer was erleben will, der sollte hier Halt machen. Ob Sommer- oder Wintersport, zu jeder Jahreszeit gibt es entsprechende Angebote in Whistler. Ist es warm und sonnig, die Wiesen und Berge grün und blühen die Blumen auf, so könnt ihr die Umgebung beim Mountainbiken und Wandern erkunden. In der kalten Jahreszeit erwartet euch hier Ski- und Snowboardaction auf den Pisten eines der größten Skigebiete im Norden Amerikas. Am Abend eines sportlichen Tages solltet ihr im Ortszentrum einen der Pubs auswählen, um zusammen mit anderen Reisenden auf ein leckeres Bierchen anzustoßen.

Hotels in Whistler

Whistler winter village at dusk.

Wanderung im Joffre Lakes Provincial Park 

Weiter geht es auf eurer Reise. Wenn ihr so die Straße entlang fahrt und die Landschaftszüge genießt, werdet ihr feststellen, dass ihr plötzlich immer höher fahrt. Die Außentemperaturanzeige im Auto sinkt, denn die Joffre Lakes liegen über 1.000 Meter über dem Meeresspiegel.

Route:

Weiter über den Highway 99 fahrt ihr nur noch in Schlangenlinien die Höhenmeter hoch, runter und wieder hoch. Nach 60 km kommt ihr am Parkplatz des Joffre Lakes Provincial Park an.

Ein großer Parkplatz, auf dem sicher einige Autos stehen werden, verrät euch, dass ihr angekommen seid. Durch den Wald könnt ihr von hier aus eure Wanderung starten. Je nachdem wie viel Zeit ihr mitbringt, könnt ihr eine große Route wählen, die euch bis zum höchsten Punkt, dem Upper Joffre Lake führt. Die Wanderung eignet sich perfekt für einen Zwischenstopp auf eurer Route. Wer mehr Zeit hier verbringen möchte, ist mit Camping am besten bedient. Der Wanderweg führt euch unmittelbar zum Lower Joffre Lake, weiter zum Middle und Upper Joffre Lake – doch hierbei gilt es eine 6 Kilometer lange Wanderung und etwa 400 Höhenmeter zu bewältigen. Plant für den Weg inklusive Rückkehr mindestens 3-4 Stunden ein. Auf 1.564 Metern über dem Meeresspiegel erreicht ihr euer Ziel: den grün-blau leuchtenden Upper Joffre Lake mit Blick auf den Gletscher.

Der Upper Joffre Lake in Kanada
Kanada lockt mit tollen Landschaften

Abenteuerwelt Wells Gray Provincial Park

Auf den Spuren der schönsten Nationalparks Kanadas führt euch die Route als nächstes in den Wells Gray Provincial Park. Dieser liegt direkt an der Stadt Clearwater, in der ihr am besten für 2-3 Nächte eine Unterkunft bucht. Gut ausgeruht könnt ihr dann in erlebnisreiche Tage starten und die Abenteuerwelt des Parks entdecken.

Route:

Folgt dem BC Highway 99 bis zum Ende und biegt links auf den BC Highway 97 gen Norden bis nach 93 Mile. Dort biegt ihr rechts ab Richtung Little Fort und folgt dem Highway 5 nach Norden, bis ihr nach insgesamt 360 km Clearwater erreicht.

Der Clearwater, der Thompson und der Murtle River laufen hier zusammen und schaffen ein Wasserfall-Spektakel, das seinesgleichen sucht. Die berühmtesten der insgesamt 39 Wasserfälle sind die gigantischen Helmcke Falls. Ob bei Whitewater Rafting oder Kanutouren auf den Flüssen des Parks, beim Wandern oder Mountainbiken, Paragliden oder auch auf dem Pferderücken – hier könnt ihr die malerische Landschaft bestens erkunden. Natürlich bieten sich euch auch zahlreiche Aussichtspunkte und perfekte Bedingungen zur Beobachtung wilder Tiere, wie Bären, Hirsche und sogar Wölfe.

Hotels in Clearwater

Helmcken Falls im Wells Gray Nationalpark in Kanada

Vielfältiger Jasper Nationalpark

Route:

Immer den BC Highway 5 nach Norden entlang bis zum Ort Tête Jaune Cache – dort biegt ihr rechts ab auf den Alberta Highway 16. Ihr seid nun in der Provinz Alberta und fahrt direkt auf die Stadt Jasper zu, in der ihr nach 320 km ankommt.

Das nächste beeindruckende Naturgebiet, das euch auf dem Roadtrip erwartet, ist der Jasper Nationalpark in Alberta. Der Ort Jasper ist zwar sehr touristisch, aber der optimale Ausgangspunkt für Ausflüge zu den umliegenden Highlights des Nationalparks. Einige Hotspots, die ihr auf keinen Fall verpassen dürft, sind die nahe gelegenen Miette Hotsprings, in denen ihr in heißen Bergquellen baden könnt und die Athabasca Falls, die in gigantischer Wucht den Canyon hinunterstützen. Viele Flüsse und Seen in der Umgebung bieten Wildwasserabenteuer oder entspannte Kanuausflüge. Am Pyramid Lake könnt ihr euch auch ein Mountainbike schnappen und die Umgebung erkunden oder einfach am Ufer entspannen.

Hotels in Jasper

Jasper Nationalpark in Kanada im Winter

Paradies der Seen im Banff Nationalpark

Über den Icefields Parkway, an dem auch die Athabasca Falls liegen, führt euch diese Kanada Rundreise weiter in Richtung Banff Nationalpark – in den wohl bekanntesten und schönsten Nationalpark in ganz Kanada. Was ihn so faszinierend macht, sind die besonderen Naturerlebnisse: Ein Mix aus Verblüffung, Begeisterung und innerer Zufriedenheit macht sich breit, wenn ihr die Schönheit des Nationalparks entdeckt, seine Tierwelt, die türkis leuchtenden Seen, die tosenden Wasserfälle und viele spektakuläre Wanderwege.

Route:

Auf dem Alberta Highway 93 fahrt ihr immer nach Süden, dies ist auch der bekannte Icefields Parkway mit vielen Highlights. Immer schön die Augen offen halten! Ihr fahrt nach weniger als 200 km geradewegs in den Banff Nationalpark hinein.

Haltet auf dem Icefields Parkway die Augen offen, denn die Chancen stehen gut, dass ihr Braun- oder Schwarzbären und andere Wildtiere entdeckt. Im Banff Nationalpark liegen euch neben dem bekannten Lake Louise auch noch viele weitere Seen zu Füßen.

Absolutes Highlight: Der Moraine Lake. Wie sich die Kanadischen Rocky Mountains im Wasser spiegeln, die saftig grünen Wälder den türkisen See umranden und das Wasser aus den Gipfeln der Berge hinab plätschert, ist wahrlich ein Anblick für die Götter. Tosende Wassermassen könnt ihr auf eurer Wanderung entlang des Johnston Canyon entdecken. Und welch spektakulären Erlebnisse euch noch erwarten, lest ihr am besten in meinem Artikel, dem ich dem Banff Nationalpark gewidmet habe. Für eine ausgiebige Erkundung lohnen sich hier mindestens 4-5 Tage Aufenthalt.

Der Moraine Lake im Banff Nationalpark

Verzaubert im Yoho Nationalpark

Route:

Der Yoho Nationalpark grenzt im Westen direkt an den Banff Nationalpark. Auf Höhe des Lake Louise folgt ihr einfach dem Transcanada Highway nach Westen und seid unmittelbar im Yoho, zurück in British Columbia.

Der Yoho Nationalpark schließt an den Banff Nationalpark an, ihr könnt ihn also nicht verfehlen.Das wohl bekannteste Naturspektakel ist hier der Emerald Lake, kurz hinter der Grenze zu British Columbia. Das kleine Restaurant am See eignet sich perfekt für eine Verschnaufpause bei einer hausgemachten Limonade. Für die Abenteurer unter euch gibt es im Nationalpark natürlich einige Trails, die zum Teil reichlich Höhenmeter mit sich bringen. Die Takakkaw Falls könnt ihr nur in den Sommermonaten besuchen, aber der Weg hierher lohnt sich allemal. Die Wapta Falls sind zwar kleiner, doch wirken die Wassermassen, die sich durch den Kicking Horse River ziehen, schier monströs. Wer noch ein bisschen Idylle sucht, sollte zum magischen Lake O’Hara wandern und den fabelhaften Ausblick genießen.

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Mount Revelstoke Nationalpark

Das letzte Ziel auf meiner Kanada Rundreise ist der Mount Revelstoke Nationalpark .

Route:

200 Kilometer westwärts über den Transcanada Highway führt euch die Route zum nächsten Ziel: Mount Revelstoke.

Der Nationalpark bringt im Sommer wie auch im Winter einen einzigartigen Charme mit sich. Die endlosen Landschaften mit in allen Farben blühenden Blumen, weiten grünen Wiesen und grünen Nadelwäldern laden dazu ein, von euch entdeckt zu werden. Schnappt euch einen Rucksack mit Proviant und erwandert die Natur. Habt ihr die perfekte Location gefunden, könnt ihr bei märchenhaften Aussichten ein Picknick der Extraklasse machen. Erfahrt bei geführten Touren die Geschichte über diese Landschaften und tauscht euch mit anderen Wanderern bei einem abendlichen Lagerfeuer aus. Gemeinsam könnt ihr dann nachts den schönsten Sternenhimmel bestaunen.

Hotels in Revelstoke

Der Revelstoke Nationalpark in Kanada

Zurück ins schöne Vancouver

Der letzte Streckenabschnitt ist der längste: Über 570 Kilometer geht es südwestlich nach Vancouver zurück. Wem die Distanz zu lang ist, dem empfehle ich einen Zwischenstopp Kamloops oder Kelowna. Hier gibt es zahlreiche hübsche Unterkünfte, endlose Weinberge und eine gute Restaurantauswahl – die perfekte Möglichkeit, die ausgelaugten Körper nach vielen Wanderungen und Erlebnissen wieder aufzupäppeln. Schließlich kommt ihr dann nach 2.000 Kilometern wieder in Vancouver an. Kein Erholungsurlaub im eigentlichen Sinne – aber definitiv Erholung für die Seele.