Nördlich des Polarkreises befindet sich die zu Norwegen gehörende Inselgruppe der Lofoten. Hier bekommt ihr alles, was euer Abenteurerherz begehrt.

Den meisten von euch sind die Lofoten bestimmt ein Begriff. Man stellt sich malerische Fischerdörfer vor, die umgeben sind von steil aufragenden Bergen und tiefblauen Fjorden. Doch was weiß man eigentlich noch über diese faszinierende Inselgruppe, bestehend aus rund 80 kleinen Inseln, die sich unmittelbar vor der Küste Norwegens befindet? Wisst ihr zum Beispiel, wie man die Lofoten am besten erreicht, was man dort alles unternehmen kann und wie abwechslungsreich die einzelnen Inseln jeweils sind? Sollte dies noch nicht der Fall sein, dann solltet ihr unbedingt weiterlesen, denn in diesem Artikel erfahrt ihr mehr über die Lofoten und ihre Vielfältigkeit, die aufregendsten aber auch idyllischsten Orte. Hier erwartet euch die perfekte Mischung aus Abenteuer und purer Erholung!

Die Lofoten – so sieht ein Urlaub am Polarkreis aus

Dieses Fischerdorf auf den Lofoten liegt direkt am Fjord. Die roten Häuser stehen auf Stelzen auf den rauen Klippen. im Hintergrund ist ein hoher Fels zu sehen.

Anreise – So erreicht ihr die Lofoten

Um die Lofoten am Polarkreis zu erreichen, fliegt ihr in der Regel über den internationalen Flughafen von Oslo. Diesen erreicht ihr je nach Startflughafen und Verbindung nach etwa 2 bis 3 Stunden. Von Oslo aus sind es dann nochmal rund 1 Stunde und 40 Minuten bis zum Flughafen Harstad/Narvik Evenes. Ein bis zwei Zwischenstopps müsst ihr in der Regel also fest mit einplanen. Eine weitere Option, die ihr bei einer Norwegen Reise in Betracht ziehen könnt, ist die Anreise von Tromsø über Bodø nach Svolvær. So könnt ihr gleich noch zwei weitere spannende Orte im Norden des Landes entdecken, für die ihr auf jeden Fall noch jeweils einen weiteren Tag einplanen könnt.

Sowohl die Flug- als auch die Zugverbindungen verkehren das ganze Jahr über mehrmals täglich. Einmal auf den Lofoten angekommen, könnt ihr euch hier, je nach Lage und Belieben, mit einem Mietwagen, Bus oder auch mit einem Boot fortbewegen. Die Inseln sind nämlich seit einigen Jahren durch mehrere Brücken und Tunnel mit dem Festland verbunden. Doch auch Inlandsflüge mit einer kleinen Propellermaschine sind oftmals bequem, schnell und gar nicht mal so teuer. Auf den Inseln selbst ist es häufig auch sehr empfehlenswert, sich zum Beispiel an trockenen Tagen einfach aufs Fahrrad zu schwingen und beim Radeln erste Eindrücke zu sammeln.

Zur Flugsuche

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Ein Paradies für jeden Naturfreund

Sobald ihr euch den Lofoten nähert, werdet ihr gleich merken, wie wunderschön die norwegische Natur sein kann. Berge und schroffe Gipfel prägen hier ebenso das Bild wie offenes Meer und weiße Sandstrände. Hohe Felswände und teils bis zu 1.000 Meter hohe, mit Schnee bedeckte Berge ragen aus dem Atlantik, unterbrochen werden sie von lieblichen Tälern und geschützten Buchten mit feinen Sandstränden. Die Gegensätze der Lofoten bilden ein schlichtweg einzigartiges Landschaftsbild. Ein Ort scheint idyllischer als der nächste, rote Fischerhütten und bunt gestrichene Holzhäuser verleihen den Inseln einen ganz besonderen Charme. Die malerische Schönheit der Lofoten ist schlicht und ergreifend ein Festschmaus für die Augen.

Die Lofoten bei Sonnenuntergang

Outdoor Fans, aufgepasst!

So atemberaubend und kontrastreich das Landschaftsbild der Lofoten ist, so abwechslungsreich sind auch die Freizeitaktivitäten, die euch vor Ort erwarten. Besonders beliebt sind auf den Lofoten natürlich diverse Outdoor-Aktivitäten. Inmitten einer Landschaft, die geprägt ist von tiefen Fjorden und einer zerklüfteten Bergwelt, von malerischen Buchten, die sich mitten zwischen hochaufragenden Felswänden befinden, dürfte dies auch kaum verwunderlich sein.

So lassen sich sportbegeisterte Naturliebhaber vor allem von den vielen Wander- und Fahrradwegen locken, die nicht nur zur Fitness beitragen, sondern euch natürlich auch herrliche Ausblicke auf die beeindruckende Bergkulisse bescheren. Solltet ihr eine gute Kondition mitbringen, können wir euch Bergwandern auf den Lofoten nur wärmstens empfehlen. Unser Tipp: Packt eure Thermoskanne mit ein, sucht euch unterwegs ein schönes ruhiges Plätzchen, schlürft euer warmes Getränk und lasst diese einzigartige Naturumgebung einfach mal auf euch wirken.

Eine Wanderin mit rotem Rucksack steht auf einem Felsen hoch oben auf einem Berg und blickt über die weite Landschaft aus Bergen und Meer, die sich vor ihr im leichten Nebel erstreckt.

Wer gerne auf dem Wasser unterwegs ist und einen kleinen Einblick in den Alltag der Einwohner bekommen möchte, der sollte sich unbedingt mit auf ein Fischerboot schwingen, um entweder zu angeln oder auch einfach nur den Anglern zuzusehen und dabei faszinierende Aussichten auf die umliegende, schroffe Felsenlandschaft zu bewundern. Eine beliebte Anlaufstelle für Angler findet ihr übrigens im schönen und überschaulichen Fischerdorf Kabelvåg, in der Kommune Vågan. Wer Lust hat, kann diesen Ausflug gleich mit einem Kajak-Abenteuer kombinieren.

Noch etwas aufregender ist eine RIB Bootstour, bei der ihr nicht nur die Lofoten vom Wasser aus bewundern, sondern auch den Seeadlern ganz nah sein könnt. Bei solch einer Tour fahrt ihr mit einem Guide mit rasanter Geschwindigkeit raus aufs Wasser, seht den Seeadlern dabei zu, wie sie die ihnen zugefütterten Heringe zielsicher im Wasser anfixieren und rausschnappen und bekommt mit etwas Glück nebenbei noch ein paar spannende Geschichten über die Lofoten und deren Entwicklung erzählt.

Lofoten Rorbuer

Solltet ihr es noch etwas abenteuerlicher haben wollen, dann empfiehlt sich ein Surferlebnis auf den Lofoten. Der bekannteste und beliebteste Ort dafür ist die Bucht von Unstad. Das bis zu 500 Meter tiefe Meer vor dem kleinen Dörfchen macht es möglich, dass sich die mächtigen Atlantikwellen von Grönland bis zu diesem Punkt auftürmen können. Somit ist dieses Gebiet ein echtes Paradies für Surfer. Profis aus aller Welt kommen sogar im stürmischen Herbst und Winter hierher, um die größten Wellen nicht zu verpassen und ganz nebenbei auch noch das abendliche Nordlicht am Winterhimmel zu bewundern. Solch ein Surferlebnis gibt es garantiert an keinem anderen Ort – und die Wassertemperaturen liegen immerhin über null Grad.

Lofoten, Reine Village

Doch apropros Winter: Wie wäre es mit Skifahren inklusive Meerblick und das sogar außerhalb der uns bekannten Skisaison? Wenn sich diese in den meisten Skigebieten Europas nämlich dem Ende neigt, geht es im Norden Skandinaviens erst so richtig los. Da es im Januar und Dezember hier gerne mal bis zu 24 Stunden dunkel bleiben kann, bieten sich vor allem die Monate April bis Mai sehr gut an. Also, wenn ihr zu dieser Zeit schon mal da seit und absolute Skifans seid, dann begebt euch auf einen der bis zu 1.200 Meter hohen, aus dem arktischen See ragenden Berge, um ein Skierlebnis der besonderen Art zu erleben. Besonders beliebt hierfür ist zum Beispiel der 803 Meter hohe Berg Rundtinden, der zur Insel Austvågøya gehört. Aber auch die Inseln Vågan und Vestvågøy, westlich von Svolvær, sind mit ihren schneebedeckten Bergen sehr beliebt und zudem auch noch gut erreichbar. Wer allerdings nach einem Skilift sucht, der sucht an vielen Bergen vergebens – diese gehören hier nicht immer zum Standard. Aber was spricht denn eigentlich gegen eine kleine Schneewanderung?

So schön könnt ihr auf den Lofoten übernachten

80 kleine Eilande bilden diese faszinierende Inselkette 100 bis 300 Kilometer nördlich des Polarkreises. Es ist nahezu unmöglich, nur eine dieser Inseln zu empfehlen bzw. zu besuchen, denn einmal dort, muss man eigentlich so viel wie möglich von dieser atemberaubenden Landschaft gesehen haben. Doch zumindest was die Unterkunft angeht, kann man sich beispielsweise ein bis zwei besondere Orte aussuchen, von denen aus man sich immer wieder auf neue Ausflüge begibt.

Wie wäre es zum Beispiel mit einer kleinen gemütlichen Fischerhütte in der 4.700 Einwohner großen Hauptstadt der Lofoten, in Svolvær? Dieses kleine Städtchen ist der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge auf den Lofoten. Von hier aus könnt ihr zum Beispiel beliebte Anlaufpunkte, wie etwa das Vikinigermuseum der Lofoten oder auch eine ehemalige Kaviar-Fabrik besuchen, die heute abstrakte Kunstwerke aus aller Welt ausstellt.

Unterkunft am Meer auf den Lofoten
Direkt am Wasser wohnen - solche Unterkünfte gibt es auf den Lofoten wie Sand am Meer.

Die Lofoten sind eine Fernweh-Destination

Kaum einer wird uns nun wohl widersprechen, wenn wir sagen, dass man die Lofoten mindestens einmal im Leben besucht haben muss. So viele faszinierende Naturschönheiten auf einem Fleck, Berge und Meer, die von West nach Ost fließend ineinander übergehen und spektakuläre Landschaften, die einem jeden Naturfreund den Atem stocken lassen. Ja, so langsam überkommt uns ein starkes Gefühl von Fernweh – wie sieht’s mit euch aus?

Falls ihr gerade noch mitten in der Planung steckt, nach Flügen und Unterkünften sucht, können wir euch zwei Reisezeiträume besonders ans Herz legen: Sehr lohnenswert ist ein Besuch der Lofoten zur Zeit der Mittsommernacht, die von etwa Ende Mai bis Mitte Juli herrscht und zu der die Nächte einfach taghell sind. Ein echtes Naturspektakel, das man sich nicht entgehen lassen sollte – ebenso wie die faszinierenden Nordlichter, die ihr zwischen September und April bestaunen könnt. Wie schön die Lofoten, aber auch die umliegenden Ortschaften, zur Zeit der Nordlichter sind, könnt ihr übrigens in unseren ausführlichen Reisebericht zu Nordnorwegen nachlesen. Doch wir sind uns sicher: Die unberührte Natur Norwegens samt ihrer malerischen, entlegenen Fischerdörfer und allem, was dazu gehört, ist das ganze Jahr über eine Reise wert!

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