Im Ausland mit der Kreditkarte zahlen oder Bargeld abheben? Ja, das kann schon mal ganz schön hohe Kosten verursachen. Doch aufgepasst: Je nach Anbieter gibt es große Unterschiede bei den Auslandseinsatzgebühren. Ich verrate euch, mit welchen Kreditkarten ihr unnötige Kosten umgehen könnt.

Wer kennt das Szenario eigentlich nicht: Man ist im Urlaub, genauer gesagt in einem fremden Land unterwegs, und das Bargeld wird so langsam knapp. Schnell beginnt man zu rechnen, ob man mit dem Geld noch hinkommt oder doch mal mit der Kreditkarte zahlen oder vielleicht sogar Bargeld abheben muss. Aber wie war das nochmal mit den damit verbundenen Kosten bei der eigenen Kreditkarte? Wie hoch sind die Auslandseinsatzgebühren? Oder gibt es innerhalb der EU vielleicht doch keine? Ich bringe an dieser Stelle etwas Licht ins Dunkle und zeige euch, welche Kreditkarten ihr weltweit ohne Bedenken einsetzen könnt. Schließlich gehört die Kreditkarte mittlerweile zu den wichtigsten Reiseutensilien, da man allein bei spontanen Hotel- oder Flugbuchungen im Ausland oftmals nicht mehr ohne das „Plastikgeld“ weiterkommt.

Kreditkarten ohne Auslandseinsatzgebühr

Der große Kreditkarten Vergleich | DKB Visa Card | Barclaycard New Visa 

Santander 1plus Visa Card Kreditkarte bei der Norisbank | MasterCard Gold

Urlaubsguru Fazit

Kreditkarten ohne Auslandseinsatzgebühr

Kreditkarten ohne Auslandseinsatzgebühr – Der große Vergleich

Die Höhe der Auslandseinsatzgebühren bei Kreditkarten liegt in der Regel je nach Anbieter zwischen 1% und 2%, einige erheben aber auch einfach eine feste Gebühr von mindestens 5€. In meinem Kreditkarten Vergleich findet ihr alle Kreditkarten, die aktuell keine Auslandseinsatzgebühren erheben. Solch eine Kreditkarte ist vor allem sinnvoll, wenn ihr oft auf Reisen seid und in einer fremden Währung zahlt. In wenigen Ausnahmefällen kann es natürlich sein, dass der Händler im Ausland ein Entgelt für das Bezahlen mit der Kreditkarte erhebt. Darauf haben die einzelnen Banken allerdings keinen Einfluss und somit können sie dieses Geld auch nicht zurückerstatten.

Generell findet ihr in meiner Übersicht zwei Arten von Kreditkarten: Eine gekoppelte Kreditkarte, wie etwa die DKB Visa Card, oder eine sogenannte „echte“ Kreditkarte. Erstere ist, wie der Name es bereits verrät, an ein Girokonto gekoppelt, sprich die Beträge werden euch direkt oder zum Ende des Abrechnungsmonats von eurem Konto abgebucht. Das Girokonto müsst ihr in diesem Fall parallel zur Kreditkarte eröffnen. Kreditkarten wie die Barclaycard New Visa sind hingegen „echte“ Kreditkarten mit einem Kreditrahmen. Das bedeutet, dass das Zahlungsziel einige Monate in der Zukunft liegen kann und sie entsprechend nicht zwingend an ein Girokonto gekoppelt sind. Außerdem wichtig zu wissen: Während es sich bei gekoppelten Kreditkarten um Sollzinsen handelt, die man für das Überziehen des Girokontos zahlen muss, zahlt man bei echten Kreditkarten einen effektiven Jahreszins. Detaillierte Informationen zur jeweiligen Kreditkarte findet ihr im Folgenden.

DKB Visa Card

Die DKB Visa Card ist eine gekoppelte Kreditkarte, was bedeutet, dass ihr hierfür ein Girokonto bei der DKB Bank eröffnen müsst. Kreditkartenzahlungen werden also mit eurem Girokonto beglichen. Doch sowohl das Girokonto als auch die Kreditkarte sind hier komplett kostenlos. Gleiches gilt für Bargeldabhebungen und Auslandseinsätze, diese sind ebenfalls kostenlos. Einzige Voraussetzung: Ihr seid ein Aktivkunde und könnt einen monatlichen Geldeingang von mindestens 700€ nachweisen, ansonsten zahlt ihr bei Bargeldabhebungen in Fremdwährung 1,75%. Ein besonderes Vorteil der DKB Visa Card ist der Guthabenzins in Höhe von 0,4% (bis 100.000€).

      Pro:

  • 0€ Jahresgebühr
  • 0€ Bargeld-Abhebungsgebühr weltweit für Aktivkunden (d.h. Geldeingang von mindestens 700€/Monat)
  • 0% Auslandseinsatzgebühr weltweit für Aktivkunden
  • Zusatzleistungen: 0,4% Guthabenzins, kostenloses Girokonto inklusive

      Contra:

  • gekoppelte Kreditkarte
  • 1,75% Bargeld-Abhebungsgebühr und Auslandseinsatzgebühr bei Fremdwährung für Passivkunden (d.h. Geldeingang von unter 700€/Monat)

 

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Barclaycard New Visa

Bei der Barclaycard New Visa (Testsieger-Kreditkarte Februar 2017, Note: 1,2) handelt es sich um eine echte Kreditkarte, bei der dauerhaft keine Jahresgebühren anfallen. Das Abheben von Bargeld ist nur in Eurozonen kostenfrei, bei einem Auslandseinsatz mit Fremdwährung fallen Kosten in Höhe von 1,99% an. Besondere Extras sind hier zum Beispiel eine gratis Maestro-Karte sowie eine Reiserechtschutzversicherung bis zu 50.000€. Außerdem liegt das Zahlungsziel bei bis zu zwei Monaten, sodass ihr bis dahin noch keine Zinsen zahlen müsst.

      Pro:

  • 0€ Jahresgebühr
  • 0€ Bargeld-Abhebungsgebühr (Eurozone)
  • 0% Auslandseinsatzgebühr bei Euro
  • „echte“ Kreditkarte
  • Zusatzleistungen: 0% Zinsen für bis zu 2 Monate, kostenlose Maestro-Karte inklusive, Reiserechtschutzversicherung bis 50.000€

      Contra:

  • 1,99% Auslandseinsatzgebühr bei Fremdwährung
  • 18,38% eff. Jahreszins (veränderlich)

 

zur Barclaycard New Visa

Kreditkarten ohne Auslandseinsatzgebühr

Santander Bestcard Basic Visa Card

Bei der Santander Bestcard Basic Visa Card handelt es sich, genau wie bei der Barclaycard New Visa, um eine echte Kreditkarte. Das bedeutet, dass hier kein Kontowechsel notwendig ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Kreditkarten fallen bei der Santander Bestcard Basic Visa Card dauerhaft keine Jahresgebühren, Auslandseinsatzgebühren und auch keine Bargeld-Abhebungsgebühren an. Somit könnt ihr weltweit kostenlos und bequem Geld abgeben. Zusätzlich profitieren Kunden von einem Tankrabatt in Höhe von 1% (bis maximal 400€ Tankstellenumsatz pro Monat) und erhalten gratis eine Zweitkarte. Der Nachteil hier ist jedoch, dass kein vollständiger Rechnungsausgleich per Lastschrift möglich ist, da 5% des Betrages bzw. mindestens 25€ automatisch eingezogen werden. Um hier unnötige Kosten zu vermeiden, kann man den Rechnungsbetrag jedoch auch einfach per Überweisung ausgleichen.

      Pro:

  • 0€ Jahresgebühr
  • 0€ Bargeld-Abhebungsgebühr (weltweit)
  • 0% Auslandseinsatzgebühr
  • „echte“ Kreditkarte
  • Zusatzleistungen: 1% Tankrabatt (bis max. 400€ Tankstellenumsatz pro Monat), 5% Rückerstattung auf Reisebuchungen & kostenlose Zusatzkarte

      Contra:

  • 16,83% eff. Jahreszins (veränderlich)
  • Ein vollständiger Rechnungsausgleich per Lastschrift ist nicht möglich; 5% des Betrages bzw. mindestens 25€ werden automatisch eingezogen (um unnötige Kreditzinsen zu vermeiden, sollte man den Rechnungsbetrag selbst überweisen)

 

zur Santander Visa Card

Norisbank MasterCard

Die Norisbank MasterCard gehört, genau wie die DKB Visa Card, zu den gekoppelten Kreditkarten. Dafür fallen aber auch hier langfristig keine Jahresgebühren an und ihr zahlt weltweit keine Bargeld-Abhebungsgebühren. Die Auslandseinsatzgebühren fallen beim Euro ebenfalls komplett weg, bei einer Fremdwährung zahlt ihr hingegen eine Pauschale in Höhe von 1.75%. Ein kostenloses Girokonto bei der Norisbank ist hier Voraussetzung, auf Wunsch erhaltet ihr zudem eine kostenlose Partnerkarte. Neben einem 3D Secure Service, der bei den anderen genannten Kreditkarten ebenfalls inklusive ist, profitiert ihr hier außerdem von einem kostenlosen SMS Service, der euch bei auffälligen Transaktionen umgehend informiert.

      Pro:

  • 0€ Jahresgebühr
  • 0€ Bargeld-Abhebungsgebühr (weltweit)
  • 0% Auslandseinsatzgebühr bei Euro
  • Zusatzleistungen: kostenlose Zusatzkarte inklusive

      Contra:

  • gekoppelte Kreditkarte
  • 1,75% Auslandseinsatzgebühr bei Fremdwährung
  • 10,85% eff. Jahreszins (veränderlich)

 

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Gebührenfreie MasterCard Gold

Die gebührenfreie MasterCard Gold ist eine echte Kreditkarte und somit an kein Girokonto gekoppelt. Sie erhebt weltweit keine Bargeld-Abhebungs- und Auslandseinsatzgebühren und auch die Jahresgebühr fällt hier komplett weg. Lediglich der effektive Jahreszins fällt hier im Gegensatz zu den anderen Kreditkarten ohne Auslandseinsatzgebühr höher aus und liegt bei aktuell 19,94%. Besondere Zusatzleistungen sind die 5% Reiserückvergütung mit Bestpreisgarantie, ein Reiseversicherungspaket, wenn mindestens 50% der Transportkosten mit der MasterCard Gold bezahlt werden und eine Privathaftpflichtversicherung mit bis zu 350.000€ Deckungssumme.

      Pro:

  • 0€ Jahresgebühr
  • 0€ Bargeld-Abhebungsgebühr (weltweit)
  • 0% Auslandseinsatzgebühr
  • „echte“ Kreditkarte
  • Zusatzleistungen: 5% Reiserückvergütung mit Bestpreisgarantie, Reiseversicherungspaket, wenn mind. 50% der Transportkosten mit MasterCard Gold bezahlt werden, Mietwagenportal mit 5% Rückvergütung, Privathaftpflichtversicherung mit bis zu 350.000€ Deckungssumme

      Contra:

  • 19,94% eff. Jahreszins (veränderlich)

 

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Kreditkarten ohne Auslandseinsatzgebühr

Urlaubsguru Fazit

So, das waren sie – fünf ausgewählte Kreditkarten ohne Auslandseinsatzgebühr, die ich euch ans Herz legen kann. Wie ihr seht, fallen bei jeder dieser Karten bei Zahlungen oder Abhebungen innerhalb der Eurozone keine weiteren Kosten an. Bei einigen davon zahlt ihr selbst bei Fremdwährungen keine Gebühren, wie etwa bei der Santander 1plus Visa Card. Bei dieser Kreditkarte müsst ihr also weder versteckte Auslandseinsatz- oder Bargeld-Abhebungsgebühren noch irgendwelche Jahresgebühren fürchten. Ich würde sie vor allem denjenigen empfehlen, die oft außerhalb Europas – beispielsweise mit einem Last Minute Europa Angebot – unterwegs sind. Doch auch Kreditkarten wie die Barclaycard New Visa oder die DKB Visa Card bringen Vorteile mit sich. So profitiert ihr bei der Barclaycard New Visa zum Beispiel von zinsfreien zwei Monaten und einer Reiserechtschutzversicherung, während ihr mit der DKB Visa Card sogar ein Guthabenzins in Höhe von o,4% erhaltet. Das sind definitiv einige tolle Vorteile, wenn ihr mich fragt.

Auch eure Meinung ist mir wichtig: Habt ihr schon Erfahrungen gesammelt mit einer dieser fünf Kreditkarten? Könnt ihr eine davon besonders weiterempfehlen oder habt ihr vielleicht sogar einen anderen Kreditkarten-Favoriten für eure Reisen ins Ausland?

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