Im schönen Südfrankreich gelegen, besser gesagt zwischen den Regionen Languedoc und Provence, befindet sich die Camargue. Erfahrt hier, was ihr in diesem kulturreichen und naturbelassenen Stückchen Landschaft alles zu sehen bekommt.

Die Camargue ist ein Genuss für die Sinne. Idyllische Sumpf- und Seenlandschaften wechseln sich hier ab mit einer artenreichen Vogelwelt, rosarote Flamingos sind ebenso typisch für diesen Ort wie weiße Pferde und schwarze Stiere. Dass sich inmitten solch einer atemberaubenden Naturkulisse aber auch jede Menge spannender Sehenswürdigkeiten befinden können, das zeigt das entzückende Städtchen Arles. Kommt mit auf eine kleine Reise durch diese wundervolle und nahezu geheimnisvolle Landschaft – der Franzose würde nun wohl sagen: „Bienvenue en Camargue“!

Idyllische Landschaften | Kulturelle Highlights in Arles | Fischerdorf Saint-Maries-de-la-Mer

Plant euren Trip in die Camargue!

La Tour Carbonniere in der Camargue

Idylle pur in der Camargue

Südfrankreich gehört zweifelsohne zu den beliebtesten Reisezielen in ganz Frankreich. Dabei sind es keineswegs nur die sonnigen Strandabschnitte der Côte d’Azur, die jedes Jahr aufs Neue unzählige Besucher locken, sondern auch die naturbelassenen Landschaftszüge der entzückenden Camargue. Die Camargue ist ein gut 930 km² großes Naturschutzgebiet, das sich zwischen den Armen der Rhône und der Petit Rhône befindet. Die Region ist vor allem bekannt für ihre idyllischen Sumpf- und Seenlandschaften, für ihre riesigen Salzgärten, die weitläufigen Sanddünen und Weidelandschaften, aber auch für ihre einzigartige Artenvielfalt an Tieren.

Wilde Pferde in den Sümpfen der Camargue

Hier und da erblickt man mal ein freilaufendes weißes Wildpferd, bei einem Spaziergang entlang des Wassers kann man rosarote Flamingos und mehr als 350 weitere Vogelarten beobachten. Die Pflanzenwelt in der Camargue ist hingegen eher karg, da hier aufgrund des hohen Salzgehalts nur ganz spezielle Arten gedeihen können. Wer die Region so authentisch wie möglich erleben möchte, sollte auf jeden Fall zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sein, alternativ bietet es sich auch an, einen kleinen Ausritt auf einem der für die Camargue so typischen Pferde zu unternehmen.

Camarguais Bullen im Supf der Camargue

Arles – Römische Geschichte zum Greifen nah

Die rund 50.000 Einwohner große Stadt Arles, seit 1981 Weltkulturerbe der UNESCO, ist ein Muss während eures Aufenthalts in der Camargue. Besonders sehenswert ist hier das historisch bedeutende Stadtzentrum von Arles mit seinem monumentalen Amphitheater Les Arènes. Regelmäßig finden hier Theateraufführungen und Konzerte statt, leider aber auch immer noch die für Südfrankreich typischen Stierkämpfe oder Stierrennen. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Antike Theater, das bereits um 25 v. Chr. erbaut worden ist, aber auch die Alyscamps, die sogenannten Elysischen Felder aus römischer Zeit, die sich etwas außerhalb der Altstadt befinden. Begibt man sich auf den Place du Forum, kann man zudem Reste des Forum Romanum und den unterirdischen Bogengang Kryptoportikus besichtigen. Es scheint, als würde man in die römische Zeit zurückversetzt werden…

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Schlendert man so durch die verwinkelten Gassen dieser überschaubaren Stadt, so erblickt man zudem noch weitere beeindruckende Bauten. Auf dem Place de la République befinden sich gleich drei der beliebtesten Sehenswürdigkeiten: Das Rathaus Hôtel de Ville, die Kathedrale St. Trophime d’Arles und die gotische Kirche Église Sainte-Anne. Fans der Kunst und Kultur sollten sich außerdem einen Besuch der beiden Museen Musée Arlésien und Musée de la Camargue nicht entgehen lassen, in denen ihr unter anderem spannende Details zur Geschichte und den Bewohnern der Camargue erfahren könnt. Wer am Abend noch nichts vor hat und ein paar Französisch-Kenntnisse mitbringt, dem empfehle ich einen Besuch des Stadttheater Théatre d’Arles. Ansonsten lautet das Motto auch hier, ebenso wie in vielen anderen entzückenden Städtchen Frankreichs – sehen, staunen und genießen!

Aussicht-auf-die-St.-Julien-Kirche-vom-Amphitheater-in-Arles

Saintes-Maries-de-la-Mer – Ein pittoreskes Fischerdorf am Mittelmeer

Etwa eine halbe Stunde Autofahrt von Arles entfernt, liegt das hinreißende Fischerdörfchen Saintes-Maries-de-la-Mer, das vor allem an warmen Sommertagen jede Menge Touristen lockt. Östlich der Mündung der Petit Rhône am Mittelmeer gelegen, bietet sich dieser Ferien- und Wallfahrtsort hervorragend für einen kleinen Badeausflug an. Neben den schönen und flach abfallenden Sandstränden könnt ihr hier aber auch einige prächtige Bauten besichtigen, wie etwa die romanische Kirche Notre-Dame-de-la-Mer, das Baroncelli Museum mit seinen ortsgeschichtlichen und volkskundlichen Sammlungen oder auch die Arena und das Rathaus von Saintes-Maries-de-la-Mer. Im Mai, in der Regel um Pfingsten herum, findet hier zudem die berühmte „Fête de Gitans“ statt, ein riesiges Zigeunerfest, das der Schwarzen Sarah, der Schutzpatronin der Roma, gewidmet wird.

Luftaufnahme von Saintes-Maries-de-la-Mer, der Hauptstadt der Camargue in Frankreich

Mein Tipp: Solltet ihr mit dem Auto unterwegs sein und noch etwas Zeit mitbringen, dann lohnt sich zudem ein kleiner Abstecher in das nur knapp 30 Kilometer entfernte Haftenstädtchen Aigues-Mortes, in dem euch eine entzückende Altstadt mit einer imposanten und gut erhaltenen Stadtmauer erwartet.

Plant euren Trip in die Camargue!

Also wenn ihr eine Rundreise durch den Süden Frankreichs plant und noch nicht wisst, an welchen Orten ihr einen Halt einlegen sollt – die Camargue sollte definitiv auf eurer Liste stehen. Entspannung und Kultur an einem Fleck, inmitten einer idyllischen und nahezu einmaligen Naturkulisse – ja, hier lässt es sich aushalten! Am besten übernachtet ihr in einer kleinen gemütlichen Unterkunft in Arles oder Saintes-Maries-de-la-Mer, lasst euren Wagen stehen und startet dann eure persönliche kleine Wanderung durch die wunderschöne Camargue – eine Reise dorthin lohnt sich allemal! Wer hat Lust?

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