Das Venedig des Ostens, Petrograd oder Leningrad – St. Petersburg hatte im Laufe seiner Geschichte schon viele Namen. Genau so abwechslungsreich wie seine Bezeichnungen ist die zweitgrößte Stadt Russlands auch.

Bereits das dritte Jahr in Folge heimste St. Petersburg den World Travel Award in der Kategorie Europe’s Leading Destination ein. Wenn ihr mich fragt, kommt die Entscheidung der Jury wenig überraschend. Sankt Petersburg ist die Kulturhauptstadt Russlands, zählt laut UNESCO zu den Top 10 der attraktivsten Tourismusziele und ist eine meiner absoluten Lieblingsstädte! Kaum eine Stadt in Russland ist so reich an großen Zarenpalästen, barocken Kirchen und klassizistischen Bauwerken. Also erkundet diese wunderschöne Stadt und taucht in ihre Geschichte ein.

St. Petersburg Tipps

Einreise | Sehenswürdigkeiten | Ausflugsziele | Shopping Tipps

Russische Küche | Weiße NächteDas andere St. Petersburg

Unterkünfte | Auf nach Russland

Die St. Isaaks Kathedrale, auch Isaakievskiy Sabor ist am Abend schön beleuchtet.

St. Petersburg – das Venedig des Ostens

Mit seinen 342 Brücken wird St. Petersburg zu Recht als das Venedig des Ostens bezeichnet. Unzählige Kanäle und Inseln säumen das Stadtbild. Eine Bootstour durch die Stadt ist deshalb nicht nur praktisch, sondern auch noch absolut lohnenswert. Vom Wasser aus habt ihr den perfekten Ausblick auf die Stadt.

Der Verkehr in St. Petersburg ist höllisch, ihr solltet also eher darauf verzichten, selbst zu fahren. Stattdessen könnt ihr die Stadt gut und günstig mit der Metro erkunden. Eine Fahrt kostet 45 Rubel, also rund 65 Cent. Ein 10-Fahrten-Ticket kostet umgerechnet etwa 5,20€. Die Preise in der zweitgrößten Stadt Russlands können sich also sehen lassen.

Eine Weltstadt öffnet ihre Pforten

Für einen Städtetrip nach St. Petersburg benötigt ihr ein Visum. Bucht ihr eine Pauschalreise, kümmert sich meistens der Reiseveranstalter um alles. Bei Kreuzfahrten könnt ihr euch hier zwar 72 Stunden lang ohne Visum aufhalten, allerdings kann ich euch versprechen, dass es viel zu schade wäre, nur so kurz zu bleiben. Reist ihr auf eigene Faust, denkt bitte rechtzeitig daran, ein Visum zu beantragen. Wie ihr ein solches schnell und einfach beantragt und was ihr dafür benötigt, erfahrt ihr in meinen Tipps zum Thema Visum beantragen.

St. Petersburg wird von vielen deutschen Flughäfen direkt angeflogen, sodass ihr schon in unter drei Stunden am Ziel seid. Vom Flughafen könnt ihr mit dem Bus in die Stadt fahren.

Begebt euch auf kulturelle Zeitreise

Dostojewksi, Puschkin, Tolstoy, Tschaikowsky und Schostakowitsch – sie alle sind die Namensgeber und Väter der Petersburger Kultur.

Hüllt euch in Zauber längst vergangener Zeiten.

Für nichts sind die Russen neben ihres Vodkas so bekannt wie für ihre Kultur. Sei es in der Literatur oder der Musik – die Liste der Genies ist lang. Lasst euch also bei eurem Besuch in der russischen Metropole ruhig von dem in der Luft liegenden Zauber längst vergangener Tage einhüllen. Ihr werdet es nicht bereuen!

Schwanensee in St. Petersburg

Die spektakulärsten Sehenswürdigkeiten in St. Petersburg

Genug zu entdecken bietet euch die fünf Millionen Einwohner Stadt allemal. Verteilt über das Stadtgebiet gibt es nicht weniger als 200 Museen, 30 Theater und etwa 10 Musikspielhäuser. Hinzu kommen Bibliotheken, Galerien und sonstige kulturelle Einrichtungen, die allesamt irgendwo zwischen Weltniveau und lokaler Attraktion rangieren. Ich habe ein paar Tipps der wohl spektakulärsten Anlaufstellen der Stadt für euch.

Die Eremitage am Ufer der Newa

Infos und Tipps:

  • Ort/Lage: Am Newa-Ufer, Dvortsovaya Ploshchad
  • Eintrittspreis: 700 Rubel (ca. 9€), Schüler & Studenten frei
  • Öffnungszeiten: täglich 10.30-18 Uhr, Mi & Fr bis 21 Uhr, Mo geschlossen

Hohe, mit Stuck beschmückte Decken, prunkvolle Säle, Kronleuchter und weltberühmte Kunstwerke: Die Eremitage wird als eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt gehandelt. Das seit 1852 bestehende Museum beherbergt eine Sammlung, die mit über 2,7 Millionen Kunstobjekten fast zehnmal so groß ist, wie die des Louvre in Paris. Klassische Meisterwerke wie zum Beispiel Leonardo da Vincis “Madonna Litta”, Tizians “Danae” und Rembrandts “Saskia als Flora” bilden die Highlights der auf vier Gebäude verteilten Ausstellung.

Die Eremitage ist das größte Museum von St. Petersburg am Ufer der Neva.

Malerische Kirchen und Kathedralen

Prunkvolle Gotteshäuser sind in ganz St. Petersburg verteilt und prägen das Bild der Stadt ungemein. Am berühmtesten ist natürlich die Auferstehungskirche, auch als Erlöser-Kirche bekannt, die mit ihren bunten Kuppeln eines der beliebtesten Postkarten-Motive abgibt. Die Isaak Kathedrale besticht hingegen mit ihrer beeindruckenden Größe, weshalb ihr von ihrem Turm eine wunderbare Panoramasicht habt. Ein wahres Kontrastprogram zu den unzähligen Kirchen ist die St. Petersburger Moschee in der Nähe der Haseninsel.

Guru Tipp: Die Nikolaus Marine Kathedrale ist meist weniger stark besucht aber ebenfalls wunderschön.

Die St. Isaaks Kathedrale, auch Isaakievskiy Sabor ist am Abend schön beleuchtet.
Die St. Isaaks Kathedrale am Abend

Meisterhaftes Theater

Das Mariinsky und das Alexandrinsky Theater bieten Kulturgenuss auf höchstem Niveau. Was wäre eine Russlandreise ohne einen Besuch in einem der renommierten Theater der Stadt? Schließlich sind die Meister des Balletts hier beheimatet. Tschaikowkys Schwanensee ist eines der berühmtesten Werke, das die Bühnen dieser Welt bereits gesehen hat. Doch in Sankt Petersburg könnt ihr euch das Schwanensee Ballett in der originalen Choreographie und mit originalem Bühnenbild in höchster Qualität anschauen.

Nachts im Park vor dem Alexandrinsky theater in St. Petersburg.

Peter und Paul Festung

Mitten in der Newa, gegenüber der Eremitage findet ihr die Haseninsel, auf der im frühen 18. Jahrhundert die Festungsanlage von Peter und Paul errichtet wurde. Herzstück der Festung ist die Peter-Paul Kathedrale, wo sich auch das Grab des Herrschers befindet. Es gibt auch einen kleinen Strandabschnitt, an dem ihr euch vom Sightseeing erholen könnt.

Guru Tipp: Bei einem Spaziergang über die Festungsmauern bekommt ihr eine perfekte Aussicht auf die majestätischen Fassaden am gegenüberliegenden Ufer. Verlasst ihr die Insel über die Brücke im Osten kommt ihr eine Ecke weiter zum Museumsschiff Aurora und zur Moschee.

Die Peter und Paul Festung auf der Haseninsel ist das Herzstück von St Petersburg

Zauberhafte Ausflugsziele

Nicht nur im Stadtzentrum findet ihr unglaubliche Bauten an jeder Ecke, für märchenhafte Orte lohnt es sich auch, mal Ausflüge außerhalb der Stadt zu unternehmen. Besonders die beeindruckenden Zarenresidenzen haben es mir angetan, denn hier werdet ihr in längst vergangene Zeiten entführt.

Peterhof – das russische Versailles

Wärmstens empfehlen kann ich euch das Schloss Peterhof, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

Infos und Tipps:

  • Ort/Lage: 30km von St. Petersburg
  • Palast 1000 Rubel
    Unterer Park 900 Rubel
    Kinder (bis 16 J.) kostenlos
  • Palast 10.30-19 Uhr
    Kaskaden 11-18 Uhr
    unterer Park 9-20 Uhr

Am Finnischen Meerbusen wurde die riesige Parkanlage im Stil von Versailles mit einem prunkvollen Palast errichtet. Spaziert durch den weitläufigen Park und bestaunt die unzähligen Fontänen, Springbrunnen und märchenhaften Gärten. Da fühlt man sich doch wie ein echter Zar, oder? Von St. Petersburg fahren regelmäßig Busse und Boote nach Peterhof.

Große Gärten, Parks und Springbrunnen umgeben den Palast Peterhof bei St. Petersburg in Russland.

Bernsteinzimmer im Katharinenpalast

Fahrt ihr Richtung Süden, erreicht ihr nach ca. 25 Kilometern die Stadt Puschkin.

Das sagenumwobene Bernsteinzimmer

Auch hier trefft ihr auf einen wunderschönen Park und den pompösen Katharinenpalast, der das sagenumwobene Bernsteinzimmer beherbergt. Nur um wenige Kunstschätze der menschlichen Geschichte ranken sich so viele Mythen und Theorien wie um diesen Raum, der Ende des Zweiten Weltkriegs spurlos verschwand. Eine originalgetreue, nicht minder wertvolle Rekonstruktion der Nazi-Kriegsbeute könnt ihr heute noch besichtigen.

Bunte Fassade des Katharinenpalast in Pushkin bei St. Petersburg in Russland.

Shopping am Nevsky

Die Haupteinkaufsstraße ist der Nevsky Prospekt, wo ihr unzählige Läden und Boutiqen aber auch kleine Straßenstände findet. Einfach einmalig ist der Feinkostladen Jelissejew, auch Yeliseyev, wo ihr alle möglichen Spezialitäten bekommt und im Eliseyev Emporium Coffeeshop mit bunten Törtchen verwöhnt werdet. Das eigentliche Highlight sind die bunt dekorierten Schaufenster und die luxuriöse Einrichtung. Einkaufen wie vor 100 Jahren. Das größte Warenhaus Gostiny Dwor ist stolze 1 Kilometer lang und ebenfalls am Nevsky gelegen.

Guru Tipp: Die wohl größte Auswahl an Postkarten bekommt ihr im Dom Knigi, das ihr an der Weltkugel auf dem Dach erkennt. Wenn ihr mal ein wirklich historisches Postamt sehen wollt, bringt ihr eure Karten dann zum Glavpochtamt.

Genießt die russische Küche

Neben Kunst, Architektur und Kultur ist auch die russische Küche ganz besonders. Anstatt Tapas kommen in Russland zuerst Sakuski auf den Tisch, kalte Vorspeisen, die oft aus verschiedensten schön dekorierten Gemüse-Salaten, Kavier oder Brot bestehen. Von würzigen Eintöpfen und Suppen wie Soljanka, Borschtsch oder Schtschi über die beliebten Teigtaschen Pelmeni und bis hin zu Bliny, herzhaften Pfannkuchen, könnt ihr euch dann ganz schön verwöhnen lassen. Auch für köstliche Törtchen, Pyshky und andere Süßigkeiten ist Russland bekannt.

Borschtsch ist eine ukrainische Rote Beete Suppe und gehört zu russischen Küche.
Am besten schmeckt Borschtsch mit einem großen Löffel Smetana.

Die besten Restaurants und Cafés

Bei euren ausgiebigen Spaziergängen durch die Stadt werdet ihr an etlichen guten Restaurants und günstigeren Kantinen vorbeikommen. Persönlich empfehlen kann ich euch Mama Na Dache direkt am Nevsky wenn ihr typisch russisch essen möchtet. Echte Gourmetspeisen in urigem Ambiente bekommt ihr hingegen im Severyanin. Ganz untypisch für die oft sehr fleischlastige Küche, sind das Esh Fresh und das RA Family Raw Vegan Cafe. Nachtisch gibt es in den zahlreichen Konditoreien und Cafés wie dem Bize.

Biely Nochi – die weißen Nächte von St. Petersburg

St. Petersburg ist die nördlichste Millionenstadt der Welt und liegt auf der Höhe von Helsinki – unweit des Polarkreises.

Wenn die Dämmerung mit dem Morgengrauen verschmilzt…

Wie auch in der finnischen Hauptstadt ist in Russland deshalb ein besonderes Naturschauspiel zu bewundern: Im Sommer von Ende Mai bis Mitte Juli geht die Sonne (fast) nicht mehr unter. Seinen Charme lässt Sankt Petersburg besonders dann spielen, wenn in den weißen Nächten rund um die Sommersonnenwende die Dämmerung mit dem Morgengrauen verschmilzt. Die Brücken von Sankt Petersburg heben sich und gewähren so den Schiffen Einlass. Schlendert an der Newa entlang, taucht in den Trubel aus unzähligen Straßenkünstlern und Touristen oder besucht eine der vielen Sonderveranstaltungen im Theater.

Die Brücken an der Newa heben sich während der Weißen Nächte von St. Petersburg.

Erlebt die andere Seite St. Petersburgs

Natürlich gibt es noch viele weitere Highlights in dieser unglaublichen Metropole zu entdecken. Nehmt euch die Zeit und fahrt mit der zum Teil beeindruckenden und prunkvoll gestalteten Metro kreuz und quer durch die Stadt. Auch in die Randbezirke könnt ihr euch wagen, hier erlebt ihr, wo die meisten der fast fünf Millionen Einwohner St. Petersburgs wohnen. Sovjetbauten und enorme Wohnsiedlungen prägen das Bild. Überhaupt ist der Unterscheid zwischen Arm und Reich nirgendwo so krass zu sehen wie dann, wenn man aus der Innenstadt von St. Petersburg hinaus in die Vororte fährt.

Wie ein Zar gebettet

Wie es sich für eine weltoffene Tourismus-Hauptstadt gehört, gibt es eine riesige Auswahl an tollen Hotels für jeden Geldbeutel. Eine zentrale Lage kann auf jeden Fall von Vorteil sein, da sich dort die meisten Sehenswürdigkeiten ballen. Direkt am Nevsky Prospekt, wo der Puls der Stadt schlägt, findet ihr zum Beispiel das 5-Sterne-Hotel Corinthia. Ein echtes Schnäppchen bekommt ihr mit dem Station Hotel Z12, wo ihr schon für 25€ pro Nacht inklusive Frühstück nächtigt.

Schnäppchen Zimmer von Airbnb mitten in St. Petersburg.
Foto: Airbnb.com

Wer lieber privat unterkommen möchte, für den ist bei Airbnb sicher etwas Passendes dabei. Diese hübsche Unterkunft hat mir besonders gut gefallen. Hier könnt ihr für gerade einmal 7,50€ pro Nase nächtigen. Die Hauptattraktionen der Stadt sind dabei nur einen Katzensprung von euch entfernt.

Airbnb St. Petersburg

Unzählige Springbrunnen zieren die Parkanlage vom Peterhof bei St. Petersburg in Russland.

Auf nach Russland!

Na, habt ihr jetzt Lust auf eine Reise in die Hauptstadt des ehemaligen Zarenreiches bekommen? Kein Wunder! Ich würde sofort wieder in St. Petersburg Urlaub machen und durch die bezaubernden, historischen Straßen schlendern, in denen sich hinter jeder Ecke ein neues Wunder verbirgt. Schaut doch einfach mal bei meiner Flug- und Hotelsuche nach passenden Angeboten für euch!

 

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