Die Malediven assoziieren die meisten von uns mit palmengesäumten Traumstränden, türkisblauem Wasser und luxuriösen Hotels, in denen einem jeder Wunsch von den Lippen abgelesen wird. Doch auch etwas anderes zieht Neugierige an – mitten im Paradies gibt es eine Gefängnisinsel, die bei vielen Individualtouristen sehr beliebt ist.

Im ersten Moment denkt man vielleicht an einen schlechten Scherz, wenn man hört, dass sich mitten im Urlaubsparadies, zwischen privaten Resorts und Traumstränden, ein Gefängnis befinden soll. Doch es gibt sie wirklich – die Gefängnisinsel Maafushi auf den Malediven. Die bewohnte Malediveninsel Maafushi liegt im Süd-Malé-Atoll und hat sich seit einigen Jahren, als die Regierung den Tourismussektor hier im Jahr 2009 liberalisierte, mehr und mehr zu einem Touristenort gemausert. Zuvor lebten die Einheimischen hier von der Fischerei, jetzt wird an vielen Ecken der kleinen Insel gebaut, es entstehen neue Hotels und viele Gästehäuser warten auf Touristen.

Maafushi – authentische Malediven

Gefängnisinsel Maafushi | Bikiniverbot? | Authentischer Maledivenurlaub

Gefängnisinsel Maafushi

Das Gefängnis von Maafushi liegt im Süden, weit entfernt vom beliebten Public Beach – doch auch die Insassen können das Meer riechen, wenn sie draußen im Gefängnishof ihre Zeit absitzen. Rostiger Stacheldraht ist so ziemlich das einzige, was die Insassen von den Einwohnern und Besuchern der Insel trennt, an manchen Stellen kann man sogar größere Löcher sehen. Von Ausbrüchen hört man allerdings trotz der, sagen wir mal laschen Sicherheitsmaßnahmen nichts. Aber das ist vielleicht auch kein Wunder, denn wo sollen Ausbrecher auch hin? Die Insel ist keine 1.300 Meter lang und weniger als 300 Meter breit, verstecken wird da schwierig und die nächste Insel ist zu weit entfernt, um hinzuschwimmen.

Mittlerweile hat sich das Gefängnis zu einem echten Highlight für Touristen gemausert, bei Instagram und Facebook findet man diverse Fotos von Leuten, die vor den Mauern der Haftanstalt posieren. Bei einer Insel dieser Größe gibt es scheinbar keine anderen spannenden „Sehenswürdigkeiten“.

Das bestätigt sich, wenn man versucht, mehr über Maafushi herauszufinden. Eigentlich gibt es wirklich nicht besonders viel zu sehen, abgesehen von den Stränden und tollen und außergewöhnlich schönen Sonnenuntergängen ist es vor allem der direkte Kontakt zu Menschen und Kultur, der einen Aufenthalt hier so besonders macht. Allerdings muss man durchaus mit Einschränkungen rechnen, gerade an den Stränden.

Bikiniverbot an den Stränden von Maafushi?

Klar ist den meisten von uns schon lange bekannt, dass vor allem auf den Einheimischen-Inseln der Malediven strengere Regeln herrschen als in den bekannten Touristenresorts. Dort könnt ihr in den meisten Fällen tun und lassen, was auch immer ihr möchtet, denn dort leben so gut wie keine Einheimischen.

Auf Inseln wie Maafushi oder auch Malé ist das natürlich anders und sollte unbedingt beachtet werden. An den Stränden herrscht in den allermeisten Fällen ein Bikiniverbot, generell sollte man keine zu kurze Kleidung tragen, die Schultern bedecken und auch eher lange als zu kurze Röcke und Hosen in den Koffer packen.

Rücksicht nehmen am Public Beach

Am öffentlichen Strand von Maafushi sollte man also allein aus Respekt gegenüber der muslimischen Einwohner keinen Bikini oder Badeanzug tragen. Wer trotzdem nicht darauf verzichten möchte, für den es gibt aber auch einige durch Bambus abgetrennte Touristen-Bereiche am Bikini Beach direkt nebenan, an denen man sich durchaus im knappen Zweiteiler zeigen kann. Fragt am besten einfach in eurem Guesthouse oder Hotel nach, wo man auch im Bikini baden gehen kann – das kann sich nämlich immer wieder mal ändern. Oder erkundigt euch einfach bei den Einheimischen vor Ort, dann seid ihr immer auf der sicheren Seite. Generell kann man aber sagen, dass die Regeln für Touristen längst nicht mehr so streng verfolgt werden wie noch vor einigen Jahren. Es ist immer ein großes Miteinander an diesen Stränden und wenn man Rücksicht auf die Kultur des Landes nimmt, wird es einem eigentlich immer mit Freundlichkeit und Respekt gedankt – das zumindest ist meine Erfahrung.

Reisende, die bereits mit der Fähre von der Inselhauptstadt Malé nach Maafushi übergesetzt sind, lassen sich vom Bikiniverbot und etwas strengeren Regeln nicht stören. Ganz im Gegenteil: Sie schwärmen hier vom typisch maledivischen Leben – verschleierte Frauen schauen ihren Kindern beim Spielen zu, bunte alte Häuschen in staubigen Straßen, aber auch die kleinen Lebensmittelshops und Mopeds verleihen diesem Ort irgendwie einen besonderen Charme.

Authentischer geht’s wohl kaum.

Und auch die Strände im Norden sind naturbelassen und wunderschön, ganz zu schweigen von der atemberaubenden Unterwasserwelt. Im Süden hingegen muss man mit verschmutzten und ziemlich vermüllten Stränden rechnen, das ist leider auf Maafushi bereits Alltag und ein Problem, das sich längst nicht mehr schönreden lässt. Diesen Teil der Insel solltet ihr also besser meiden, wenn euch der Sinn nach paradiesischen Aussichten steht.

Alkohol – Hier ist Vorsicht angesagt

Mein dringender Hinweis: Mit alkoholischen Getränken gilt es, vorsichtig zu sein. Vor allem von heimlichem Schmuggel von Alkohol aus dem Duty-Free Shop am Flughafen wird dringend abgeraten, denn die Kontrollen bei der Einreise sind streng. Respekt vor den Regeln und Gesetzen der Malediven ist ein unbedingtes Muss, das ist in Ländern wie Dubai, dem Oman oder Teilen Indonesiens nicht anders und sollte kein Problem sein. Wer nicht nur als Pauschalreisender unterwegs ist, sondern gerne individuell reist und dementsprechend offen und verständnisvoll gegenüber anderer Kulturen und Religionen ist, für den lohnt sich das Backpacking Abenteuer auf den Malediven allemal.

Maafushi – warum eigentlich nicht?

Fakt ist: Ganz egal, wie schön und verlockend ein Urlaubsland auch sein mag – dass es im Urlaubsparadies keine Kriminalität geben sollte und somit auch kein Gefängnis, wäre etwas naiv zu denken. Irgendwo muss so eine Strafanstalt schließlich hin. Deshalb sollte man sich vom Gefängnis auf Maafushi nicht abschrecken lassen, es macht die kleine Insel sogar noch etwas interessanter, oder? Solange ihr euch von dem umzäunten Betongebäude nicht stören lasst und euch an die Sitten und Kultur der Einheimischen haltet, könnt ihr hier einen weitaus spannenderen Urlaub erleben als auf den typischen Resortinseln – und das alles zu sehr günstigen und fairen Preisen.

 

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Titelbild: Rafael Katayama/Shutterstock.com

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