Aufregende Wasserfälle, weite Waldlandschaften, einsame Natur und wilde Tiere – willkommen im kanadischen Norden, in den Northwest Territories. Was euch hier erwartet, das verrate ich euch jetzt.

Bei einer Reise durch die Northwest Territories im Norden Kanadas erwarten euch unvergessliche Abenteuer in der Wildnis. Freut euch auf tierische Begegnungen, ursprüngliche Natur und einsame Straßen entlang märchenhafter Kulissen. Ich stelle euch das Gebiet der Northwest Territories genauer vor, verrate euch die besten Highlights und gebe euch wertvolle Tipps für eure Reise.

Kanadische Northwest Territories

Northwest Territories im ÜberblickAnreise

Yellowknife | Hay River | Thaidene Nëné

Wood Buffalo | Nahanni | Inuvik

Nordkanada Angebote

Lady Evelyn Falls in NWT
Lady Evelyn Falls | Foto: NWT Tourism & Geri Sigl

Northwest Territories im Überblick

Die Northwest Territories, kurz NWT, liegen im Norden von Kanada und grenzen an den Yukon, British Columbia, Alberta, Saskatchewan und Nunavut. Damit ihr vorweg einen kleinen Eindruck von dem kanadischen Territorium bekommt, gibt es hier die wichtigsten Fakten im Überblick:

  • Größe: 1.346.106 km²
  • Hauptstadt: Yellowknife
  • Einwohnerzahl: ca. 44.500
  • Sprachen: gesetzliche Amtssprachen Englisch, Französisch und neun weitere Sprachen
  • Währung: Canadian Dollar (CAD) / 1€ = 1,47 CAD
  • Zeitzone: GMT-7
  • Internationaler Flughafen: Yellowknife Airport
  • Highlights: unberührte Landschaften, einsame Panoramastraßen und eine vielfältige Tierwelt
  • Reisezeit: Mai bis September, für Winterurlauber auch Januar bis April
Yellowknife in den Northwest Territories
Yellowknife ist die Hauptstadt des Territoriums

Eure Anreise in die NWT

Wollt ihr von Deutschland in die Northwest Territories fliegen, bieten viele deutsche Flughäfen Verbindungen mit einem Zwischenstopp in Calgary oder Vancouver ab 750€ an. Der Zielflughafen liegt in der Hauptstadt Yellowknife. Von Yellowknife gibt es weitere Direktverbindungen zum Beispiel nach Inuvik im 3.000 Autokilometer entfernten Norden. Am besten aber ihr schnappt euch einen Mietwagen oder ein Wohnmobil und erkundet das Territorium bei einem Roadtrip. Alternativ könnt ihr auch nach Edmonton, in die Hauptstadt Albertas, oder nach Whitehorse in Yukon fliegen und eure Rundreise von dort aus starten.

Guru Tipp: Der Nordamerika-Spezialist CANUSA hilft euch gerne dabei, eure Reise in die Northwest Territories zu planen. Schaut doch mal vorbei und lasst euch ein individuelles Angebot zusammenstellen. Innerhalb meiner Themenwoche präsentiere ich euch zudem gemeinsam mit CANUSA eine tolle NWT Camperrundreise:

Roadtrip in Nordkanada
Camper auf der Liard Highway | Foto: Andrea Reck

Hauptstadt Yellowknife

Wie bereits erwähnt, ist Yellowknife die Hauptstadt des Territoriums. Mit nicht einmal 20.000 Einwohnern geht es hier ganz entspannt zu. Doch so multikulturell wie Yellowknife mit seinen über 90 verschiedenen Nationen ist wohl kaum eine andere kanadische Stadt. Die Lage im Norden des Great Slave Lake, wo der Yellowknife River und die Yellowknife Bucht münden, verspricht pure Idylle in der ehemaligen Goldgräberstadt. Zwar lohnt sich ein Besuch der Stadt zu jeder Jahreszeit, um einen Einblick in die Kultur zu bekommen oder die aktiven Diamantenminen zu besichtigen, doch besonders aufregend wird es erst im Winter, wenn ihr das Snowking Winter Festival miterleben oder bei einer Nacht im nahegelegenen Aurora Village die Nordlichter sehen könnt. Mehr Infos dazu findet ihr in meinem ausführlichen Artikel über die schönsten Erlebnisse in Nordkanada.

Aurora Village in Yellowknife
Aurora Village in Yellowknife | Foto: Destination Canada

Guru Tipp: Wer auf ausgefallene Unterkünfte steht, sollte in einem schwimmenden Hausboot in der Yellowknife Bucht übernachten.

Fischerort Hay River

Nicht weit ist es – zumindest per Luftlinie – zum auf der Südseite des Great Slave Lake gelegenen Hay River. Obwohl der Ort gerade mal 3.600 Einwohner zählt, gibt es hier sogar einen eigenen Flughafen. Besonders beliebt ist das Örtchen bei Fischern und allen, die das Angeln lieben. Wer nicht selber fischen will, findet hier Restaurants, die euch die Meerestiere deliziös zubereiten. In Hay River könnt ihr aber nicht nur angeln, sondern auch mit dem Kanu über den See fahren, campen und einfach mal die Ruhe genießen. Für einen Ausflug zum Wood Buffalo Nationalpark oder in den Twin Falls Gorge Territorial Park ist Hay River der perfekte Ausgangspunkt.

Great Slave Lake Nordkanada
Pure Idylle am Great Slave Lake

Thaidene Nëné Nationalpark Reserve

Das Thaidene Nëné Nationalpark Reserve befindet sich ebenfalls am gigantischen Great Slave Lake. Am Ostufer des Sees findet ihr wilde Wasserlandschaften zwischen borealen Wäldern.

Gut zu wissen

Übersetzt bedeutet „Thaidene Nëné“ übrigens „Land unserer Vorfahren“.

Abgesehen von einigen wenigen Wasserfällen und Schluchten ist die Natur im Reservat ausgesprochen ruhig und idyllisch. Das ist sicher der Grund, warum sich vor allem Karibus, aber auch Füchse, Elche und andere typisch kanadische Tiere hier heimisch fühlen. Gegründet wurde das Reservat erst im August 2019 und soll das an Uran und Diamanten reiche Gebiet schützen.

See in Nordkanada
Idyllische Kayaktour auf dem See

Wood Buffalo Nationalpark

Besonders Tierfreunde dürften sich auf diesen Nationalpark freuen, denn wie der Name schon verrät, ist dieser das Zuhause zahlreicher Waldbisons.

Tierwelt in den NWT

  • 16.000 Schwarz-, Grizzly- und Polarbären
  • 8.000 Bisons
  • 85.000 Moschusochsen
  • 275.000 Karibus

6.000 der 8.000 in den NWT lebenden Bisons sind im Wood Buffalo Nationalpark beheimatet. Hier könnt ihr freilebende Herden beobachten, denn die weltweit größte Bison Population ist hier zu Hause. Der Nationalpark zieht sich bis über die Grenze Albertas, sodass ihr euren Roadtrip auch mit einem Abstecher in die kanadische Provinz verbinden könnt. Die Natur des zum UNESCO-Weltnaturerbe zählenden Nationalparks zeichnet sich durch zahlreiche Flüsse und Seen aus, die von Nadel- und Mischwäldern umgeben sind. Den besten Zugang zum Park habt ihr ab Fort Smith.

Bisons im Wood Buffalo Nationalpark
Bisons im Wood Buffalo Nationalpark | Foto: George Fischer/NWT Tourism

Nahanni National Park Reserve

Ein wahres Prachtstück von Mutter Erde ist das Nahanni National Park Reserve im Südwesten, direkt an der Grenze zum Yukon. Auf 30.050 km² erstreckt sich vor euren Augen ein unglaubliches Naturschauspiel: Zwischen schier endlosen Tannenwäldern zieht sich der South Nahanni River hindurch, der an den Virginia Falls 96 Meter in die Tiefe stürzt – das ist doppelt so hoch wie die Niagarafälle. Mit den Mackenzie Mountains im Hintergrund ist das eine Kulisse, die einem Gemälde gleicht. Erreichen könnt ihr das UNESCO-Weltnaturerbe allerdings nur mit dem Boot oder einem Wasserflugzeug ab Fort Simpson.

Guru Tipp: Die gesamten Northwest Territories sind mit spektakulären Wasserfällen übersät. Neben den Virginia Falls, die die doppelte Höhe der Niagarafälle aufweisen, sollten Fans des Naturschauspiels den Highway 1 ansteuern, denn entlang der Deh Cho Route könnt ihr sieben unterschiedliche Wasserfälle entdecken – jeder einzigartig und einer faszinierender als der andere.

Inuvik nördlich des Polarkreises

Nicht größer als Hay River ist die arktische Stadt Inuvik, dennoch ist sie die größte Stadt nördlich des Polarkreises. Die Stadt selbst ist für die einzigartige Iglu-Kirche in runder Form Our Lady of Victory bekannt. Urlauber zieht es aber eher wegen der Lage in den hohen Norden, denn Inuvik bildet nicht nur das Ziel der Panoramastraße Dempster Highway, sondern auch den Beginn für einen unvergesslichen Roadtrip nach Tuktoyaktuk zum Arktischen Ozean.

Guru Tipp: Am Arktischen Ozean erwarten euch weitere Bilderbuch-Landschaften, die ihr so sicher noch nie gesehen habt. Sogenannte Pingos, Erdhügel, die aus dem Eis heraus entstehen, erwarten euch vor der Küste Tuktoyaktuks. Mit knapp 50 Metern ist der Pingo Ibyuk der zweitgrößte seiner Art.

Arktis in NWT, Nordkanada
Die Arktis gibt eine Bilderbuchkulisse ab | Foto: Gero Sigl

Eure Reise in die Northwest Territories

Seid ihr neugierig geworden und wollt dieses unberührte Fleckchen Erde im Norden Kanadas gerne mit eigenen Augen sehen? Ich kann es absolut verstehen! Hier hat Mutter Natur wirklich mal wieder gute Arbeit geleistet. Stöbert am besten mal durch meine Angebote – eure Reise ist zum Greifen nah.

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