Google Maps und Earth zum Trotz: Nicht alles, was auf unserem Planeten existiert, soll auch für jeden sichtbar sein. Datenschützer schlugen schon öfter Alarm und gerade militärische Einrichtungen wollen ebenfalls nicht von oben ausspionierbar sein. Andererseits gibt es allerdings auch Orte, die normal überhaupt nicht zu sehen sind oder die extra scharf fotografiert wurden, sodass jedes kleinste Detail erkennbar ist. Seid gespannt, denn hier sind die geheimen Orte bei Google Maps!

Google hat mit seinen Diensten Maps und Earth nicht nur das Leben von Reisenden grundlegend verändert. Während früher stundenlang in Atlanten gesucht oder mit faltbaren Karten gekämpft werden musste, gibt man heute lediglich Start- und Zielort ein und hat innerhalb von Sekunden die beste Route inklusive aktueller Verkehrsmeldungen und sonstigen Extras vorliegen. Doch auch ansonsten macht es einfach Spaß, durch die Satellitenbilder zu fliegen und sich Traumdestinationen rund um den Globus von oben anzusehen… Wenn es denn überhaupt möglich ist. Denn es gibt Orte, die so geheim sind, dass sie selbst den allessehenden Augen von Google entkommen können.

Geheime Orte bei Google Maps

Militärisches Logistikzentrum in Taipei

Fliegt man bei Google Maps über die taiwanesische Hauptstadt Taipei, so sieht man zunächst tausende bunte Hausdächer. Sieht man genauer hin, bekommt man dann sogar das Taipei 101, eines der höchsten Gebäude der Welt, zu sehen. Nur ein kleines bisschen weiter ist dann allerdings ein Fleck, der sich von den anderen, doch recht scharfen Luftbildern unterscheidet. Hier gibt es sehr grobe Pixel, sodass nur ungenau zu erkennen ist, was sich darunter verbirgt. Gerüchte besagen jedoch, dass sich hier ein Logistikzentrum des Militärs befinden soll.

Siedlung in Nordwijk, Niederlande

Was ist denn hier passiert? Ein überdimensionales Mosaik mitten in einem Wohngebiet in der niederländischen Stadt Nordwijk? Was auf den ersten Blick wie Kunst aussieht, soll nur die Straßenzüge darunter unkenntlich machen. Grund dafür ist, dass die Königsfamilie hier angeblich ein Haus besitzt. Etwas sinnlos ist allerdings, dass man eben dieses Gebiet problemlos mit dem Google-Dienst Street View durchwandern kann und so noch detailliertere Einblicke bekommt als von oben. Dass unsere Nachbarn sich auch sonst nicht gerne in die Karten schauen lassen, zeigt sich an verschiedenen anderen Orten, wie der Volkel Airbase, bei der NATO-Kommandozentrale in Brunssum oder im Städtchen Ede, wo sich Stützpunkte des Verteidigungsministeriums befinden.

Area 51 in Nevada, USA

Doch Google macht an manchen Orten auch erst Einblicke möglich, die auf andere Art und Weise niemals zu erhaschen wären. Ein prominentes Beispiel ist die Area 51, mitten in der Wüste von Nevada. Das militärische Sperrgebiet am Groom Lake ist Gegenstand vieler Mythen. Unter anderem sollen hier Forschungen mit Aliens durchgeführt werden, auch Atombombentests fanden hier bereits statt. Ganz ohne ist das auf den ersten Blick unscheinbare Gebiet also nicht, Grund genug, den Zutritt strengstens zu verbieten – hier kommt wirklich niemand rein! Google Maps liefert jedoch zumindest einen guten Überblick über das riesige Gelände mitsamt zugehörigen Gebäuden und Militärflugplatz.

NATO-Luftwaffenstützpunkt in Geilenkirchen, Deutschland

Wer jedoch denkt, man muss zu den geheimen Orten ausschließlich weite Reisen absolvieren, der irrt – auch in Deutschland gibt es einen geheimen Ort, den zumindest bei Google Maps niemand sehen soll. So ist unweit der NATO-Kommandozentrale im niederländischen Brunssum, die ja bekanntlich auch unkenntlich gemacht wurde, auch der Flughafen der Organisation zum Teil unerkennbar gemacht. Er liegt allerdings schon in Deutschland, nahe der Stadt Geilenkirchen.

CEA Marcoule in Frankreich

30 Kilometer nördlich von der französischen Stadt Avignon befindet sich mit der CEA Marcoule eine Zweigstelle des Kommissariats für Atomenergie und alternative Energien. Will man sich dieses allerdings auf Googles Satellitenbildern ansehen, sieht man bis auf ein riesiges Gebiet, das komplett verpixelt wurde, gar nichts. Die Zensur wurde angeblich „aus Forschungszwecken“ vorgenommen…

Google Maps und Kentucky Fried Chicken

Ein anderer Dienst von Google, der allerdings umso umstrittener ist, heißt Street View. Hier kann man, je nach Land, durch sämtliche Straßen einer Stadt fliegen, als würde man sich gerade selbst dort befinden und umher laufen. Datenschützer schlagen hier häufig Alarm, doch Google schafft Abhilfe und lässt Autokennzeichen, aber auch Gesichter zensieren. Wohin das führen kann, zeigen allerdings sämtliche Restaurants der Fastfood-Kette Kentucky Fried Chicken. Das Logo der Kette, das Gesicht von Gründer Colonel Sanders, wird dabei jedes Mal auch unkenntlich gemacht, da die Zensierungssoftware von Google es genau nimmt und die Zeichnung als menschliches Gesicht erkennt.

BBQ Island vor Panama

Dass Google jedoch nicht nur sensible Gebiete vor uns versteckt, sondern auch einzigartige Einblicke verschafft, zeigen verschiedene Projekte, wie eine Insel der San Blas-Inselgruppe in der Karibik. Zoomt man hier an die Insel mit dem klangvollen Namen BBQ Island heran, wird das Bild immer schärfer und es werden viele Details sichtbar. So könnt ihr hier tatsächlich einige Menschen und sogar Kokosnüsse am Strand bestens erkennen. Die Bilder für diese detaillierte Darstellung wurden nicht wie üblich mit einem Satelliten, sondern mit einer Kamera an einem ferngesteuerten Lenkdrachen aufgenommen. Ähnlich hochauflösende Bilder gibt es bei Google Maps übrigens von der Insel Petite Tabac oder der berühmten Stanford University in Kalifornien, auch die Inselgruppe Hawaii ist sehr scharf dargestellt.

Great Barrier Reef

Und auch für das größte Korallenriff der Welt, das Great Barrier Reef, hat Google sich etwas ganz besonderes überlegt. Schaut man sich dieses nämlich von oben an, gibt es einige Punkte, an denen man unter die Wasseroberfläche abtauchen und die atemberaubende Vielfalt an bunten Tieren und Pflanzen erleben kann. Ihr könnt euch hier wie bei einem echten Tauchgang in der artenreichen Unterwasserwelt umher bewegen – aber glaubt mir, danach wollt ihr das Riff auch unbedingt hautnah erleben!

Ein Schiffswrack vor Solomon Islands

Der nächste Ort, den ich euch zeigen möchte, ist zwar nicht unbedingt geheim, dafür aber ein bisschen gruselig. Es handelt sich um das Satellitenbild des vor der Küste der Salomonen havarierten Kreuzfahrtschiffes MS World Discoverer. Das Schiff, das im Jahr 2000 auf ein Riff lief und schließlich kenterte, wurde 1975 im deutschen Bremerhaven gebaut und bot bis zu 135 abenteuerlichen Reisenden Platz. Arktisexpeditionen, Fahrten in den entlegenen Teilen des Pazifiks und die Durchquerung des russischen Polarmeeres – all das hat die MS World Discoverer unbeschadet überstanden, nur um dann in Ozeanien zu stranden. Heute ist das Wrack immerhin noch ein beliebtes Ziel von Touristen. Und wer nicht so weit reisen will, kann sich das Schiffswrack ganz bequem bei Google Maps ansehen. ;-)

North Sentinel Island

Auf North Sentinel Island, im Westen Indiens, lebt das wohl abgeschiedenste Volk der Welt. Bis zum heutigen Tag ist es keinem Menschen je gelungen, erfolgreich Kontakt zu dem indigenen Volk der Insel herzustellen. Ganz im Gegenteil: Die Bewohner bedrohen jeden Eindringling mit Pfeil und Bogen, bereit, jeden Fremdling zu töten. Sogar Hubschrauber sind vor solchen Angriffen nicht sicher. Die indische Regierung erklärte North Sentinel Island daher zur Sperrzone, seitdem darf sich niemand mehr der Insel nähern. Nur auf Google Maps ist es uns noch möglich, einen Blick auf diese einmalige kleine Insel zu werfen. Wenn ihr ein bisschen heranzoomt, könnt ihr sogar das Wrack eines hier gestrandeten Schiffes finden. Die Crew musste nach dem Unglück mit einem riskanten Manöver vor den Einheimischen gerettet werden. Die ganze Geschichte rund um North Sentinel Island könnt ihr ebenfalls in meinem Reisemagazin nachlesen.

Echt kurios, was Google da alles vor uns verstecken will – dafür aber mit hochauflösenden Aufnahmen von abgeschiedenen Orten entschädigt. Kennt ihr noch weitere Geheimnisse von Google Maps? Wenn ja, lasst es mich wissen!