Die Hippiestadt Christiania ist wirklich mehr als nur ein Mythos einer freien Kommune! Auch, wenn sich seit dem Sommer 2016 einiges in diesem Bezirk Kopenhagens geändert hat, könnt ihr den Freigeist der Bewohner hautnah erleben. Deswegen ist ein Besuch während eures Kopenhagen Urlaubs ein Muss!

Die Freistadt Christiania in Dänemark ist ein echtes Phänomen. Mitten in Kopenhagen existiert eine autonome und von staatlicher Seite durchaus geduldete Gemeinde, die es so in keinem anderen europäischen Land gibt. Im Jahr 1971 wurde das rund 34 Hektar große Gebiet im Stadtkern von Kopenhagen zum autonomen Stadtgebiet erklärt und hat seitdem eine Menge Charakter gewonnen. Eine rote Flagge mit drei gelben Punkten begrüßt alle, die den Weg zu dem ehemaligen Militärgelände finden, das seit rund 40 Jahren fest in der Hand von Alternativen, Hippies und Aussteigern ist. Damals wollten die Anwohner in erster Linie neue Flächen erobern, auf denen ihre Kinder spielen konnten, denn in Kopenhagen herrschte Platzmangel. Immer mehr Leute verschlug es in den letzten Jahren hierher und viele sind bis heute geblieben.

Christiania – Dänemarks Hippiestadt

So ist es hier wirklich | Pusher Street

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Christiania in Kopenhagen

Die Kommune Christiania ist von der Innenstadt aus schnell und einfach zu erreichen. Mit dem Fahrrad sind es nur ein paar Minuten in Richtung des Stadtviertels Christianshavn, falls ihr aber lieber mit der Metro fahrt, steigt an der Station Christianshavn Street aus. Hier findet ihr die bunte, unabhängige Gemeinde am Ufer des sogenannten Stadtgraven.

Christiania ist ein Stück persönliche Freiheit

Ein kleines Stück persönliche Freiheit: Das ist es, was die meisten Bewohner von Christiania reizt. Eingeschworene Gemeinschaften haben sich gebildet, in denen die Kinder miteinander spielen können und die Erwachsenen die Bürden des Alltags miteinander teilen.

Ein kleines Stück persönliche Freiheit

Das dänische Recht gilt hier nicht. Man hat eigene Regeln aufgestellt, die von den Bewohnern selbst durchgesetzt werden, denn die dänische Polizei möchte sich in die Angelegenheiten der autonomen Stadt nicht intensiv einmischen. Marihuana wird toleriert, aber harte Drogen, Gewalt und Waffen sind verboten. Dass dieses Verbot nicht immer geachtet wird, zeigen schon die vielen Drogentoten und diverse bewaffnete Übergriffe in den vergangenen Jahrzehnten, die das perfekte Bild der Stadt immer wieder stören.

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Pusher Street – Die wilden Zeiten sind vorbei

Besonders berüchtigt ist seit vielen Jahren die Pusher Street. Das ist jene Straße, in der Drogendealer ahnungslosen Besuchern ihre heiße Ware anbieten – lange wurde empfohlen, die Pusher Street zu vermeiden. Auch wenn es im Viertel friedlich zugehen soll und Freigeister unabhängig leben möchten, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Gewalt zwischen Drogenbanden. Seit dem Spätsommer des Jahres 2016 ist Schluss mit organisierter Kriminalität in Christiania – ein Ereignis stellte das Leben der Bewohner auf den Kopf.

Festnahmen und Gewalt

Am 31. August 2016 kommt es bei der Kontrolle eines Drogendealers zu einem Schusswechsel – zwei dänische Polizisten und ein Passant werden verletzt. Die friedlichen Bewohner von Christiania haben genug der Gewalt und beschließen kurz darauf, die Dealer samt ihrer Verkaufsstände aus ihrem Zentrum zu verbannen. Weitere Aktionen gegen Dealer und Kriminelle folgen, im Jahr 2017 und 2018 werden schließlich die letzten Stände von der Polizei entfernt. Mittlerweile ist Ruhe eingekehrt in der Pusher Street.

Kulturelle Schätze in Christiania

Im Mittelpunkt der Freistadt Christiania findet ihr Restaurants, Cafés und Kunststätten. Wenn ihr durch die Gassen schlendert, kommt ihr an vielen Graffiti-Kunstwerken vorbei und werdet begeistert sein vom alternativen Flair der dänischen Freistadt.

An den Wochenenden im Winter veranstalten die Bewohner beispielsweise einen kleinen Weihnachtsmarkt mit allerlei Selbstgemachtem wie Laternen, Filzmänteln und dänischen Leckereien. Im Sommer ist Christiania der perfekte Ort, um kleine Konzerte zu besuchen und unter freiem Himmel die entspannte Stimmung zu genießen.

Diese Cafés und Restaurants in Christiania könnten euch gefallen:

  • Morgenstedet: Vegane/Vegetarische Gerichte, größtenteils in Bio-Qualität (Fabriksomraadet 134Kopenhagen)
  • Spiseloppen: Moderne, dänische Küche – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei (43 BådsmandsstrædeKopenhagen)
  • Grønsagen: Skandinavisches Buffet (Badsmandsstraede 43Kopenhagen)
  • Café Nemoland: Livemusik, tolles Essen und Bier (Fabriksomraadet 52Kopenhagen)
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Einheimische führen Touristen herum

Einige der zentralen Straßen sind immer von vielen Touristen bevölkert, doch wer sich ein paar Stunden Zeit nimmt, kann das Herz von Christiania erkunden und die Hippiegemeinde genauer kennenlernen. Wer einen detaillierten Einblick in Geschichte und Wesen der Stadt bekommen will, sollte sich unbedingt einer der Führungen anschließen, die Einheimische in den Sommermonaten täglich um 15 Uhr anbieten.

#KeineWerbung

Eines fällt in Christiania sofort ins Auge: Es gibt keine Werbung auf den Straßen. Das ist nämlich verboten. Erst, wenn man nach einem Besuch der Freistadt wieder auf den Straßen von Kopenhagen unterwegs ist, fällt auf, wie viel Werbung es in der Hauptstadt eigentlich gibt.

Auf mit euch nach Kopenhagen!

Der Besuch der kleinen Gemeinde ist wie eine Zeitreise und ein Besuch im Freilichtmuseum zugleich. Wer Kopenhagen besucht, sollte dringend einen Abstecher hierher wagen. Es lohnt sich! Schaut euch am besten mal meine Kopenhagen Tipps an, damit ihr wisst, was euch neben Christiania sonst noch in der dänischen Hauptstadt erwartet!

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