Mächtige Wassermassen stürzen mit einer immensen Wucht in die Tiefe, die rauschenden Wasserströme schlagen schäumend auf und hinterlassen einen weißen Sprühnebel. So kennen wir die weltberühmten Niagarafälle an der Grenze zwischen dem US-Bundesstaat New York und der kanadischen Provinz Ontario. Doch ist es möglich, dieses gigantische Naturspektakel einfach abzustellen?

Die Antwort lautet ja! Tatsächlich gibt es seit 2016 Pläne der US- Regierung, die eine Trockenlegung der Fälle auf der amerikanischen Seite vorsehen. Genau wie ich, fragt ihr euch jetzt bestimmt: Wie ist das möglich? Kann man ein Naturwunder, so mächtig wie die Niagarafälle, einfach pausieren? Erfahrt hier mehr über die kuriosen Pläne der Amerikaner und wie ihr am besten die Wunder der Niagarafälle erleben könnt!

Einfach beeindruckend: die Niagarafälle

Niagarafälle trockengelegt?

Die kanadische Seite

 Die amerikanische Seite

 Niagarafälle im Winter 

Niagarafälle Vogelperspektive
Die Niagarafälle von oben: links die American Falls und auf der anderen Seite der kanadische Horseshoe Fall

Den „American Falls“ soll das Wasser abgedreht werden

Die Amerikaner sind ja seit jeher bekannt für ihre verrückten Ideen, aber eine so waghalsige Aktion, wie die Trockenlegung der Niagarafälle, ist nochmal eine ganz andere Nummer! Die Fälle, die aus den „American Falls“, den kleineren „Bridal Veil Falls“ auf US-Seite und dem „Horseshoe Fall“ auf der kanadischen Seite bestehen, gehören zu den größten Wasserfällen der Welt, da sie die gewaltigsten Wassermassen überhaupt besitzen und jährlich Millionen begeisterte Touristen aus aller Welt anziehen. Ob ihr es glaubt oder nicht, in der Vergangenheit wurden die Wasserfälle schon einmal trockengelegt, und zwar im Jahre 1969, als sie geologisch untersucht und zusätzlich stabilisiert wurden. Auch damals wurde nur der amerikanische Teil stillgelegt, indem das Wasser über die kanadische Seite des Flusses geleitet wurde. Dieses Mal soll es ähnlich ablaufen. Grund sind zwei marode Brücken, die nach rund 115 Jahren dringend mal renoviert werden müssen – bei den tosenden Wassermassen, die hier in die Tiefe stürzen, ein Akt der Unmöglichkeit.

Niagarafälle

Also überlegten sich die Behörden kurzerhand, dass eine Trockenlegung der Fälle wohl die einfachste Lösung für ihr Brückenproblem sei – ist doch auch naheliegend, oder? Momentan stehen die Pläne noch lange nicht fest, allerdings gibt es bereits eine voraussichtliche Dauer der Trockenlegung: Zwischen 5 und 9 Monaten sollen die American Falls stillstehen und würden während dieser Zeit bestimmt noch mehr Besucher anziehen als üblich, denn wer kann schon von sich behaupten, die Niagarafälle ohne Wasser gesehen zu haben?! Ich bin jedenfalls gespannt, was diesmal unter den Wassermassen zum Vorschein kommt – bei der letzten Trockenlegung wurden, neben tausenden von Münzen, unter anderem auch sterbliche Überreste gefunden! Eins steht fest: auch ohne die Wassermassen wären die beeindruckenden Niagarafälle einen Besuch wert, wobei wir uns für eine eventuelle Trockenlegung sowieso noch ein paar Jahre gedulden müssten. Bis dahin: Wie wär’s mit einem Trip zu den einzigartigen Niagara Falls, so lange ihr sie noch in ihrer vollen Pracht erleben könnt?

Niagarafälle New York
Blick auf die beeindruckenden American Falls im Bundesstaat New York

Die kanadische Seite: Horseshoe Fall

Da sich die USA und Kanada dieses beeindruckende Naturschauspiel wohl oder übel teilen müssen, kommt schnell die Frage auf: Welches Land hat die schönere Seite? Meiner Meinung nach sind die kanadischen Fälle deutlich beeindruckender. Die gebogene Hufeisenform ist etwas ganz besonderes und hier stürzt sich das Wasser aus sage und schreibe 57 Metern in die Tiefe. Ihr fragt euch, wie euer Besuch bei den Fällen ablaufen könnte? Die kanadischen Fälle befinden sich in Ontario, wo ihr eine Vielzahl an Hotels, Attraktionen und Angeboten für Touristen findet. Hier wird euch bestimmt nicht langweilig und schon alleine in zahlreichen Kinos, Shopping-Malls oder Dungeons der Stadt Niagara Falls könntet ihr eine Menge Geld lassen. Die eigentliche Attraktion, für die ihr hier seid, sind aber natürlich die Wasserfälle. Die Besichtigung der Aussichtsplattform ist, genau wie das Besucherzentrum, für alle Besucher kostenlos!

Niagarafälle Kanada

Wenn ihr auf der Suche nach einem noch spezielleren Erlebnis seid, dann könnt ihr euch auch mit dem Boot den gigantischen Fällen nähern. Für etwa 20 Euro könnt ihr mit der Maid of the Mist eine Bootstour zu den Horseshoe Falls wagen – ein einzigartiges, aber auch sehr nasses Erlebnis! An Bord werdet ihr mit einem Regencape ausgestattet, denn so bei einer Fahrt zu den mächtigsten Wasserfällen der Welt bleibt mit Sicherheit keiner von euch trocken! Übrigens könnt ihr an beiden Seiten der Fälle eure Bootsfahrt starten, auf der amerikanischen sind die Schlangen in der Regel etwas kürzer, ihr solltet also in Erwägung ziehen, eure Fahrt dort zu beginnen.

Niagarafälle Bootstour Kanada

Eine Alternative zur Bootsfahrt ist zum Beispiel der Aussichtspunkt „Journey behind the Falls“, von dem aus ihr einen genialen Blick hinter die Absturzkante der Fälle genießen könnt. Hierher gelangt ihr mit einem Aufzug und durch einen Tunnel. Einfach magisch, wie sich das Wasser an der Felswand in die Tiefe stürzt, so nah kommt ihr sonst kaum an die Wassermassen. Vor allem der Geräuschpegel hat mir klar gemacht, welche Wucht die Niagarafälle wirklich haben und welche Kräfte uns die Natur hier zur Schau stellt! Dann gibt es zum Beispiel mit dem White Water Walk eine weitere Attraktion, die ihr nicht verpassen solltet. Auf einem Steg lauft ihr den Fluss entlang, in dem das Wasser unaufhaltsam auf die Fälle zufließt. Das tosende, weiß aufschäumende Wasser auf dem Weg zur Kante ist wirklich beeindruckend! Auch das Whirlpool Aerocar verschafft euch nicht nur einen besonderen Eindruck von den mächtigen Strömungen im Fluss, sondern es überquert auch in etwa vier Kilometern Entfernung der Fälle den Strudel der Whirlpool Rapids im Niagara River. Nichts für schwache Nerven, denn in dem Spanish Aero Car hängt ihr quasi an einer Seilbahn über den Wirbeln des mächtigen Niagara Flusses! Für rund 15 Euro seid ihr dabei.

Wenn ihr euch Gedanken um günstige Übernachtungsmöglichkeiten macht, dann denkt auch darüber nach, eventuell etwas weiter vom Zentrum zu hausen, dort sind die Hotels deutlich günstiger und ihr könnt problemlos mit einem Mietwagen zu den Niagarafällen gelangen.

Niagarafälle Kanada

Die amerikanische Seite: American Falls und Bridal Veil Falls

Natürlich ist auch der amerikanische Abschnitt der Niagarafälle definitiv einen Besuch wert. Er beinhaltet die American Falls und die etwas kleineren Bridal Falls direkt daneben. Ihr könnt auch ganz einfach die kanadische und die amerikanische Seite erkunden, wenn ihr schon einmal hier seid. So erlangt ihr einen besseren Gesamteindruck! Die Grenze passiert ihr am besten über die Rainbow Brücke, die über den Niagara Fluss führt. Meist läuft der Grenzübergang problemlos ab, allerdings solltet ihr euch auf längere Wartezeiten gefasst machen, vor allem während der Hauptsaison. Wenn ihr hier im Bundesstaat New York nach einer Unterkunft sucht, werdet ihr garantiert auch fündig; nur ist das Angebot an Restaurants und Attraktionen deutlich geringer und der amerikanische Teil der Niagara Falls sieht neben der kanadischen Seite, auf der ihr euch schon fast vorkommen werdet wie im Las Vegas des Nordens, wirklich ein bisschen blasser aus.

Niagarafälle

Die vielen Aussichtsplattformen rund um die Wasserfälle machen aber diesen Unterschied wett. Mein besonderes Highlight ist die Cave of the Winds, die eigentlich gar keine Höhle mehr ist. Vor mehr als 200 Jahren konnte man hier einen Blick hinter die 40 Meter hohen Bridal Falls werfen – heute beschränkt sich der Besuch auf mehrere Decks und Gehwege, die durch Treppen miteinander verbunden sind. Auch hier bekommt ihr die volle Wucht der Fälle zu spüren und müsst aufpassen, nicht weggepustet zu werden! Aber keine Angst, ihr werdet von professionellen Guides geführt und mit modischen gelben Regencapes und Schuhen ausgestattet. Lasst eure Kameras und Handys zuhause, es sei denn, sie sind wasserfest – es wird nass!

Eisig kalt aber ein absolutes Highlight: die Niagarafälle im Winter

Bootstour und Sightseeing im Sommer kann ja jeder! Etwas ganz Besonderes ist ein Besuch der weltbekannten Wasserfälle im Winter! In manchen Jahren friert das gigantische Naturspektakel sogar zu großen Teilen ein. Wer sich jedoch im Winter in die eisige Region in Kanada und in den Norden der USA traut, der sollte sich definitiv warm einpacken. Belohnt werdet ihr dann allerdings mit Anblicken wie diesen:

Ich bin mir sicher, dass ich euch nicht erst zu einem Ausflug zu diesem einmaligen Ort überreden muss. Die Niagarafälle gehören auf jeden Fall zu den Naturwundern, die jeder in seinem Leben mal gesehen haben sollte! Ich bekomme beim Gedanken an die gigantischen Wassermassen immer noch wackelige Knie, daneben kommt sich selbst der größte Riese plötzlich klein und schwach vor… Kaum vorstellbar, dass man dieses gewaltige Schauspiel einfach so abstellen könnte – wir dürfen gespannt sein, was in den nächsten Jahren an den American Falls an der Grenze zu Kanada passiert! Fest steht: die Niagarafälle sind zu jeder Jahreszeit einfach nur faszinierend und werden euch garantiert beeindrucken und mit offenen Mündern zurücklassen. Wie wäre es, wenn ihr euren Besuch mit einem Roadtrip durch Kanada verbindet oder ein paar der aufregendsten Städte der USA besucht? Die besten Flüge zu den Niagarafällen gehen zum Beispiel von New York, Chicago oder Boston aus!

 

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