Urlaubszeit ist gleichzeitig auch die beste Zeit für Betrüger. Gerade in Metropolen, an Touristenattraktionen und beliebten Stränden fallen viele Urlauber auf Abzocker herein. Hier haben diese nämlich mit orientierungslosen und unaufmerksamen Urlaubern leichtes Spiel. Damit ihr auf eurer nächsten Reise nicht in die Falle der Unehrlichen tappt, zeigen wir euch die beliebtesten und bekanntesten Maschen.

Taschendiebe, Hütchenspieler, Liebesbekundungen oder teure Taxifahrten – all diese Abzocken kann man im Urlaub durchaus erleben. Wo viele, vermeintlich wohlhabende Menschen sind, gibt es leider auch immer wieder Betrüger, die versuchen, sich an diesen zu bereichern. Wir haben für euch die beliebtesten Betrugsmaschen der letzten Jahre recherchiert. Wenn ihr unsere Tipps beachtet, könnt ihr euch vor vielen Touristenfallen schützen.

Die beliebtesten Betrugsmaschen im Urlaub

Vorsicht vor Taschendieben im Urlaub

Taschendiebe bewegen sich am liebsten in großen Menschenmengen, arbeiten häufig im Team und sind oft blitzschnell. Damit ihr Kreditkarten und Geld immer im Blick habt, solltet ihr bei eurem nächsten Städtetrip einiges beachten.

Tipps zum Schutz vor Taschendieben

  1. Bewahrt EC- und Kreditkarten sowie Bargeld niemals zusammen auf.
  2. Nehmt immer nur einen Teil eures Bargeldes mit und lasst den Rest im Hotelsafe.
  3. Geldbeutel und Karten könnt ihr auch unter der Kleidung tragen – niemals in der Hosentasche.
  4. Auch wenn es vielleicht uncool aussieht – tragt euren Rucksack nicht unbedingt auf dem Rücken, sondern vorne – wenn möglich, nehmt ihr keinen Backpack mit vielen Seitentaschen, denn da ist das Handy mit einem Handgriff entwendet.
  5. Damenhandtaschen, die nur über die Schulter getragen werden können, solltet ihr Zuhause lassen und stattdessen eine nehmen, die ihr euch seitlich umhängen könnt. Die könnt ihr im Gedränge nach vorne nehmen – außerdem wird sie euch nicht so leicht von der Schulter gerissen.
  6. Stellt eure Tasche immer in Sichtweite ab, dadurch haben es Diebe schwer, sich daran zu schaffen zu machen.
  7. Auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick nett gemeint sein mag – seid wachsam, wenn ihr von Fremden angesprochen werdet. Oft spricht vorne jemand nett mit euch, während hinten jemand euer Portmonee aus der Handtasche fischt.
Warnung vor Taschendieben

Nicht jedes Taxi ist gleich teuer

Man kennt das: Nach einem langen Flug soll es vom Airport schnell und einfach zum Hotel gehen. Das wissen Taxifahrer natürlich und sind schnell mit verlockenden Preisen zur Stelle. In den meisten Metropolen gibt es mittlerweile Festpreise der offiziellen Taxiunternehmen, die dann auch wirklich gelten, doch oft gibt es neben den offiziellen außerdem noch die vielen anderen Taxifahrer, die euch für vermeintlich kleine Preise zum Ziel bringen wollen. Lasst euch darauf lieber nicht ein, denn das kann im schlimmsten Fall gefährlich und teuer werden.

Tipps gegen Abzocke beim Taxi fahren

  1. Nehmt unbedingt ein lizenziertes Taxi der Stadt. Dieses erkennt ihr in den meisten Fällen an einer Art Gewerbeschein, der an der Scheibe angebracht ist, oft kann man die „echten“ Taxis aber auch ziemlich leicht an einer bestimmten Farbe und Beschriftung erkennen.
  2. Sollte es keinen Festpreis geben, handelt unbedingt vorher einen fairen Preis aus. Dann bleiben euch bei Ankunft böse Überraschungen erspart. Lasst euch nicht auf langwierige Diskussionen ein und holt zur Not jemanden vom Hotel zur Hilfe, wenn es Sprachprobleme gibt.
  3. Auch wenn es verlockend und preissparend klingt, lasst euch nicht darauf ein, weitere Fahrgäste mitzunehmen. Es sei denn, ihr habt ein wirklich gutes Bauchgefühl.
  4. Erkundigt euch im Vorfeld oder am Airport einfach über die üblichen Taxi-Tarife, dann habt ihr ganz gute Argumente.
Eine Frau bezahlt ihren Taxifahrer

Abzocke mit vermeintlicher Autopanne

Doch nicht nur beim Taxifahren kann man ordentlich abgezockt werden, auch bei der Reise mit dem eigenen Auto oder einem Mietwagen kann man im Ausland ordentlich abgezockt werden. Situationen wie die folgende gab es in den letzten zwei Jahren häufig, seid also auf der Hut!

Ihr sitzt in eurem Auto und fahrt vollkommen unbesorgt zum nächsten Urlaubsort oder Strand. Auf einmal macht euch ein anderer Autofahrer mit Lichthupe und Handzeichen darauf aufmerksam, dass vermeintlich etwas mit eurem Fahrzeug nicht stimmt. Ihr haltet am Seitenstreifen an und steigt aus eurem Auto aus, der „aufmerksame“ Helfer ebenso. Nachdem sich die Sorge als unbegründet herausstellte, steigt ihr wieder ins Auto und stellt fest, dass eure Wertsachen verschwunden sind.

So schützt ihr euch vor der Masche mit der Panne

  1. Natürlich kann es sein, dass ihr tatsächlich einen Schaden am Auto habt. Wenn ihr anhaltet, solltet ihr aber euer Auto unbedingt nach Verlassen abschließen, sodass die Beifahrertür nicht unbemerkt geöffnet werden kann. Im schlimmsten Fall kann euch sogar das ganze Auto mit dieser Masche gestohlen werden.
  2. Bleibt am besten erstmal in eurem Auto sitzen und verriegelt die Türen, wenn ihr seht, dass auch der vermeintliche Helfer aussteigt.
  3. Ein gesundes Misstrauen bei anderen Autofahrern, die euch um Hilfe bitten, ist im Ausland angebracht. Bleibt am besten im verriegelten Auto sitzen und ruft mit einem Smartphone die Pannenhilfe oder Polizei.
Eine Autofahrerin hat eine Panne und bittet um Hilfe

Hütchenspieler sind noch längst kein alter Hut

Berichte über Hütchenspieler an den Stränden von Mallorca machen immer wieder die Runde. Von Betrug ist die Rede und immer wieder berichten Urlauber davon, wie sie reingelegt wurden. Was genau passiert beim Hütchenspielen aber überhaupt?

Auf einem Tisch liegen drei Hütchen, der Spielmacher versteckt eine Kugel darunter und fängt an, die Hütchen wie wild zu verschieben. Wer schnell genug mit den Augen ist, merkt sich den Hut mit der Kugel und kann so seinen Einsatz verdoppeln. Denn damit locken die Spielmacher und lassen Urlauber häufig auch mal gewinnen, um sie in Sicherheit zu wiegen.

Wie ihr euch vor den Hütchen-Spielern schützt

  1. Lasst euch einfach gar nicht erst auf die Spielchen ein und gönnt euch von eurem möglichen Einsatz lieber ein Eis oder eine Pommes.
Hütchenspieler auf der Straße
Finger weg von Hütchenspielen!

Blumen bekommt man selten geschenkt

Ihr kennt das – ihr lauft durch die Stadt und bekommt mehr oder weniger ungefragt von einer netten Dame ein Blümchen in die Hand gedrückt. Wenn ihr es zurückgeben wollt, will diese plötzlich Geld und wird sauer, wenn ihr ablehnt. Auch das hat System, denn wenn ihr dann doch aus Nettigkeit euer Portmonee zückt, kann es schon mal passieren, dass eine weitere Dame dazu kommt und beide euch gemeinsam eifrig beim Suchen behilflich sein wollen. Wenn dann am Ende ein Schein fehlt, haben die geübten Langfinger zugeschlagen.

Tipps gegen den Blumentrick

  1. Nehmt die euch gebotene Blume nicht an.
  2. Sollte die Blumenverteilerin zu penetrant sein, könnt ihr auch einmal kurz laut werden, das schreckt ab.
Eine Frau bindet einen Strauß Blumen

Hilfsbereite Tuk Tuk-Fahrer

Thailand ist beliebt und extrem günstig, da gönnt man sich gerne mal ein Tuk Tuk, um die Stadt zu erkunden. Zwei Szenarios sind hier möglich:

  1. Hilfsbereit teilt euch der Fahrer, der euch einen extrem guten Preis gemacht hat, mit, dass die Sehenswürdigkeit, die ihr eigentlich anschauen wollt, ausgerechnet heute geschlossen hat, dass er euch aber andere tolle Plätze zeigen könne. Nicht immer muss das heißen, dass ihr zum Verwandten des Fahrers und dessen Souvenirshop gebracht werdet, aber es kommt durchaus vor.
  2. Leider sind die ganz normalen Tuk Tuks ohne hilfsbereiten und günstigen Fahrer mit Hintergedanken mittlerweile in den Touristenzentren sehr teuer geworden. Da hilft auch kein Verhandeln, im Zentrum der Metropolen zahlt ihr da schon ziemlich drauf. Steigt da also lieber auf ein Taxi um oder auch auf ein Motorradtaxi.

Tipps gegen Betrügereien in Asien

  • Lasst euch gerne mit dem Tuk Tuk die Gegend zeigen, wenn es euch aber reicht, dann tretet bestimmt auf und lasst euch nicht auf Diskussionen ein. Die meisten Fahrer sind ehrlich – solltet ihr dennoch an einen Gauner geraten, setzt ihm schnell Grenzen.
  • Behaltet beim Feiern immer euren Alkoholpegel im Auge. Gerade Betrunkene sind leichte Opfer für kleine Betrügereien, die Hemmschwelle ist hier nicht so hoch wie in Europa, denn die Menschen in den beliebten Backpackerländern Asiens sind oft bitterarm.
  • Hinterfragt immer die Motive derjenigen, die euch von sich aus äußerst behilflich sein wollen, ein wenig gesundes Misstrauen schadet nie.

Augen auf beim Geldwechsel!

Ist man in Ländern unterwegs, in denen nicht mit dem Euro bezahlt werden kann, ist häufig der Geldwechsel in einer Wechselstube nötig. Doch auch hierbei könnt ihr ordentlich abgezockt werden, denn kennt man den aktuellen Wechselkurs nicht oder sind einem die fremdartigen Scheine gänzlich unbekannt, lädt das Wechselstubenbesitzer zum Tricksen und Betrügen ein. Mal wird euch dank eines utopisch schlechten Wechselkurses Geld unterschlagen, ein anderes Mal bekommt ihr vielleicht sogar alte Scheine oder Münzen untergejubelt, mit denen schon seit Jahren nicht mehr bezahlt werden kann.

Tipps gegen Abzocke beim Geldwechsel

  • Informiert euch vor dem Geldwechsel unbedingt über den aktuellen Wechselkurs und rechnet nach, wie viel Fremdwährung ihr für eure Euros ungefähr bekommen solltet. Eine gewisse Gebühr für den Geldwechsel ist normal.
  • Schaut euch vorher Bilder der aktuellen Landeswährung an und gleicht diese bei Unsicherheiten in der Wechselstube ab.
  • Nehmt euch einen Zeugen mit in die Wechselstube und lasst euch eine Quittung geben.
  • Zählt unbedingt das gewechselte Geld nach – so ist die Wahrscheinlichkeit, dass euch etwas unterschlagen wird, geringer.
Geldscheine

Bezness – Das Spiel mit der Liebe

Es ist der Stoff, aus dem die spannendsten Dokumentationen sind: Frauen oder auch Männer erleben in Thailand, Tunesien und Kenia die schönste Zeit ihres Lebens, verlieben sich unsterblich in ihren Traummann oder in ihre Traumfrau. Der Abschied fällt schwer, doch die gemeinsame Zukunft wird phantasiereich geplant. Zurück in Deutschland, lebt die Liebe im Chat weiter, Schwüre werden ausgetauscht, romantische Sätze in die Kamera geflötet.

Der Abschied fällt schwer, doch die gemeinsame Zukunft wird phantasiereich geplant…

Nach zwei bis drei Monaten dann die Schocknachricht: Ein Familienmitglied der neuen Urlaubsliebe ist unsterblich krank, braucht teure Medikamente, vielleicht muss auch das Mietshaus gekauft werden, um der Großfamilie ein sicheres Dach über dem Kopf zu bieten. Es dauert nicht lange und eine große Geldsumme wandert via Western Union unkompliziert und auf Nimmerwiedersehen ins Ausland, nach dem Transfer herrscht plötzlich Funkstille. So oder so ähnlich ist es bereits vielen Deutschen ergangen, zahlreiche Beispiele findet man online. Bezness nennt man diese Art des Betrugs – insbesondere  Männer gehen in den Urlaubsgebieten auf Frauenjagd, denn alleinreisende Frauen sind ein leichtes Ziel. Die meisten der Love-Stories enden mit Schulden und einem gebrochenen Herzen.

Wie ihr euch vor Liebes-Betrügern schützt

  • Erfreut euch an euren Urlaubsbekanntschaften, aber bleibt skeptisch.
  • Achtet auf subtile Signale: Fragt euer Gegenüber verhältnismäßig oft nach Geld? Sieht er/sie gepflegt und ordentlich aus? Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass es ihm nicht um Geld für den eigenen Unterhalt, sondern um euch als Person geht.
  • Seid nicht zu blauäugig, es sind leider nicht immer nur die anderen, die von derartigen Betrügereien betroffen sind.
Ein gebrochenes Herz

Betrug gibt es überall – Informieren hilft

Gutgläubigkeit liegt den meisten von uns einfach im Blut und das ist unserer Meinung nach eigentlich eine gute Angewohnheit. Sie zeugt von Vertrauen in Fremde und von Menschlichkeit. Uns geht es hier in Deutschland wirklich gut, Gaunereien, Abzocke und emotionale Spielchen um Geld sind für uns sehr viel weniger selbstverständlich und notwendig, als für viele andere Menschen. Um einen Schock im Urlaub zu vermeiden, solltet ihr euch im Vorfeld einfach genau über euer Reiseland informieren und die oben genannten einfachen Regeln beachten. Dann dürfte es auch keine großen Probleme geben – und wenn doch, wird euch die Polizei vor Ort sicherlich mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Positiv bleiben und in unseren Urlaubstipps schmökern