Wie heißt es so schön: Liebe kennt keine Grenzen. Damit meine ich diesmal aber nicht, dass Liebe nicht vor Landesgrenzen Halt macht, sondern Objektopholie für ganz skurrile Geschichten sorgt. Welche das sind, lest ihr hier.

Objektopholie, zu deutsch Objektsexualität, lautet der Fachbegriff zu dem Phänomen, von dem ich euch heute erzählen möchte. Sicherlich habt ihr vor einigen Jahren in den Medien mitbekommen, dass eine Frau den Eiffelturm geheiratet hat. Zwar wurde die Ehe nicht offiziell vom Staat anerkannt, dennoch durfte die Frau den Namen des Wahrzeichens von Paris annehmen. Was genau es mit dieser Geschichte auf sich hat, erfahrt ihr in diesem Artikel. Denn verheiratet mit einem Wahrzeichen, besser gesagt mit einem Objekt, zu sein, ist inzwischen keine Seltenheit mehr.

 

Verheiratet mit dem Eiffelturm

Im Jahr 2007 hat sich Erika LaBrie ihren Traum verwirklicht und tatsächlich den Pariser Eiffelturm geheiratet. Die damals 34-Jährige stammt ursprünglich aus San Francisco, ist aber regelmäßig zu ihrer großen Liebe, dem Eiffelturm, nach Paris gereist. Um die Trauung so romantisch und realistisch zu gestalten, nahm sie am besagten Tag ihre engsten Freunde mit nach Frankreich. Gemeinsam hielten sie eine Trau-Zeremonie ab, in der sie dem französischen Wahrzeichen ihr Ja-Wort gab. Obwohl die Eheschließung nicht offiziell von den Behörden anerkannt wurde, durfte Erika LaBrie ihren Namen trotzdem in Erika La Tour Eiffel ändern.

verheiratet mit einem Wahrzeichen
Foto: iStock/Nikada

Verheiratet mit der Berliner Mauer

Bereits viele Jahre vor der Eheschließung zwischen Erika LaBrie und dem Eiffelturm hat es einen ähnlichen Fall gegeben, bei dem eine Frau mit einem berühmten Wahrzeichen verheiratet war. Nach eigenen Angaben nämlich hat Eijka-Riitta Wallis Winther Arja Nikki Lee Eklöf, eine Schwedin, die Berliner Mauer geheiratet und den Namen des deutschen Wahrzeichens übernommen. Da das Ganze 1979 stattfand, könnt ihr euch sicher vorstellen, dass diese Handlung für weitaus mehr Aufsehen sorgte, als im 21. Jahrhundert. Liebe, die ein Mensch einem Gegenstand gegenüber empfindet, war damals schier undenkbar. Den Begriff Objektopholie bürgerte Eijka-Riitta daher nach einer Selbstdiagnose in die Gesellschaft ein. Da die Berliner Mauer heute nicht mehr existiert, bezeichnet sich die „Ehefrau“ nach dem Fall als Witwe.

verheiratet mit einem Wahrzeichen

Verheiratet mit den verschiedensten Objekten

Nicht, dass jetzt Missverständnisse auftreten: Objektopholie bedeutet keinesfalls, Liebe für ein Wahrzeichen zu empfinden. Wie der Name es nämlich bereits verrät, ist die Liebe auf Objekte verschiedenster Art gerichtet. Bisher ist die Rede davon, dass auf der Welt nur vierzig Menschen von dieser Neigung betroffen sind. Die New Yorkerin Amy Wolfe zum Beispiel führte bereits eine Beziehung mit einem Raumschiff-Modell, dem ehemaligen World Trade Center, einer Kirchenorgel sowie mit einem Treppengeländer. Heiraten möchte sie allerdings das Fahrgeschäft 1001 Nacht eines Freizeitparks. Wer denkt, skurriler ginge es beim besten Willen nicht, der irrt gewaltig. Ein Koreaner hat sich von einem Priester zum Ehemann eines großen Kissens trauen lassen.

verheiratet mit einem Wahrzeichen
Foto: iStock/Flory

Um all diesen Geschichten einen würdigen Abschluss zu verleihen, möchte ich nur eins dazu sagen: Es ist doch immer wieder schön zu sehen, dass auch Gegenstände wert geschätzt werden. ;-)