Zauberhafte Natur, malerische Altstädte voller Kultur und Geschichte, gleich mehrere UNESCO-Titel – wir zeigen euch die Oberlausitz, ein wunderbares Urlaubsziel für Groß und Klein.

Kennt ihr schon die schöne Region Oberlausitz? In Sachsen, direkt an der polnischen und tschechischen Grenze, befinden sich zwischen Heide- und Teichlandschaften im Norden und dem kleinsten Mittelgebirge Deutschlands im Süden wunderhübsche Orte mit malerischen Altstädten und jeder Menge Geschichte. Die Region im Dreiländereck Deutschland – Polen – Tschechien ist wegen ihrer unterschiedlichen Kulturen besonders reizvoll.

Ein Urlaub in der Oberlausitz lohnt sich das ganze Jahr über: für Naturliebhaber und Kulturbegeisterte, für Erholungssuchende und Urlauber, die viel erleben wollen. Ob allein, zu zweit, mit Kindern oder mit den Großeltern – kommt mit in die Oberlausitz, die für alle etwas zu bieten hat! Wir zeigen euch die Top 13 Sehenswürdigkeiten in der Oberlausitz.

Top 13 Sehenswürdigkeiten in der Oberlausitz

  1. König-Friedrich-August-Turm in Löbau
  2. Alte Wasserkunst in Bautzen
  3. Sorbisches Museum Bautzen
  4. Geopark Muskauer Faltenbogen
  5. Görliwood
  6. Muskauer Park
  7. Großes Zittauer Fastentuch
  8. Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaft
  9. Haus Schminke
  10. Mineralienmuseum Lubań
  11. Lessing-Museum Kamenz
  12. Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft
  13. Saurierpark Bautzen

KarteUrlaub in der Oberlausitz

Bekommt einen ersten Eindruck von der Oberlausitz

Begebt euch bereits digital auf eine Zeitreise in den Städten des Oberlausitzer Sechsstädtebundes.

Karte aller Sehenswürdigkeiten in der Oberlausitz

Damit ihr direkt wisst, wo sich die Top-Sehenswürdigkeiten in der Oberlausitz befinden, haben wir sie euch bereits auf einer Karte markiert.

1. König-Friedrich-August-Turm in Löbau

Dieser Turm ragt über der Oberlausitz auf und verzaubert Besucher mit seinem märchenhaften Design: der König-Friedrich-August-Turm in Löbau. Er besteht komplett aus Gusseisen mit filigranen Ornamenten, ist 28 m hoch und hat eine achteckige Grundfläche – habt ihr so etwas schon einmal gesehen? In Europa bestimmt nicht, denn der König-Friedrich-August-Turm ist der einzige noch erhaltene Gusseisenturm des Kontinents. Von den drei Aussichtsplattformen des 1854 gebauten Turms aus habt ihr einen wunderbaren Blick über die gesamte Region. Das Landschaftsschutzgebiet Löbauer Berg, wo der Turm steht, lädt zu kleineren oder ausgedehnteren Wanderungen ein.

  • Öffnungszeiten: Mai-Sept: Mo-Fr 9-20 Uhr & Sa, So 9-2 Uhr; Okt-Apr: Mo-Fr 10-18 Uhr & Sa, So 10-20 Uhr
  • Eintritt: 2€
Ausblick vom König-Friedrich-August-Turm: Im Vordergrund sind die gusseisernen Geländer und die Säulen, auf denen das Dach ruht, zu sehen,beide voller Ornamente. Im Hintergrund ist die flache Landschaft aus grünen Wäldern und Feldern und ein paar Städten bei Sonnenuntergang zu sehen.
König-Friedrich-August-Turm | Foto: Peter Wilhelm

Löbau, Gründungsstadt des Sechsstädtebundes

Löbau tritt heutzutage in der öffentlichen Wahrnehmung häufig hinter seinen größeren Nachbarn Bautzen und Görlitz zurück, doch früher spielte Löbau eine große Rolle in der Region Oberlausitz: Hier wurde 1346 der Sechsstädtebund gegründet, ein Beistandspakt zwischen Löbau, Bautzen, Görlitz, Kamenz, Zittau und dem polnischen Lubań, der fast 500 Jahre lang die Region prägte. Das Bündnis ließ die Städte zu einer wichtigen politischen Kraft der Gegend werden und schützte die Handelswege.

Noch immer arbeiten die sechs Städte eng zusammen: 1991 wurde der Sechsstädtebund wiederbelebt, nun nicht mehr als Bündnis der großen Politik, sondern um gemeinsame kulturelle, sportliche und touristische Initiativen ins Leben zu rufen, die grenzüberschreitend den Menschen in der Region zugutekommen. Urlauber zieht es in die Städte, die mit ihrem mittelalterlichen Flair und ihrer reichen Geschichte locken. Die Altstädte von Löbau, Görlitz & Co. haben die Kriege mit vergleichsweise wenig Schäden überstanden und wurden liebevoll restauriert, sodass ihr hier bei einem Spaziergang in die Vergangenheit eintauchen könnt.

2. Alte Wasserkunst in Bautzen

Dieser beeindruckende Wehrturm ist nicht nur das Wahrzeichen der Türme-Stadt Bautzen, sondern hat die Einwohner auch über 450 Jahre lang mit Trinkwasser versorgt. Das Wasser wurde aus der Spree bzw. aus dem Grundwasser hinaufgepumpt. Die Pumpanlage können Technikinteressierte unter euch heute noch bewundern, von der Turmspitze der Alten Wasserkunst aus habt ihr außerdem einen wunderbaren Ausblick über Bautzen.

Dabei werden euch die vielen weiteren Türme auffallen, die über Bautzen aufragen. Vom Matthiasturm über den Reichenturm, der auch als „Schiefer Turm von Bautzen“ bekannt ist, bis zum Dom St. Petri sind die historischen Gebäude überall im Stadtbild verstreut. Die mittelalterlichen Festungsanlagen und Türme prägen den Charakter Bautzens und machen die Geschichte der Stadt überall erlebbar.

  • Öffnungszeiten: Informationen zu den aktuellen Öffnungszeiten findet ihr auf der offiziellen Website der Alten Wasserkunst
  • Eintritt: Erwachsene 3,50€; Kinder (bis 14 J.) 1,50€; Schüler, Studierende und behinderte Menschen 2,50€
Nachtaufnahme der Alten Wasserkunst von Bautzen, einem alten Turm mit einer winzig wirkenden Spitze auf dem sonst flachen Dach. Die Wasserkunst ist in die Befestigungsanlage der Stadt eingebaut. Hinter einer Mauer ragt die Kirche St. Michael auf, im Hintergrund sieht man den oberen, dicken Teil des Wasserturms. Neuere Wohnhäuser stehen vorn im Bild.
Alte Wasserkunst, dahinter die Kirche St. Michael und der Wasserturm | Foto: Peter Wilhelm

Weiter unten stellen wir euch noch zwei weitere Sehenswürdigkeiten in Bautzen vor. Doch die Stadt hat noch mehr zu bieten, als in diesen Artikel über die gesamte Oberlausitz passt. Weitere Sehenswürdigkeiten im schönen Bautzen haben wir euch deshalb in einem eigenen Artikel zusammengefasst.

3. Sorbisches Museum Bautzen

Bautzen ist das kulturelle Zentrum der Sorben, einer slawischen Minderheit, die hier seit etwa 1.400 Jahren beheimatet ist. Urlaubern möchten wir einen Besuch im Sorbischen Museum (auf Sorbisch: Serbski Muzej) ans Herz legen, denn hier bekommt ihr einen umfassenden Einblick in die sorbische Geschichte, Tradition, Kultur und das Brauchtum. Euch erwarten hier außerdem eine Galerie Bildender Kunst, eine Bibliothek mit sorbischer Literatur, wechselnde Sonderausstellungen und sogar ein auf Kinder ausgerichteter, unterhaltsamer Videoguide, in dem fünf sorbische Sagengestalten durch das Museum führen.

  • Öffnungszeiten: Di-So und feiertags 10-18 Uhr; 24., 25. und 31. Dezember geschlossen
  • Eintritt: Erwachsene 5€; Kinder (ab 6 J.) sowie Studenten, Azubis und Schwerbehinderte 2,50€; Kinder unter 6 J. kostenlos
Das Sorbische Museum in Bautzen ist ein großes, helles, pastell-orangefarbenes Gebäude mit vielen Fenstern und einem orangefarbenen Dach

Sorbische Kultur in der Oberlausitz

Ganz besonders in Bautzen, aber generell in der gesamten Gegend ist die sorbische Kultur im Alltag spürbar. Wenn ihr euch umschaut, werdet ihr überall zweisprachige Straßenschilder entdecken, und solltet ihr in der Osterzeit in die Oberlausitz kommen, werdet ihr die einmaligen Osterbräuche der Sorben miterleben, etwa wenn die Osterreiter in einer feierlichen Prozession durch die Orte reiten. In Bautzen könnt ihr bei einer Vorstellung des Sorbischen Nationalensembles oder des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters die lebendige sorbische Kultur hautnah erleben.

4. UNESCO-Global Geopark Muskauer Faltenbogen/Łuk Mużakowa

Wenn ihr gerne in spektakulären Landschaften wandern geht, seid ihr in der Oberlausitz definitiv an der richtigen Adresse: Der Geopark Muskauer Faltenbogen wird euch mit bunten Seen, Findlingen, Wäldern und der bekannten, halbkreisförmigen Rakotzbrücke verzaubern. Die UNESCO ist ebenso beeindruckt und hat den Muskauer Faltenbogen 2015 als UNESCO-Global Geopark ausgezeichnet.

Ein Gletscher hat in der Eiszeit vor rund 340.000 Jahren die Landschaft geformt und nicht nur eine hufeisenförmige Stauchendmoräne zurückgelassen, sondern auch jede Menge Braunkohle, Glassande und hochwertige Tone an die Oberfläche gebracht – was die Industrie und das Leben in der Region stark geprägt hat. Ihr könnt heute noch eine historische Ziegelei besichtigen, mit der Waldeisenbahn durch den Geopark fahren oder den riesigen Findling betrachten, den der Legende nach der Teufel nach einer Mühle geschleudert hat. Zahlreiche Führungen und Veranstaltungen laden euch ein, dieses besondere Stückchen Erde zu erkunden.

Luftaufnahme einer einzigartigen Erosionsform in der Oberlausitz, umgeben von Wald und einem See, der in Ufernähe bunt schillert
Erosionsformen an der Grube Babina im Geopark Muskauer Faltenbogen | Foto: Axel Heimken

5. Görliwood

Görlitz beeindruckt mit seiner schönen und sehr gut erhaltenen Altstadt, die auch bei Filmemachern aus Deutschland und sogar der ganzen Welt Anklang gefunden hat: Hier wurde nicht nur die TV-Krimireihe „Wolfsland“ gedreht, sondern auch u. a. „Inglourious Basterds“, „Die Bücherdiebin“ und „Grand Budapest Hotel“. Weil hier seit den 50ern schon rund 100 Filme gedreht wurden, ist die Stadt auch als Görliwood bekannt. Görlitz wurde sogar Europas Filmlocation des Jahrzehnts! In Görlitz mischen sich Architekturstile wie Gotik, Renaissance, Barock und Jugendstil und ergeben eine einzigartige Kulisse nicht nur für Filme, sondern auch für eure Urlaubsfotos. Schaut euch um, schlendert mit eurer Kamera durch die Straßen oder lernt bei einer Filmstadt-Führung, was diese Stadt so besonders macht.

  • Daten und Zeiten der Führung: Die Termine der „Film ab!“-Rundgänge findet ihr auf der offiziellen Website von Görlitz
  • Eintritt: Erwachsene 11,50€; Schüler:innen, Studierende und Schwerbehinderte 9,50€; Kinder (bis 14 J.) kostenlos
Ein Oldtimer fährt durch die historische Altstadt von Görlitz, auch Görliwood genannt. Durch die Bögen des Gebäudes hindurch lässt sich der Rest der Stadt erkennen. Der Untermarkt ist eine der beliebtesten Filmkulissen der Stadt.
Der Untermarkt in Görlitz | Foto: Peter Wilhelm

Europastadt Görlitz/Zgorzelec

Wenn ihr schon mal hier seid, werdet ihr den besonderen europäischen Geist spüren, der die Stadt und seine Nachbarstadt prägt. Görlitz und Zgorzelec, die direkt auf der anderen Seite der Neiße und der polnischen Grenze liegt, haben eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Von einem europäischen Handelszentrum über die Stadttrennung und geschlossene Grenzen nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur intensiven Zusammenarbeit heute war es ein langer Weg. Nach der Wende schlossen die beiden Städte einen Partnerschaftsvertrag und näherten sich immer weiter an. Es gibt gemeinsame Stadtratssitzungen, eine grenzüberschreitende Buslinie, eine wiederaufgebaute Altstadtbrücke zwischen den Städten, gemeinsame Projekte und vieles mehr. Seit 1998 sind Görlitz und Zgorzelec Europastadt. Ihr wollt Europa erleben? Hier ist der richtige Ort dafür.

6. UNESCO-Welterbe Muskauer Park/Park Mużakowski

Der Fürst-Pückler-Park Bad Muskau (ja, er wurde tatsächlich von dem Fürst Pückler erbaut, nach dem auch das Fürst-Pückler-Eis benannt ist!) ist ein ganz besonderes Schmuckstück des Landschaftsbaus. Beiderseits der Neiße, und zum Teil in Polen, erstreckt sich der Park auf einer Gesamtfläche von 830 Hektar und fügt sich in die umliegende Landschaft ein. Fürst Pückler orientierte sich für den Bau seines Meisterstücks an der Landschaftsmalerei: Achtet bei eurem Besuch darauf, wie harmonisch sich Vorder-, Mittel- und Hintergrund zusammenfügen, wenn ihr durch die weitläufige Anlage spaziert. Der Park ist seit 2004 sogar UNESCO-Weltkulturerbe. Die beiden Staaten Deutschland und Polen kümmern sich gemeinsam um den Park, ihr werdet die gute Verständigung unter Nachbarn hier überall spüren.

  • Öffnungszeiten: Informationen zu den aktuellen Öffnungszeiten findet ihr auf der offiziellen Website des Parks.
  • Eintritt: Der Eintritt in den Park ist frei, die Preise für die Ausstellungen könnt ihr auf der offiziellen Internetseite ebenfalls nachschauen.
zwei Radfahrer vor dem hellroten Neuen Schloss, das mit Türmchen und hellen Verzierungen verschönert ist

Großes Erbe der Lausitz: Gleich 4 UNESCO-Titel

Ihr merkt: Die Oberlausitz hat wirklich einiges zu bieten. Den Geopark Muskauer Faltenbogen haben wir euch weiter oben bereits vorgestellt, weiter unten zeigen wir euch das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Beide hat die UNESCO für besonders schützenswert befunden, genau wie den Muskauer Park. Die vierte Auszeichnung hat das Immaterielle Kulturerbe Blaudruck erhalten. Bei dieser traditionellen Handwerkskunst, die in Deutschland und darüber hinaus verbreitet ist, werden Naturmaterialien wie Leinen blau gefärbt – außer an den Stellen, auf die vorher eine Masse aufgedruckt wurde, die die natürliche Farbe bewahrt. In Pulsnitz am Rand der Oberlausitz könnt ihr eine von nur noch neun Blaudruckwerkstätten in Deutschland sogar nach Vereinbarung besichtigen.

7. Großes Zittauer Fastentuch

Die Stadt Zittau am Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien birgt einen deutschlandweit einzigartigen religiösen Schatz: das Große Zittauer Fastentuch. Es stammt aus dem Jahr 1472 und war dafür da, von Aschermittwoch bis Karsamstag den Altar von der Gemeinde zu trennen. Das Tuch zeigt auf einer Größe von 6,80 mal 8,20 m 90 Szenen aus der Bibel, von der Schöpfung bis zum Jüngsten Gericht. Von dieser Art von Fastentuch sind weltweit nur noch 18 erhalten, in Deutschland ist es das einzige. Zittau kann noch mit einem weiteren Fastentuch aufwarten: Das Kleine Zittauer Fastentuch ist das einzige von einer evangelischen Gemeinde in Auftrag gegebene Fastentuch, es zeigt die Kreuzigung. Auch wenn ihr nicht sonderlich religiös seid, sind diese Zeugnisse der Vergangenheit einen Besuch wert.

  • Öffnungszeiten: Die Öffnungszeiten des Museums Kirche zum Heiligen Kreuz und des Kulturhistorischen Museums Franziskanerkloster findet ihr auf der offiziellen Website von Zittau
  • Kombi-Eintritt: Erwachsene 8€; Auszubildende, Studierende und Schwerbehinderte 5€; Kinder (bis 16 J.) kostenlos
Besucher betrachten das Große Zittauer Fastentuch. Das Tuch ist schachbrettartig in 90 Felder eingeteilt, von denen jedes in leichter oder stärker verblichenen Farben eine Szene aus der Bibel zeigt.
Das Große Zittauer Fastentuch | Foto: Philipp Herfort

Via Sacra, die „heilige Straße“

Kirche und Religion waren in vergangenen Jahrhunderten deutlich wichtiger für die breite Bevölkerung als heute. Wer sich auf der Via Sacra bewegt, die 20 bedeutende sakrale Bauwerke und Kunstschätze in der Region und über die polnische und tschechische Grenze hinaus verbindet, befindet sich nicht nur auf einer Reise durch die religiöse Geschichte, sondern lernt auch einiges über das Leben der Menschen in früheren Jahrhunderten. Stationen auf der Pilgerroute, die sich übrigens auch hervorragend für Radfahrer eignet, sind nicht nur beeindruckende Kirchen und Klöster, sondern unter anderem auch das Große Zittauer Fastentuch.

8. Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften

In dieser Bibliothek fühlt man sich fast zu Harry und seinen Freunden nach Hogwarts versetzt: Die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften ist die wichtigste Regionalbibliothek zwischen Dresden und Breslau und auch optisch ein Schmuckstück des Klassizismus. Hier könnt ihr euch über all die Themen, die wir euch in diesem Artikel kurz vorstellen, mit Tiefgang und wissenschaftlichem Anspruch informieren. Seit dem 18. Jahrhundert ist die Sammlung auf über 150.000 Bände angewachsen.

Im Barockhaus der Görlitzer Sammlungen könnt ihr den alten Bibliothekssaal bewundern, der zu den schönsten Deutschlands zählt, und er ist nicht nur ein Museum: Ihr könnt die Bücher im Lesesaal auch lesen und einen direkten Blick in die Vergangenheit der Oberlausitz und ihrer Bewohner werfen.

  • Öffnungszeiten: Nov-März: Di-So 10-16 Uhr; April-Okt: Di-Do 10-17 Uhr, Fr-So 10-18 Uhr
  • Eintritt: Erwachsene 6€, ermäßigt 4€, Kinder (bis 18 J.) kostenfrei; jeden ersten Sonntag im Monat freier Eintritt in die Dauerausstellungen im Barockhaus
Durch einen Bogen im Bücherregal hindurch sieht man ein Pult mit einem großen, aufgeschlagenen Buch darauf vor einem weiteren Bücherregal. Die Regale sind klassizistisch-schlicht gehalten.
Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften | Foto: René Pech

9.Haus Schminke

Dieses Ausflugsziel lockt Architekturinteressierte aus aller Welt in die Oberlausitz, genauer gesagt nach Löbau: Das Haus Schminke des Architekten Hans Scharoun ist eines der berühmtesten architektonischen Meisterwerke der Klassischen Moderne. 1932/33 errichtet, erinnert es fast an ein Dampfschiff, das dort in einem großen Garten steht oder beinahe mit ihm verschmilzt. Das gesamte Haus ist von vorne bis hinten, von oben bis unten auf die Bedürfnisse der Familie Schminke ausgerichtet. Ihr könnt dieses einmalige Baudenkmal „einfach nur“ besichtigen oder sogar dort übernachten. Das Haus Schminke ist auch für kleine Entdecker ein tolles Ausflugsziel: Kinder können mit einer speziell auf sie ausgerichteten Entdeckerbroschüre selbst das Haus erkunden.

  • Öffnungszeiten: Do-So 12-17 Uhr
  • Eintritt: mit Audioguide: Erwachsene 7€, Schüler und Studenten 5€, Kinder (bis 6 J.) kostenlos
  • Übernachten: Ab einem Basispreis von 300€ pro Nacht für bis zu zwei Personen (und gegen Aufpreis mit bis zu 12 Personen!) könnt ihr im Haus Schminke übernachten. Beachtet, dass ihr mindestens fünf Tage im Voraus reservieren müsst. Weitere Infos und die Onlinereservierung findet ihr auf der offiziellen Website der Stiftung Haus Schminke.
In einem Teich spiegelt sich die moderne Villa Haus Schminke. Mit seinem aus dem Haus ragenden Flachdach und den großen Balkons erinnert das Haus ein wenig an ein Dampfschiff.
Haus Schminke | Foto: Philipp Herfort

10. Mineralienmuseum Lubań

Die sechste Stadt im Bunde, Lubań, ist besonders für geologisch Interessierte ein Muss: Hier befindet sich im historischen Brüderturm ein hervorragendes Mineralienmuseum. Es gehört zum Regionalmuseum Lubań, das ebenfalls einen Besuch wert ist. Die ausgestellten Mineralien stammen hauptsächlich direkt aus Niederschlesien und zeigen den mineralogischen Reichtum der Region. Unser Urlaubsguru-Geheimtipp: Das Lubańer Mineralien-Festival Crystal Days findet im Juli statt und lädt euch ein, die Welt der Mineralien und Geologie zu erkunden.

  • Öffnungszeiten: Di-Sa 10-16 Uhr
  • Eintritt: Erwachsene 8 polnische Złoty (aktuell etwa 1,70€), ermäßigt 6 Złoty (etwa 1,30€)
zahlreiche farbige Mineralien sind in einer Vitrine auf kleinen Glaspodesten ausgestellt
Mineralienmuseum | Foto: ©Lubań

Mehr als nur die Stadt der Brauer und Weber

Die Stadt Lubań liegt als einzige der Sechsstädtebund-Städte in Polen. Der Abstecher über die Grenze lohnt sich auf jeden Fall: Lubań (auf Deutsch auch als Lauban bekannt) hat nicht nur eine wunderschöne Altstadt aus über 800 Jahren Stadtgeschichte, sondern auch einen weiteren spannenden Ort für Geologie-Fans zu bieten: den Park am Kamienna Góra mit seinen sichtbaren Spuren von Vulkanismus. Die Stadt der Brauer und Weber hat noch mehr als Bier zu bieten! Wenn ihr noch nicht genug von der Region um Lubań habt, könnt ihr auch einen Ausflug zur Burg Czocha machen, die Geheimtüren in der Bibliothek bewundern und die Aussicht von der Höhenburg in die Ferne genießen.

11. Lessing-Museum in Kamenz

Kamenz ist die Geburtsstadt des Schriftstellers Gotthold Ephraim Lessing, den ihr vermutlich alle mindestens für sein Drama „Nathan der Weise“ kennt. Auch wenn ihr in der Schulzeit nur staubtrockenen Unterricht mit Lessing in Verbindung gebracht haben mögt – dieses Museum zeigt euch, wie Lessing lebte und arbeitete, und gibt euch einen spannenden Einblick in sein Werk und die Zeit der Aufklärung. Das Museum bietet außerdem eine Lessing-Stadtführung an, bei der ihr auch einiges von der absolut sehenswerten Stadt seht. Literaturbegeisterte sind hier im Paradies.

  • Öffnungszeiten: Di-Fr 9-17 Uhr; Sa, So & feiertags 13-17 Uhr
  • Eintritt: Erwachsene 3€; Schüler, Studenten, Azubis, Schwerbehinderte, Arbeitslose 1,50€
Kamenz in der Oberlausitz aus der Vogelperspektive
Kamenz | Foto: Philipp Herfort

12. UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

Naturliebhaber werden sich hier pudelwohl fühlen: Karge Heiden, dichte Wälder, grüne Auen sowie Teiche und Moore liegen dicht an dicht. Die Heide- und Teichlandschaft der Oberlausitz ist Heimat von über 5.000 Tier- und Pflanzenarten und wurde als UNESCO-Biosphärenreservat ausgezeichnet. Auf Naturerlebnispfaden und Wanderwegen taucht ihr ein in die Ruhe der Natur. Haltet die Augen offen: Mit etwas Glück erspäht ihr einen Seeadler!

Das Biosphärenreservat ist das größte zusammenhängende Teichgebiet in ganz Mitteleuropa und geprägt von der Teichwirtschaft, die im 13. Jahrhundert begonnen hat. Heute leben Mensch und Natur hier harmonisch zusammen, den frischen Fisch könnt ihr jedoch trotzdem kosten. Jedes Jahr von Ende September bis Anfang November finden die Lausitzer Fischwochen statt – wenn ihr euren Urlaub in der Oberlausitz zu dieser Zeit macht, kommt auf jeden Fall vorbei und probiert leckeren Hecht, Stör, Wels, Karpfen und viele mehr.

Mehr über Flora, Fauna und Geschichte der Heide- und Teichlandschaft erfahrt ihr im Besucherinformationszentrum Haus der tausend Teiche.

  • Öffnungszeiten: Feb-Dez: Di-So & feiertags 9-17 Uhr
  • Eintritt: Erwachsene 4,50€; Kinder (ab 7 J.), Schüler, Studenten, Azubis, Schwerbehinderte, Rentner 3€; Kinder (bis 6 J.) kostenlos; Familien 9€
  • mehr Informationen findet ihr auf der offiziellen Website
Drei Wanderer sitzen auf einem Steg an einem Teich, der von grünen Bäumen und Sträuchern umgeben ist
Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft | Foto: Vollmer Werbeagentur

13. Saurierpark Bautzen

Er ist das Highlight für Kinder: Der Saurierpark in Bautzen-Kleinwelka versetzt euch und euren Nachwuchs in eine Zeit vor Millionen von Jahren. Lebensgroße Dinosaurier-Figuren, die dem Stand der Forschung entsprechen, sind im Park verteilt und zeigen Szenen aus dem Leben in der Urzeit. Ein Wasserspielplatz, ein „Kletter-Urwald“, in dem man bis auf Augenhöhe mit den größten Pflanzenfressern klettern kann, ein Irrgarten sowie viele weitere Bereiche sorgen bei den Kleinen für jede Menge Spaß. Im Forschercamp können Kinder ein Dinosaurierskelett ausgraben und auch die ein oder andere nachgebildete Dinokralle finden, die als Souvenir mit nach Hause genommen werden darf.

  • Öffnungszeiten: Die Saison 2024 geht vom 25.03.2024 bis zum 03.11.2024, währenddessen ist der Park täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
  • Eintritt: 17€ pro Person; Kinder (bis 3 J.) kostenlos; Familienkarte 54€
Kind auf den Schultern eines Erwachsenen berührt die lebensgroße Statue eines T-Rex
Saurierpark Bautzen | Foto: Carsten Beier

Weitere Ausflugsziele für Kinder und ihre Familien

Highlights wie der gusseiserne König-Friedrich-August-Turm in Löbau, der Muskauer Park und die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft können auch mit Kindern erwandert werden, die meisten Museen haben kindgerechte Angebote und auch die Altstädte könnt ihr entspannt mit Kindern erkunden. Wir haben euch aber noch einige weitere Ausflugsziele, die speziell auf Familien ausgerichtet sind, herausgesucht:

  • ZCOM Zuse-Computer-Museum in Hoyerswerda: Größere Kinder können hier Codes knacken, Roboter bauen oder mit einem 3D-Drucker drucken
  • Pfefferkuchenmuseum Pulsnitz: Hier können eure Kleinen ihre eigenen Pfefferkuchen verzieren
  • Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec: Hier könnt ihr Tiere füttern oder sogar eine exklusive Tierbegegnung (mit Voranmeldung und gegen Aufpreis) mit Kängurus, Lamas oder Roten Pandas erleben

Urlaub in der Oberlausitz

Na, Lust auf Urlaub in dieser wunderschönen und geschichtsträchtigen Region bekommen? Wenn ihr noch mehr zur Kultur und sehenswerten Orten erfahren wollt, schaut euch die Website der Oberlausitz an.

Beitragsbild: Peter Wilhelm