Stellt euch nur mal vor: Früh am Morgen wecken euch die Strahlen der Sonne, ihr verlasst euer Zelt, das Rot des Himmels geht in die Landschaft über und ein kleines Känguru hüpft an euch vorbei. Ihr blinzelt kurz, um zu realisieren, dass ihr nicht träumt, denn diese Wahnsinnsnatur samt beeindruckender Tierwelt liegt euch direkt zu Füßen.
So vielfältig wie die Tierwelt, so divers ist auch die Natur: Die Nationalparks in Victoria ziehen Besucher voll und ganz in ihren Bann. Endlose Aussichten über die Küstenregion und weite Landschaften werden euch den Atem rauben, während euch die wunderbare Tierwelt einfach um den Finger wickelt. Insgesamt gibt es allein in Victoria 54 Nationalparks und mehr als 30 Prozent der endemischen, australischen Tierwelt lebt hier. Grund genug, um euch die fünf schönsten Nationalparks einmal genauer vorzustellen. Entdeckt saftig grüne Regenwälder und wunderschöne Strände, seid Koalas, Wallabies und Co. hautnah und sammelt unvergessliche Erfahrungen.
Die schönsten Nationalparks in Victoria
Grampians | Wilsons Promontory

Grampians Nationalpark
Als Anfang des 19. Jahrhunderts ein Forscher aus Schottland die Landschaft im Inland des Staates Victoria entdeckte und ihn die Hügel Australiens an die schottischen Grampians erinnerten, war der Grampians Nationalpark geboren. Da die Temperaturen hier in der bergigen Landschaft generell etwas angenehmer sind als im übrigen Teil von Victoria, könnt ihr in der Regel auch im Hochsommer wunderbar durch die Natur wandern.
Die Landschaftszüge ziehen sich aus den Western Victorian Volcanic Plains, einer der größten vulkanischen Ebenen weltweit, und gehen über in Gesteinsformationen und Waldlandschaften. Vor allem im Frühling erstrahlt die Natur der Grampians mit bunten Blüten und wunderschönen Eukalyptusbäumen.

Endlose Ausblicke und mystische Wasserfälle
Besonders Wanderer aus aller Welt zieht es hierher: Nach dem Erklimmen der Gipfel am Pinnacle, Reed und Boroka Lookout genießen sie hier wunderbare Ausblicke. Auf kleinen Felsen könnt ihr dort wie auf einem Balkon sitzen und über die endlosen Weiten der grünen Landschaftszüge der Grampians schauen.
Bei blauem Himmel und klarer Sicht scheint es, als würde die Landschaft kein Ende nehmen – einfach unglaublich. Auch mystische Wasserfälle werden euch im Grampians Nationalpark begegnen. Die MacKenzie Falls gehören zu den eindrucksvollsten und meistbesuchten Wasserfällen der Region und stürzen von einer großen Felswand in die Tiefe. Unten münden sie in einem kleinen Gewässer, wo ihr euch nach langen Wanderungen erfrischen könnt.
Weitere lohnenswerte Wasserfälle für eure Routen sind die Fish und die Splitters Falls. Wollt ihr mehr über den Nationalpark erfahren, könnt ihr euch in Kulturzentren weiterbilden. Auf dem Lake Bellfield könnt ihr außerdem auch Kanu fahren oder zu den Höhlen am Hollow Mountain Walk klettern.

Wilsons Promontory Nationalpark
Im Südosten von Melbourne ist der Wilsons Promontory Nationalpark gelegen. Einst Heimat der Brataualong Aborigines, ist der Nationalpark heute ein absolutes Naturparadies, in dem ihr neben einer bunten Landschaft auch die Australien-Klassiker Emus, Wombats, Koalas und Kängurus antreffen könnt.
Die Landschaft aus Granitbergen, bildschönen Stränden, die mit ihren Meeren unter dem Schutz des Marine-Nationalpark stehen, und dschungelartigen Wäldern zeigt Australien direkt von seiner besten Seite – dieses Land kann man einfach nur lieben!

Eine atemberaubende Küstenlandschaft
Ihr solltet euch ein paar Tage Zeit nehmen, wenn ihr die Natur in ihrer Gänze erkunden wollt. Und was wäre schon eine Erfahrung in Australiens Wildlife ohne Camping?
Eine Nacht im Wilsons Promontory Nationalpark:
Eintritt zahlt ihr für den Nationalpark zwar keinen, allerdings ist für euren Campingaufenthalt eine Gebühr von 56,10 AUD (ca. 35€) aufwärts fällig.
Am Tidal River könnt ihr nicht nur campen, hier findet ihr auch weitere Unterkünfte. Da aktuell Hochsaison ist, kann es durchaus sein, dass alles ausgebucht ist – also kümmert euch idealerweise frühzeitig um einen Schlafplatz. Wer in Australiens Wildnis nachts nicht so richtig zur Ruhe finden kann, der kann am Squeaky Beach entspannen, der zu den schönsten Stränden in Victoria zählt. Packt eure Schnorchelutensilien ein, denn das Wasser ist glasklar und die Unterwasserwelt einfach nur wunderschön. Für etwas Bewegung solltet ihr auch den Mount Oberon erwandern. Vom Gipfel habt ihr einen unglaublichen Blick auf die Weiten der Landschaft und das Meer. Ihr werdet schnell merken, dass euch auf euren Wanderungen einige schöne Aussichtspunkte erwarten und die schönsten Farbkontraste aus tiefblauem Meer, grünen Wäldern und rötlich-braunen Felsblöcken zeigen. Noch ein exklusiver Tipp zum Schluss: Gönnt euch ein paar Stunden an der Fairy Cove. Das versteckte Örtchen verzaubert mit glasklarem, türkis schimmerndem Wasser und einem naturbelassenen Strand, der dazu einlädt, einfach im Moment zu verweilen und die Nähe zur Natur zu genießen.

Port Campbell Nationalpark
Der Port Campbell Nationalpark ist ein weiteres Highlight, das ihr euch bei einem Roadtrip durch Victoria nicht entgehen lassen solltet. Dieser ist nämlich Heimat der berühmten Twelve Apostles, eine der meistbesuchten Attraktionen in ganz Australien. Auch Loch Ard Gorge, die Gibson Steps, London Arch und einige weitere durch die Natur geformten Felslandschaften befinden sich in diesem Nationalpark. Er zählt zu den Hotspots an der Great Ocean Road und wird von den Orten Peterborough im Norden und Princetown im Süden umrahmt.
Mit etwas Glück könnt ihr in den Abendstunden Pinguine beobachten oder sogar Wale im Meer vorbeiziehen sehen.
Meereserosionen sind die Ursache dafür, dass die Küste Victorias mit einer solch eindrucksvollen Felsküste gesegnet ist, die Jahr für Jahr weiter durch die schroffen Wellen des Ozeans gezeichnet wird. Ein Spektakel, das auf eurer Bucketlist auf keinen Fall fehlen darf! Kommt am besten am frühen Morgen oder am späten Nachmittag her, denn in dieser Zeit sind nicht nur deutlich weniger Touristen vor Ort, ihr bekommt auch das Naturpanorama aus rötlichen Himmelsfarben rund um dieses bezaubernde Kunstwerk der Natur zu sehen – ein Moment, der unvergessen bleibt!

Great Otway Nationalpark
Ein weiteres Highlight entlang der Great Ocean Road in Victoria ist der Great Otway Nationalpark, der am Südzipfel liegt, bevor sich die Küstenstraße wieder nordostwärts Richtung Melbourne schlängelt.
Der Nationalpark zieht sich über sagenhafte 1.032 km² vom Cape Otway am Südkap Australiens bis zur Stadt Anglesea, die knapp 100 Kilometer von Melbourne entfernt liegt. Anders als der Port Campbell und der Wilsons Promontory Nationalpark begeistert der Park des Great Otway vor allem durch unglaubliche Waldlandschaften, die in saftigem Grün erstrahlen und von zahlreichen Wasserfällen umringt werden.

Wie im Märchenwald…
Unbedingt gesehen haben solltet ihr die Erskine Falls, die ihr unweit von Lorne findet. Binnen Sekunden werdet ihr hier in tiefste Natur entführt. Schließt die Augen und lasst euch von den sanften Geräuschen in eine Märchenwelt entführen.
Lorne bietet sich perfekt als Stopp für eine Übernachtung im Great Otway Nationalpark an. Wollt ihr Natur pur erleben, solltet ihr die Sharps Camping Area ansteuern, die mitten im Wald gelegen ist.
Die wird euch auch am Lake Elizabeth begegnen. Der mystische See ist mit den Überresten verstorbener Bäume bestückt und strahlt eine absolute Ruhe aus. Mit einem Kanu könnt ihr über den See schippern – haltet die Augen auf, vielleicht entdeckt ihr einen Koala in den Bäumen. Bei einer kleinen Wanderung über den Maits Rest Rainforest Walk könnt ihr die schönsten Ecken des Regenwaldes bestaunen und die frische Luft einatmen. Hier und da huscht vielleicht ein tierischer Bewohner an euch vorbei und die Bäume um euch herum sind so dicht bewachsen, dass ihr den Himmel nur erahnen könnt. Eine absolut mystische Atmosphäre.

Tower Hill Wildlife Reserve
Zwischen dem Port Campbell Nationalpark und den Grampians liegt das Tower Hill Wildlife Reserve. Zwar liegt auch dieses Landschaftsschutzgebiet in wunderschönen Zügen der Natur, das Highlight ist hier allerdings die Tierwelt. In der vulkanischen Landschaft mitten im Tower Hill Lake habt ihr die Chance Emus, Koalas, Wallabies, Kängurus und sogar Opossums aus greifbarer Nähe zu bewundern. Täglich könnt ihr ab 11 Uhr an einer Führung teilnehmen, die euch die Wildtierwelt Australiens sowie die der Aborigines näherbringt. Oder ihr begebt euch auf eine Wanderung durch den erloschenen Vulkankrater – am besten am frühen Morgen, bevor viele andere Reisende auf die gleiche Idee kommen – und lasst euch von der Ursprünglichkeit Victorias verzaubern.
- Beobachtet früh morgens wilde Tiere entlang der Wildlife Route
- Genießt weite Ausblicke am Tower Hill Mountain Trail
- Wandert durch Feuchtgebiete des Vulkankraters am Lava Tongue Boardwalk
Im Nu seid ihr von den kleinen hüpfenden Freunden umzingelt, die euch kennenlernen wollen. Rund um den Kratersee könnt ihr auf kleine Hügel klettern und bekommt eine wundervolle Aussicht über die Landschaft geboten: Der einstige Vulkankrater liegt euch zu Füßen, drumherum wuchern die Wälder und Bäume, hier und da ein paar bunt leuchtende Blumen und wer aufmerksam ist, sieht immer wieder ein wildes Tier vorbeihuschen. Sobald die Sonne aufgeht und die Tiere sich allmählich in ihren Verstecken verkrümeln, ist der perfekte Zeitpunkt, um diese besondere Naturerfahrung in euch aufzusaugen.

Erlebt die Nationalparks in Victoria
Unglaublich, was Victorias Nationalparks für euch zu bieten haben, oder? Ich wusste ja, dass Australien einfach unfassbar schön ist und doch überrascht es mich immer wieder, wie divers und wunderschön die Landschaften sind. Sowas muss man einfach live gesehen haben – glaubt mir. In meinem Video bekommt ihr noch viele weitere tolle Eindrücke von Melbourne und Victoria:
Und jetzt stöbert doch mal durch meine weiteren Australien Artikel – vielleicht ist eure Reise nach Victoria schon zum Greifen nah! Worauf wartet ihr noch?