Wenn die Augen anfangen zu jucken und die Nase zu triefen beginnt, wollen viele am liebsten gleich Reißaus nehmen. Doch den Pollen zu entkommen, ist so gut wie unmöglich. Naja, eine Möglichkeit gibt es da schon: Urlaub für Allergiker heißt das Zauberwort. Welche Orte für Heuschnupf- und Hausstaubmilben-Geplagte geeignet sind, verrate ich euch jetzt.
Die Zeit ist längst gekommen: Rapsfelder erstrahlen in den schönsten Gelbnuancen, Baumkronen werden dichter und dichter, in jeder Ecke blitzen prächtige Farben wunderschöner Blumen hervor. Doch dieser Anblick ist nicht für jeden ein Genuss der Sinne – ganz im Gegenteil. Fluch und Segen zugleich machen sich breit, so mancher Allergiker wünscht sich trotz des herrlichen Wetters und der wunderschönen Naturkulisse den tristen Winter zurück. Während bei den einen die Augen vor Freude strahlen, tränen sie doch bei den anderen. Es brennt und juckt, es wird geniest, was das Zeug hält – auch, wenn man von einer Erkältung weit entfernt ist, so ist man doch irgendwie genauso betroffen.
Wohin könnt ihr als Allergiker reisen?
Heuschnupfen | Hausstaubmilben | Weitere Allergien
Beinahe jeder Fünfte von uns leidet unter dem umgangssprachlichen Heuschnupfen, der lästigen Pollenallergie. Zu allem Übel ist das aber nicht die einzige Allergie, die bei uns Symptome hervorruft und uns in den Wahnsinn treibt. Auch Hausstaubmilben können großes Leid hervorrufen. Zwar verspricht die Pharmaindustrie Abhilfe und bringt für jegliche Sorge ein Mittelchen auf den Markt, doch wirklich helfen tun diese nur begrenzt. Um dem Elend für eine gewisse Zeit zu entkommen, hilft daher nur eins: ausreisen. Und zwar weg von all den Substanzen, auf die wir allergisch reagieren. Wie ein Urlaub für Allergiker aussehen kann und an welchen Orten euer Leiden am geringsten ist, das verrate ich euch jetzt.
Heuschnupfen: Ziele, an denen ihr es leichter habt
Dass in Deutschland eine Vielzahl von uns unter Heuschnupfen leidet, verwundert kaum, wenn man bedenkt, dass die Anzahl an Auslösern für sämtliche Allergien inzwischen bis auf 20.000 angestiegen ist. Allein das artenreiche Spektrum an Gräsern, Kräutern und Getreide ist neben den Klassikern wie Haselnuss, Birke, Erle und Weide dafür verantwortlich, dass die Augen tränen und die Nase kribbelt. Begrenzen wir uns also nur mal auf Allergien, die durch jegliche Pflanzenarten ausgelöst werden, habe ich gute Nachrichten für euch, wie ihr dem Heuschnupfen entfliehen könnt.
Alpen, Nordsee oder Südeuropa
Die einfachste Variante ist natürlich, sich einen Urlaubsort zu suchen, der den allergischen Reaktionen widerspricht. Doch nicht immer kann man radikal ausschließen, gegen was genau man nun allergisch ist. Der Blütezeit zum richtigen Zeitpunkt einfach zu entfliehen, ist oft leichter gesagt als getan. Pauschal lässt sich jedoch sagen, dass ein Urlaub für Allergiker vor allem dann nahezu beschwerdefrei ist, wenn sich die Zielregion in rund 2000 Metern Höhe oder in den Alpen befindet, abgesehen vom Monat Mai. Wie wäre es also zum Beispiel mit einem Urlaub in St. Moritz? In 1.800 Metern Höhe ist die Belastung nicht nur geringer, sondern häufig auch nur von kurzer Zeit. Vent und Kühtei liegen zum Beispiel in rund 2000 Metern Höhe, sodass sich ein Urlaub in Tirol durchaus anbietet.
Urlaub für Allergiker muss nicht gleich bedeuten, Reißaus zu nehmen. Selbst Urlaub in Deutschland, genauer gesagt auf den Nord- und Ostsee zugehörigen Inseln verspüren Allergiker eine deutliche Linderung der Beschwerden. Über Helgoland wird zum Beispiel sogar gesagt, dass es hier beinahe gar keinen Pollenflug gibt. Beschwerdefreien Urlaub für Allergiker könnt ihr selbstverständlich auch in weiter Ferne genießen. Informiert euch am besten im Vorfeld darüber, in welchen Ländern der Wind vom Meer weg weht. Sowohl die Atlantikküste rund um Portugal, Spanien und Frankreich gehört zum Beispiel dazu. Aber auch der gesamte Mittelmeerraum dürfte euch gelegen kommen, wenn ihr unter Heuschnupfen leidet.
Hausstaubmilben: An diesen Orten findet ihr sie nicht
Während wir zu Hause mehrmals die Woche Staub wischen und das Bett mit extra Schutzbezügen beziehen, werden wir im Urlaub ganz schön auf die Probe gestellt, wenn wir unter Hausstaubmilben leiden. Unzählige Besucher vor uns haben schon in den Hotelbetten geschlafen und geschwitzt, sind mit ihren nackten Füßen über die Teppichböden gelaufen und haben sonstige Körperflüssigkeiten auf den Sofas und Sesseln hinterlassen. Selbst für manch einen, der nicht unter einer Milbenallergie leidet, ist diese Vorstellung nicht ganz angenehm. Unter einer Milbenallergie versteht man die symptomatische Reaktion auf die Ausscheidungen dieser kleinen Spinnentierchen, die sich besonders gerne in jegliche Arten von Polstern, insbesondere in Matratzen und Teppichen, einnisten und vermehren. So lässt sich ein Milben-Aufkommen gar nicht verhindern, doch entsprechende Hygiene-Maßnahmen versprechen Linderung. Besonders gern mögen Milben warme Temperaturen, 25 Grad oder mehr, bei einer Luftfeuchtigkeit von 70%. Daher liegt also auf der Hand, dass der ideale Urlaub für Allergiker von Hausstaubmilben ebenfalls in den höheren Regionen liegt, denn dort sind Luftfeuchtigkeit und Temperatur um einiges geringer.
Berge, Schwarzwald oder doch die Wüste?
Schon 1.500 Meter Höhe reichen für ein geringes Aufkommen von Milben aus, in 1.800 Metern Höhe werdet ihr ganz unbeschwert urlauben können – denn bei den dort vorherrschenden Verhältnissen überleben Milben schon gar nicht mehr. Urlaub für Allergiker ist daher besonders im Schwarzwald beliebt. Alternativ kann ich euch Baabe auf Rügen sehr ans Herz legen, auch Bad Hindelang im Allgäu bietet für Allergiker beste Voraussetzungen. Schlecht sieht es für euch jedoch aus, wenn ihr gerne Urlaub am Meer machen möchtet. Lediglich trockene Wüstenregionen kommen als Urlaubsziel noch in Frage.
Spezieller Urlaub für Allergiker ist längst keine Seltenheit mehr, sodass sich auch immer mehr Hotels mit dem Leiden ihrer Gäste beschäftigen und entgegenwirken möchten. So gibt es neben den üblichen Nichtraucher-Zimmern inzwischen auch jene, in denen auf Teppichböden und Vorhänge verzichtet wird. Selbst Sonderleistungen in Form von speziellen Schutzbezügen für Matratzen und Bettwäsche gehören immer häufiger zum guten Service. Wer Körper und Geist noch mehr Gutes tun will, der wählt ein Hotel mit Zirbenholz-Einrichtung. Was früher als hochgestochener Extrawunsch galt, gehört heute schon beinahe zum gewöhnlichen Interieur.
Urlaubsziele für weitere Allergien
Bei der hohen Anzahl an allergieerregenden Substanzen ist es natürlich klar, dass es weitaus mehr Allergien gibt, außer die eben genannten. Leidet ihr zum Beispiel unter Neurodermitis oder anderen Hautkrankheiten, wirken Urlaubsziele, an denen ihr Salzwasser und somit auch einen gewissen Salzanteil in der Luft vorfindet, lindernd auf eure Symptome. Gerade Nordseeinseln mit viel Wind bieten sich an – ein paar Wochen hier können Wunder bewirken.
Asthma-Patienten kommt übrigens trockenes und mildes Klima zu Gute, da bietet sich ein Urlaub im Harz an, hier können dann Wandertouren auf dem Programm stehen.