In einem Land, wo Massentourismus ein Fremdwort, ja sogar vom Staat unerwünscht ist, wird Tradition groß geschrieben. Ungefähr so groß wie die Phallussymbole, die im Bhutan die Hauswände zieren. Wer wissen möchte, wieso hier gigantische Pimmel nicht nur ins Buch des Klassenkameraden gezeichnet werden, sondern sogar an die Häuser, sollte hier nicht aufhören zu lesen.
Nicht viele Länder bergen so viele spannende Geheimnisse wie der Bhutan. Wer dieses Berggebiet im Himalaya besuchen möchte, muss einiges auf sich nehmen, denn die Visa-Bestimmungen sind streng. Dafür wird man aber im „Land des Donnerdrachen“ mit einer Natur und Kultur belohnt, die absolut einzigartig ist – zusätzlich warten hier die riesigen Phallussymbole, deren Kreativität jedes Urologen-Herz höher schlagen lässt – und die ihr natürlich auch unbedingt sehen müsst ;-)
Phallussymbole im Bhutan
Ursprung | Fliegende Geschlechtsteile | Tradition | Bhutan
Ursprünglichkeit
Im Bhutan werden Traditionen noch groß geschrieben, denn das Land liegt weit abgeschieden und konnte daher viele Bräuche und Traditionen aus früheren Zeiten bewahren. Internet gab es hier erst ab 1999, ebenso wie den Fernseher, der bis dahin verboten war. Erst 2004 wurden die ersten Mobiltelefone eingeführt – trotzdem wird der König des Bhutan von allen heiß geliebt. Dieser verbindet übrigens die moderne Zeit mit einem traditionellen Land und regiert – als bekennender Elvis Fan – mit einer schwarzen Tolle. ;-) Der Bhutan ist ein Land, das interessanter und kulturreicher kaum sein könnte.
Der Phallus und seine Bedeutung
Hier hat alles seine Ordnung: Die Häuser sind im Bhutan alle im gleichen Stil gebaut, teilweise wird diese traditionelle Bauweise sogar vorgeschrieben. Geschlafen wird im ersten Stock, gebetet im hauseigenen Tempel. Aufgrund dieser Verbundenheit mit Riten glauben die Einheimischen daran, dass ihre Welt sich mit der spirituellen Welt der Geister verbinden kann. Der bunte Penis an der Hauswand soll diese bösen Geister fernhalten. (Ob er deshalb so sorgfältig und naturgetreu gezeichnet wird?!)
Der Kreativität der Phallussymbole im Bhutan sind übrigens keine Grenzen gesetzt. Nachdem das beste Stück des Mannes nämlich auch als Glücksbringer gilt, gibt es alle möglichen Versionen der materiellen Darstellung. Es gibt große Statuen, Holzstücke, Willkommensschilder oder sogar Denkmäler. Vermehrt sieht man auch ejakulierende Dinger – ob das wohl die Extraportion Glück ist?
Aber auch so manche Alltagsgegenstände gibt es in Penisform: Trinkbrunnen, Blumentöpfe und was es sonst noch so gibt, kann man hier häufiger finden. Zwar gibt es im Bhutan aufgrund vieler Gesetze strikte Regeln – bei der Darstellung eines Johannes wird dem Volk aber keine Grenzen gesetzt. Da kann sogar ein Löwe auf einem fliegendem Phallus reiten und das ganz ohne, dass jemand den Kopf schüttelt. Wenn man ein Haus neu bezieht, ist es zudem auch üblich, sich einen hölzernen Penis samt Dolch ans Dach zu hängen, denn das bringt Fruchtbarkeit und hält alles Negative fern. Na, wie wär’s – habt ihr Freunde, die gerade ein Haus bauen? Malt ihnen doch ein riesiges Ding an die Wand – schließlich wünscht ihr ihnen doch Glück. ;-)
Der Urvater dieser Tradition
Drugpa Künleg, der „heilige Narr“, gilt als der Begründer der Tradition der Phallussymbole im Bhutan. Um seine Lehre durchzusetzen und Frauen auf den rechten Weg zu bringen, schreckte er nicht davor zurück, mit seinem „Donnerkeil der flammenden Weisheit“ die Damenwelt in Ekstase zu versetzen. Puh – das ist mal eine Ansage. Aber natürlich alles im Sinne der Abschreckung böser Geister. Der Yogi Künleg war eine kontroverse Persönlichkeit – eine Schnapsnase und ein Casanova äußerlich, ein heiliger und glückseliger Buddha innerlich. Mit der Behauptung, dass er Frauen durch Geschlechtsverkehr segnen könne, überzeugte er die Damen scharenweise von sich – das nenne ich mal einen Anmachspruch!
Königreich Bhutan
In etwa so groß wie die Schweiz liegt dieses Königreich zu 80% über 2000 Höhenmetern und ist aufgrund seiner Isolation so einzigartig geblieben. Außerdem hat es noch viel mehr zu bieten als Abbildungen auf Hauswänden. Da es nie kolonialisiert wurde und der Straßenbau erst in den 1960er Jahren begann, konnten die 700.000 Bewohner seit Jahrhunderten ihre Traditionen wahren.
Aber die Einwohner sind keineswegs „zurückgeblieben“ – vom König wurde nämlich die Gross National Happiness, also das „Bruttosozialglück“, erfunden. Somit ist sein Volk nachweislich das glücklichste der Welt. Geistliche Ausgeglichenheit und das Streben nach gemeinsamen Glück rückt dabei in den Vordergrund der Nation – da wird einem doch warm ums Herz oder?
Ach und noch etwas Süßes hat das Land zu bieten: den Takin – eine Mischung aus Kuh, Ziege und Widder. Habt ihr sowas schon mal gesehen?! ;-)
Also, wer sich ein wenig Bhutan-Feeling nach Hause holen will und es den glücklichsten Menschen unserer Erde gleich tun möchte, der weiß ja was zu tun ist: Pinsel und Farbe, vielleicht auch noch eine Leiter, damit euer Symbol des Glücks die entsprechende Größe bekommt und schon seid ihr mit der Neugestaltung eurer Hauswand das Gesprächsthema Nummer Eins in der Nachbarschaft ;-) Bilder könnt ihr mir gerne zukommen lassen.
Eigentlich fehlen mir die Worte.
Vorab: Es heißt durchaus ‚im Himalaya‘ aber nicht ‚im Bhutan‘. Wie „in Deutschland“ oder „in Indien“ sagt man auch „in Bhutan“.
Selten erlebt man, dass ein Reportage über ein anderes Land, mit einem anderen Volk und einer anderen Religion, derart unreflektiert, uninformiert und dekadent durch die christlich-abendländische Brille schauend, geschrieben wird.
In einem Land, wo Hinrichtungsgeräte (man stelle sich nur vor, zu Zeiten von Jesus hätte es schon einen Galgen, eine Guillotine oder den elektrischen Stuhl gegeben . . .) in und an fast jedem Haus, um mindestens jeden zweiten Hals und neuerdings verpflichtend in jeder Amtsstube hängen muss, wo die Größe des Penis eines Autofahrers umgekehrt proportional zur Leistung seines Wagens angenommen wird, wo Sex vor der Ehe Priestern gebeichtet werden muss, die sich gelegentlich auch trotz Verbot an Frauen, Männern und Kindern vergreifen, kann man doch trotzdem auch mit Anstand und vor allem Respekt über fremde Traditionen, Sitten und Rituale schreiben. Nur wenn der Tellerrand, über den man schauen müsste, so hoch wie der Himalaya ist, geht es so schief wie im obigen Artikel.
Alle gefunden Rechtschreibfehler dürfen behalten werden.
Guten Morgen Detlef,
letztendlich sind all die Deals und auch all die Reisetipps in jegliche Länder dieser Welt, die ich euch hier zeige, eben genau das, was den Urlaubsguru ausmacht.
Ich habe in dieser Hinsicht nur das Auge auf das Land, deren Traditionen und Bräuche und sehe einfach nur die Schönheit einzelner Gebiete und Städte. Somit gebe ich niemals eine Reiseempfehlung aus politischer Sicht!
Liebe Grüße
der Urlaubsguru