Mit ihren treuen Augen berühren die tierischen Einwohner der Insel Borneo jedes Menschenherz. Deshalb ist es umso wichtiger zu wissen, dass die Waldbewohner dabei sind, ihren Lebensraum für immer zu verlieren. Ich möchte euch hier einen kleinen Einblick in das Leben der Orang-Utans auf Borneo geben und euch die größte Insel Asiens samt ihren haarigen Urwaldbewohnern vorstellen.

Borneo ist Asiens größte Insel und mit einer Fläche von 750.000 m² mehr als doppelt so groß als unser Heimatland Deutschland. Die Insel ist zwischen den Staaten Indonesien, Brunei und Malaysia aufgeteilt. Borneo ist ein wahres Zentrum der außergewöhnlichen Tierarten. Hier findet ihr den Borneo-Zwergelefanten, von dem es nur noch etwa 1500 Exemplare gibt, den einzigartigen Nasenaffen und das Sumatra-Nashorn. Borneo ist wahrlich einzigartig – eine teilweise unberührte Insel inmitten Asiens, die noch nicht komplett vom Tourismus eingenommen wurde und trotzdem unter uns Menschen leidet. Besondere Aufmerksamkeit möchte ich heute aber den Orang-Utans auf der Insel widmen.

Die gefährdeten Orang-Utans auf Borneo

Steckbrief | Bedrohung

Wie könnt ihr helfen?

Die Insel Borneo in Malaysia

Steckbrief der Menschenaffen

Von der Primatengattung Orang-Utan gibt es nur zwei verschiedene Arten und zwar den Borneo- und den Sumatra Orang-Utan, welche beide im wunderschönen Indonesien heimisch sind. Den Unterschied zwischen beiden erkennt ihr sofort. Die auf Borneo lebenden Affen haben ein dunkles Fell, sind größer und stämmiger. Ältere Männchen bekommen zudem große, dunkle, unbehaarte Backen. Das Merkmal der langen Arme und dem menschenähnlichen Körperbau haben beide Arten gemeinsam, auch wenn ihre Beine etwas kürzer sind, als unsere.

Den Sumatra Orang-Utan erkennt ihr an seinem helleren, etwas rötlicherem Fell. Auch der Bart, den diese Gattung trägt, lässt so manchen Mann vor Neid erblassen. Der Körperbau ist etwas leichter und kleiner und sie leben hauptsächlich auf Bäumen. Die Orang-Utans auf Borneo hingegen bewegen sich meist am Boden – das liegt daran, dass sie sich nicht mit lästigen Nachbarn wie dem Sumatra Tiger herumschlagen müssen.

Orang-Utans auf Borneo

Orang Utans in Not

Das größte Problem, unter dem die Affen leiden, ist der Verlust ihres Lebensraums. Die Tiere brauchen ihren Urwald, die Baumkronen und die tropische Vegetation um überleben zu können. Ihre Heimat wird aber immer mehr durch den Menschen zerstört, der den Wald zugunsten der Palmölindustrie und Tropenholzgewinnung einnimmt.

Die Heimat der Affen wird durch den Menschen zerstört

Dabei sind alle Tierarten bedroht, die in diesen Wäldern leben. Was aber das Überleben der Orang-Utans auf Borneo so schwierig gestaltet, ist vor allem ihr Generationszyklus. Sie haben eine Tragzeit von etwa acht Monaten. Danach kümmert sich die Mutter vier Jahre liebevoll um ihr Junges, bevor sie wieder bereit ist, einem neuen kleinen Affen das Leben zu schenken. Daraus ergibt sich eine Zeitspanne von fünf bis sieben Jahren, die zwischen zwei Geburten liegt.

Das Schicksal der Baby-Orang-Utans

Im ersten Lebensjahr des jungen Orang-Utans hat dieser permanenten Körperkontakt zur Mutter und beginnt erst ab einem Jahr, seine Umgebung etwas zu erkunden. Eigentlich so wie wir, oder? Danach wird das Junge weiterhin getragen und lernt alle lebensnotwendigen Fähigkeiten von seiner sorgsamen Mutter.

Schrecklich: In Südostasien sind Orang-Utan-Babys bei reichen Leuten als Haustiere sehr beliebt und werden daher von ihren Müttern gestohlen und teuer verkauft.

Erst mit neun Jahren ist der Sprössling so weit, seine Mutter zu verlassen, bleibt aber trotzdem in ihrer Nähe. Klingt doch auch nach uns, meint ihr nicht? Und genau wegen dieser Ähnlichkeit zu unseren Vorfahren haben wir besondere Verantwortung, diese einmaligen Tiere zu beschützen und ihnen respektvoll gegenüber zu treten.

Orang Utan mit Baby

Der Orang-Utan braucht unsere Hilfe

Damit wir diese wunderbaren Tiere auch weiterhin durch die Baumkronen schwingen sehen können, muss ihr Lebensraum gerettet werden. Dafür habt ihr drei Optionen, die wirklich jeder umsetzen kann:

1. Werdet euch eurer Lebensweise bewusst

Wir müssen uns bewusst werden, dass wir in einer Konsumgesellschaft leben, und verstehen, woher all diese Güter kommen und welchen Preis die Natur dafür zahlt, dass wir im Luxus leben können. Werdet euch bewusst, woher das Papier kommt, auf dem ihr eure Einkaufslisten schreibt und woher der Holztisch stammt, auf dem ihr täglich frühstückt.

Es muss ein neues Bewusstsein für die Natur geschaffen werden

Hinterfragt Inhaltsstoffe und greift auch mal zu den Naturprodukten in der Kosmetikabteilung, um den Palmölkonsum nicht noch weiter in die Höhe zu treiben. Ihr müsst nicht euren kompletten Lebensstil umkrempeln, aber ein Bewusstsein für die Natur und ihre Einzigartigkeit schaffen und diese auch zu schätzen wissen. Überlegt euch, welchen Fußabdruck ihr auf dieser so wunderschönen Welt hinterlassen wollt und behandelt euch selbst und eure Umgebung mit mehr Respekt. Mehr zu diesem Thema erfahrt ihr auch in meinem Artikel zum umweltbewussten Reisen.

Eine Frau hält eine Weltkugel in der Hand

2. Adoptiert einen Orang-Utan

Wie oft kaufen wir zu Weihnachten Dinge, die im Endeffekt keiner braucht? Wünschen uns zu Geburtstagen Dinge, die uns nur kurz glücklich machen? Warum nicht eine Patenschaft für einen der Orang-Utans auf Borneo in einer Auffangstation übernehmen und dabei etwas Gutes tun? Ihr könnt dabei den Betrag selbst wählen und bekommt auch noch Einblicke in deren Leben, Aufzucht und Fortschritt. Und schon hat man ein paar gute Karmapunkte mehr auf dem Konto. Es wird sich bezahlt machen.

3. Werdet Volunteer

Wer selbst aktiv werden möchten und keine Angst davor hat, mit anzupacken, kann an einem der vielen Volunteer Programme teilnehmen. Dabei bezahlt ihr für ein Programm, welches Unterkunft und Verpflegung beinhaltet, wobei aber der größte Teil des Geldes in den Schutz der Orang-Utans auf Borneo geht. Ihr dürft diese Arbeit aber nicht falsch verstehen, denn ihr werdet nicht den ganzen Tag mit Babyaffen spielen, sondern seid dafür zuständig, den Wald zu bepflanzen, Gehege zu säubern, Zäune zu bauen und für all die anderen Dinge, die anfallen um den Lebensraum der Orang-Utans zu schützen. Hier findet ihr einen Erfahrungsbericht zu der Arbeit als Volunteer in Costa Rica. Da könnt ihr schon sehen, was euch in etwa erwartet.

Mehr über die Volunteer Programme

Geht euch das Schicksal der Orang-Utans auch ans Herz?

Diese wunderbaren Tiere sind uns Menschen sehr ähnlich. Doch leider ist ihr Lebensraum bedroht und es ist höchste Zeit, etwas dagegen zu tun. Borneo ist eine faszinierende Insel, die eine rundum sichere Heimat für die cleveren Primaten sein sollte. Die Orang-Utans und alle anderen Tiere der Insel haben es mehr als verdient. In meinem Reisemagazin findet ihr weitere Berichte über die Tiere dieser Welt und faszinierende Orte, die auf jede Bucketlist gehören.

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