Ein Ort des Grauens und doch so spannend – die Maunsell Sea Forts vor der Ostküste Englands werden oftmals auch als Horror-Türme oder Festung des Grauens bezeichnet. Lest hier, welch traurige Geschichte sich hinter den Türmen verbirgt und warum diese immer wieder Touristen an diesen unheimlichen Ort lockt.
Verlassene Orte gibt es viele – einige von ihnen sind einfach nur faszinierend, andere wiederum wirken ganz schön unheimlich, wenn man sie aus der Nähe betrachtet. Doch solche Orte wurden nicht etwa erbaut, um als Filmkulisse für Horrorfilme oder Science-Fiction-Filme zu dienen, sondern hinter einigen von ihnen verbirgt sich sogar ein Stück bedeutende Geschichte. So haben auch die Maunsell Forts in Kent vor der englischen Ostküste einst eine wichtige Funktion gehabt.
Die Horror-Türme von England
Die gigantischen, stählernen Türme, die aus der Themse und Mersey Mündung herausragen, wurden während des Zweiten Weltkriegs erbaut, um das britische Militär unter anderem vor deutschen Minenlegern zu schützen. Die Lebensbedingungen in diesen Türmen waren – wie man es sich beim Anblick der Türme vielleicht schon vorstellen kann – allerdings alles andere als menschenwürdig. Zeitweise befanden sich bis zu 265 Männer in einem Turm und viele mussten an ihren freien Tagen in psychiatrische Behandlung, was wiederum dazu führte, dass die Türme als „Fort Madness“ bezeichnet wurden – Festung des Wahnsinns.
Ein erster Anblick lässt bereits erahnen, wie damals das Leben auf den Türmen ausgesehen haben muss. Einige der Horror-Türme wurden während des Zweiten Weltkriegs durch Kollisionen mit zivilen Schiffen zwar zerstört, doch vier davon konnten noch erhalten bleiben: Red Sands, Shivering Sands, Knock John und Roughs Tower. Letzterer wurde einst durch einen britischen Piratensender bekannt, dessen Mitarbeiter den Turm besetzten und 1967 mit dem Betreiber Paddy Roy Bates das Fürstentum Sealand gründeten – eine international nicht anerkannte Mikronation. So imposant und beeindruckend diese auf künstlichen Plattformen erbauten, rostigen Stahltürme auch wirken, so sehr erinnern sie auch an Jahre der Vernichtung und Verzweiflung.
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Maunsell Forts – eine echte Touristenattraktion
Na, wer von euch würde gerne mal die Maunsell Forts besuchen, um die Geschichte des britischen Militärs Revue passieren zu lassen? Einige Besucher kommen übrigens sogar häufiger hierher, beispielsweise um von einem der Türme ins eiskalte Wasser zu springen und oder ein Fotoshooting in einer unheimlichen, aber doch eben einmaligen Kulisse abzuhalten.
Habt ihr Lust auf einen England Urlaub?