So skurril wie es auch klingen mag, diese Brücke stand ursprünglich über hundert Jahre lang in London, bevor sie ihr neues Zuhause am Lake Havasu mitten im sonnigen Arizona fand. Wie es dazu kam und was dieser wunderbar klare See inmitten bergiger Wüstenlandschaft noch so zu bieten hat, erfahrt ihr hier bei mir!
Nanu, was ist denn hier passiert? Da muss selbst ich zweimal hinsehen. Die etwa 280 Meter lange „London Bridge“, die sich mitten an einem einsamen Stausee in Arizona befindet, stammt tatsächlich aus dem fernen Großbritannien. Ein wahrlich seltsamer Anblick, denn der Lake Havasu liegt mitten in der Wüste und die europäisch anmutende Brücke wird wie in einer Oase von Palmen gesäumt. Jetzt fragt ihr euch natürlich, wie es eine Brücke aus London in die Wüste Arizonas geschafft hat… Kein Problem, ich versuche euch diese kuriose Situation zu erklären!
Faszinierender See mitten in Arizona
Von England nach Arizona | Wunderschönes Arizona | Aktivitäten in Lake Havasu City
Es war einmal eine Brücke aus England…
Alles fing im Jahre 1962 damit an, dass die „London Bridge“ an der Themse einfach zu alt wurde und dem Verkehrsaufkommen in der immer größer werdenden Metropole nicht mehr standhalten konnte. Die Folge: Die Brücke musste weg! Ein Glück, dass sich in Robert McCulloch direkt ein begeisterter Käufer fand, der die alte Brücke oder zumindest ihre äußere Verkleidung kurzerhand in den US-Bundesstaat Arizona verfrachtete. Wie man eine Brücke dieser Größe einfach so ans andere Ende der Welt transportieren kann, fragt ihr? Na, per Schiff natürlich! Selbstverständlich war das ganze Unterfangen nicht gerade kostengünstig, stolze 2,5 Millionen Dollar zahlte der eifrige McCulloch für seine Brücke und investierte daraufhin weitere 7 Millionen, um diese quer über den Globus zu transportieren. Einfach verrückt, oder?! Der Grund dafür war recht einfach, denn McCulloch wollte der von ihm gegründeten Wüstenstadt Lake Havasu City ein wenig Leben einhauchen und mit der London Bridge ein wenig europäisches Flair in das damals noch recht kleine Dorf bringen. Anschließend war auch ein „Englisches Viertel“ in Lake Havasu City geplant, allerdings sieht es hier bis heute – abgesehen von der Brücke – recht wenig britisch aus.
Wer von euch war schon einmal in Arizona?
Der Bundesstaat im Südwesten der USA ist so vielfältig wie kaum ein anderer, denn neben beeindruckenden Felslandschaften wie dem Grand Canyon findet ihr hier auch wunderschöne Seen, Gebirge und Landschaften in allen erdenklichen Formen. Besonders zum Campen eignet sich die vielseitige Natur Arizonas – perfekt also für einen Abstecher auf eurem USA Roadtrip!
What to do in Lake Havasu City
Der Lake Havasu ist mittlerweile ein sehr beliebtes Urlaubsziel, vor allem bei Fans von Wassersport und Co. Der See eignet sich aber auch einfach perfekt für Aktivitäten wie Schwimmen, Stand up Paddling, Wasserski und vieles mehr. Wenn ihr wollt, könnt ihr sogar ein Hausboot mieten oder direkt am Wasser euer Camp aufschlagen. Besonders lebendig wird der Bereich um den Lake Havasu rund um die legendäre „Spring Break“ Zeit in den USA. Tausende Jugendliche tummeln sich dann um die Oase inmitten der Wüste Arizonas, um den Frühlingsanfang zu feiern.
Unbedingt empfehlen kann ich euch einen Rundflug der besonderen Art, während ihr euch inmitten der gebirgigen Wüste rund um den Lake Havasu befindet. Wie wäre es mit einer Heißluftballonfahrt, bei der ihr die atemberaubende Landschaft von oben erleben könnt? Die Fahrten werden hier regelmäßig angeboten und sind ein absolutes Highlight. Ein Mal im Jahr findet hier auch das Havasu Baloon Festival statt – einfach wunderschön anzusehen, wie die bunten Ballons in die Höhe steigen und sich auf dem ruhigen Wasser spiegeln.
Ja, der Lake Havasu in der Wüste Arizonas ist ein wahrlich wundersamer Ort. Wie eine kleine Oase kommt er daher, ein bisschen künstlich und skurril, aber definitiv wunderschön. Am besten gefallen haben mir die farbenreichen Sonnenuntergänge über der Berglandschaft. Das Einzige, was meinen Besuch ein bisschen erschwerte, war die ungemeine Hitze während der Sommermonate. Wenn ihr tagsüber viel unternehmen möchtet und keinen Hitzschlag riskieren wollt, dann solltet ihr lieber die Zeit zwischen Juni und August meiden, dann kann es nämlich schon mal bis zu 45 Grad heiß werden.
Lust auf die USA?