Iran ein Urlaubsziel? Ja, richtig gehört! Wer sich noch an den überholten Vorurteilen festklammert, ist total von gestern! Wieso der Iran gerade jetzt eine Top Destination für eure nächste Reise ist und welche Orte ihr definitiv besuchen solltet, erfahrt ihr hier.

Der Atom-Konflikt im Iran schwebt wie ein Damoklesschwert über diesem riesigen und vielfältigen Land, und wenn man im Freundeskreis erzählt, dass man eine Reise Richtung Teheran oder nach Isfahan plant, erntet man Kopfschütteln und tritt gleich eine ganze Diskussion los über Atomkriege, Gleichberechtigung und Politik.

Dreht man den Spieß aber um und erzählt, dass man einen Abenteuer-Urlaub in Persien plant, bekommen die Freunde dagegen Herzchen in den Augen. Plötzlich sind Atomkrieg und Unterdrückung der Meinungsfreiheit vergessen. Stattdessen hört man im Geiste die Nachtigallen singen und sieht vor dem inneren Auge wunderschöne Frauen in seidenen Gewändern durch einen Garten voller Granatapfelbäume wandeln.

"Islamic arabesque and middle eastern lights and Commonly used in Ramadan month decoration, shot in Arabian bazaar (souq).. famous in Egypt, morocco and Turkey..etcMore Similar and Arabia Related.."

Was soll man sagen zu einem Land, das sowohl Sonnen- als auch Schattenseiten hat? Welches zu kämpfen hat mit seiner Kultur, seiner Religion und den unterschiedlichen westlichen Einflüssen, die ein Land verändern und beeinflussen und gerade die junge Generation um die Dreißig prägen? Aus unserer Sicht ist es schwer zu bewerten, was in diesem riesigen Land vor sich geht – klar ist aber, dass der Iran bei Abenteuerurlaubern immer beliebter wird… und das zurecht! Denn hinter dem unglaublich schlechten politischen Image steckt ein kulturell sehr reichhaltiges Land, welches auch in in puncto Innere Sicherheit überzeugen kann. Mit einer Bilderserie möchte ich euch das (noch) mysteriöse Land in Asien schmackhaft machen. Lange Rede, kurzer Sinn: Seht selbst!

Wunderschöne Kulissen in Iran im Überblick

Tabatabei House | Bakhtiari Nomaden in Isfahan | Felsenstadt von Kharanaq | Nasir Al Mulk Moschee | Markt in Isfahan | Das Höhlendorf in Kandovan | Ländliche Idylle | Taq-e Bostan |  Moschee am Fuße des Vulkans DamavandDie blaue Moschee in Aran va Bigdol

Wieso eine Reise durch den Iran, fragt ihr euch?

  • Sicherheit: Der Iran ist ein sicheres Reiseland! Es ist viel sicherer als all die Nachbarländer in Vorderasien und, wie diese Risk Map zeigt, was die Innere Sicherheit angeht höher im Ranking als beliebte Pauschalreiseziele. Solange ihr nicht in die Grenzregionen fahrt, werdet ihr euch nicht gefährdet, sondern euch immer sicher behütet fühlen und langsam euren Vorurteilen „Lebewohl!“ sagen.
  • Massentourismus-Freie-Zone: Eine Reise fernab des Massentourismus! Auch wenn der Iran sich zu einem beliebten Touriziel mausert, ist er noch lange nicht mit den typischen Destinationen zu vergleichen. Als Tourist ist man somit nicht einer von vielen, findet schnell einen lieben Coachsurfing Host oder ein Zimmer in einer Gaststätte und muss bei all den wunderbaren Bauten und Sehenswürdigkeiten nicht stundenlang anstehen.
  • Kostenpunkt: Günstig! Auch wenn die Anreise aufgrund der Entfernung etwas teurer ist, liegt das Herumreisen und alle anderen Kosten für Unterkunft, Essen und Eintritte nicht schwer auf der Tasche – im Gegenteil! In meinem Artikel über das Backpacking im Iran findet ihr eine Tabelle mit den Kosten für die wichtigsten Ausgabequellen.
  • Großherzige Locals: Im Iran ist Gastfreundschaft Programm! Die Einheimischen sind sehr traurig über ihr negatives Image und heißen somit Touristen mit offenen Armen willkommen. Das erklärt auch die riesige Coachsurfing Community sowie zahlreiche Erfahrungen von Iran Reisenden, die immer auf eine helfende Hand und großzügige Essenseinladungen gestoßen sind.
  • Lern-Faktor hoch Tausend: Symbole und Überbleibsel von Kultur und Geschichte findet ihr im Iran wohin das Auge reicht. Die persische ist eine der ältesten Kulturen, daher ist eine Reise in den Iran ein Treffer ins Schwarze für alle Kulturfanatiker. Etwas auf Reiseblogs und Reiseführern eingelesen, eröffnet sich euch eine intellektuelle Welt, von denen die meisten eurer Freunde noch gar keine Ahnung haben.
  • Ihr seid Pioniere: Natürlich ist ein Trip in den Iran im 21. Jahrhundert nicht mit einer Mondlandung oder der Entdeckung Amerikas zu vergleichen, doch wenn ihr euch mal in eurem Freundeskreis umhört, findet sich da wohl selten jemand, der von so einem Erlebnis berichten kann. Ist eben doch eine etwas weltoffenere und aufwendigere Reise als ein Städtetrip durch Europa oder ein Abstechernach Mallorca.

Impressionen aus dem Iran: Diese Eindrücke wecken das Fernweh

Tabatabei House in der Oasenstadt Kashan

Gebaut in den frühen 1840er Jahren ist das Tabatabei Haus eines der beeindruckendsten Bauwerke der Region. Einst für eine wohlhabende Familie geschaffen, kann es jetzt besichtigt werden. Die wunderschönen Innenhöfe und die einzigartige Architektur lassen erahnen, wie prachtvoll und schön die Hausherren hier in früheren Zeiten residiert haben.

Bakthiari-Nomaden in der Provinz Isfahan

Es gibt sie nicht nur in der Mongolei – die Nomaden, die immer noch durch ihr Land ziehen und nirgendwo sesshaft werden. Im Iran kann man sie in der Provinz Isfahan immer noch finden. Bakhtiari heißt dieser persische Stamm, dessen Mitglieder teilweise immer noch zwischen Sommer- und Winterquartieren umher wandern und keinen festen Wohnsitz haben. Traditionelle Gewänder und  bunte Tücher sind ein Markenzeichen dieses Stammes.

Felsenstadt von Kharanaq – 1000 Jahre Geschichte

Deserted and crumbling mud-brick village of Kharanaq, Iran

Beeindruckend und historisch wertvoll ist die rund tausend Jahre alte Felsenstadt von Kharanaq. Viele Touristen kennen diesen Ort und legen hier auf ihrer Reise über die berühmte Seidenstraße einen Stop ein. Doch Vorsicht beim Betreten der alten Gebäude, denn die Stadt zerfällt nach und nach. Ein Labyrinth aus Gängen, Tunneln und Häusern erwartet Besucher. Die kleine antike Felsenstadt selbst ist nicht bewohnbar, doch im Ort gibt es durchaus Übernachtungsmöglichkeiten.

Die Nasir Al Mulk Moschee in Shiraz

Jeden Morgen taucht die Sonne die Nasir Al Mulk Moschee in Shiraz in ein unglaublich schönes Licht. Durch die bunten Fenster stehlen sich die Sonnenstrahlen bis ins Innere der Moschee und beeindrucken Besucher jedes Mal aufs Neue mit Farben wie aus einem Kaleidoskop. Doch nicht nur die Fenster, sondern auch die beeindruckenden Mosaike an den Wänden und der Decke machen einen Besuch hier zu einem einzigartigen Erlebnis.

Persische Gewürze in Hülle und Fülle

Ein Besuch auf einem typisch iranischen Markt ist eine Offenbarung. Farbenfrohe Teppiche, handgeschmiedete Lampen und einzigartige Gewürze sind beinahe eine Überforderung für alle Sinne. Der Markt von Isfahan ist einer der Größten im Mittleren Osten und wer hier einen Tag verbringt, geht ganz bestimmt mit tollen Andenken nach Hause.

Kandovan – ein Höhlendorf

Im Nordwesten des Iran findet man einen weiteren magischen Ort. Die Bewohner von Kandovan in der Provinz Ost-Aserbaidschan leben in Höhlenwohnungen in den Felsen. Das Dorf ist Anziehungspunkt für viele Touristen, deshalb kann man hier sogar in einem echten Höhlenhotel wohnen. Das Klima in diesen Höhlen ist ganz besonders und wenn man durch die Straßen läuft, bekommt man einen tollen Eindruck von dieser besonderen Lebensart.

Ländliche Idylle mitten in der Wildnis

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Wer sich in den ländlichen Regionen des Landes aufhält, wird immer wieder Szenen wie diese erleben dürfen. Viele Hirten leben mit ihren Tieren in den ländlichen Gebieten und versuchen sich mit den Widrigkeiten und der kargen Landschaft abzufinden. Der Gastfreundschaft und der Freundlichkeit der Iraner tut das aber keinen Abbruch. Spätestens nach ein paar Tagen in den ländlichen Gegenden des Landes weiß man das eigene Heim und die vielen Annehmlichkeiten des Lebens in der Heimat wieder viel mehr zu schätzen.

Taq-e Bostan: Steinrelief im Zagros-Gebirge

Im Herzen des Zagros Gebirges liegt ein kleiner See. Wer hier herkommt, wird überrascht von der Ruhe der kleinen Oase Taq-e Bostan. Historische Steinreliefs aus der Zeit des Sassanidenreichs (226 bis 650 n. Chr.) prägen die Felsstrukturen und laden dazu ein, sich gemütlich in den Schatten eines Baumes zu setzen und alle Felszeichnungen genauer zu betrachten. 

Atemberaubend schön – Die Moschee am Fuße des Vulkans Damavand

Die Bergwelt des Iran ist mehr als beeindruckend. Hier, inmitten einiger Bergketten, thront der Vulkan Damavand. Rund 5700 Meter müssen Bergsteiger hier bezwingen um den Gipfel zu erreichen. Am Fuße des Berges liegt eine wunderschöne, pittoreske Moschee. Genau hier, an diesem Ort, kann man Persien fühlen. Inmitten einer atemberaubenden Natur, an einem malerischen Gotteshaus finden Besucher das, was den Iran ausmacht.

Jemah in Isfahat – Die blaue Moschee

Farbenfroh und beeindruckend ist diese Moschee in Aran va Bidgol, einer Stadt im Zentral-Iran. Hier, ganz in der Nähe der Seidenstraße und mitten in der Wüste können Besucher einige wunderschöne Bauwerke bewundern. Hier vergisst man Politik und Atombedrohung, denn an diesem Ort gibt es nur die Schönheit eines Landes, das Abenteurer aus aller Welt anlockt. Wer mehr von der Welt sehen will als sonnige Strände und Megametropolen, der findet hier Ruhe und Frieden inmitten einer Umgebung, die schöner nicht sein könnte.

Neugierig auf den Iran geworden?

Wie gefallen euch diese Bilder? Ich hoffe, ich konnte bei dem ein oder anderen die Neugier für dieses so spannende und facettenreiche Land wecken, dem man definitiv auch einen Besuch abstatten kann. Falls ihr nicht an eine Destination und einen Reiseanbieter gebunden sein wollt und stattdessen ganz individuell den Iran in eurem Tempo und mit selbst gewählten Stopps erkunden wollt, dann solltet ihr definitiv in meinen Tipps für das Backpacking im Iran vorbei schauen. Dort kläre ich komplett über Themen wie Visum, Kleiderordnung und Co. auf!

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