Mit bunten Mustern geflieste Wände, verwinkelte Gassen und lebhafte Plätze, die von Fado-Musik beschallt werden: Willkommen im traditionsreichen Viertel Bairro da Mouraria im Zentrum von Lissabon.

Einige von euch haben Lissabon sicher schon unzählige Male besucht, denn die Stadt weiß immer wieder zu überraschen. Selbst nach dem dritten und vierten Besuch findet man noch unentdeckte Spots und besondere Ecken. Deshalb möchte ich euch heute einen von Lissabons Stadtteilen vorstellen, den ihr sicher noch nicht kanntet. Im Gegensatz zu dem bei Touristen überaus beliebten Viertel Alfama gilt das nahegelegenene Bairro da Mouraria noch als echter Geheimtipp. Eine spannende Geschichte verbirgt sich hier zwischen den schmalen Gassen, die mit gefliesten Häuserwänden und Straßenkunst begeistern. Kommt mit in das besondere Stadtviertel Mouraria und entdeckt Lissabon auf eine neue Weise.

Traditionsreiches Bairro da Mouraria

Geschichte

Bairro da Mouraria heute

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Geschichte des Maurenviertels

Mourarias nannte man früher die Stadtviertel, die von muslimischen Mauren bewohnt waren. Nachdem sie über Jahrhunderte hinweg friedlich mit den Christen nebeneinander lebten, verbannte man sie zur Zeit der christlichen Eroberung aus den Stadtmauern. Was der maurischen Bevölkerung blieb, war ein abgegrenztes Viertel der Verstoßenen. Nicht nur in Portugal, auch in Spanien kam es in vielen Städten zu Ausgrenzungen, darunter Granada, Sevilla, Madrid und Valencia. Doch das berühmteste Maurenviertel befindet sich noch heute in Lissabon: das Bairro da Mouraria.

Das Bairro da Mouraria heute

Das maurische Viertel liegt mitten im Zentrum von Lissabon. Nördlich des Viertels Alfama direkt am Fuß der São Jorge Burg ziehen sich die verwinkelten Gassen in alle Richtungen. Lange zählte es zu den größten Armenvierteln Lissabons – bis zur seiner Renovierung 2009. Heute ist es das wohl multikulturellste, aufstrebendste Stadtviertel der portugiesischen Hauptstadt: Chinesen, Inder, Pakistani und verschiedenste afrikanische Nationalitäten nennen das Bairro da Mouraria nun ihr Zuhause. Über 50 verschiedene Nationen leben hier gemeinsam und friedlich auf engstem Raum und beweisen, woran noch heute so viele zweifeln: dass Herkunft und Geschichte egal und wir alle gleich sind.

Die bei Touristen beliebte Tram Linie 28E, die sich durch Lissabons Stadtteile schlängelt, findet auch ihren Weg durch die engen Gassen des maurischen Viertels und so bekam es über die Zeit immer mehr Aufmerksamkeit. Hier und da schlendern Leute durch die schmalen Straßen, bestaunen die mit Fliesen versehenen Häuserwände und genießen die Besonderheit, die das Viertel ausstrahlt.

Entstehung des Fado

Fado nennt sich ein Musikstil Portugals, der besonders für seine Melancholie bekannt ist. Überall in urigen Bars und Lokalen Lissabons werdet ihr die Musik großer Künstler des Fado zu hören bekommen, doch geboren wurde er im Bairro da Mouraria. Die berühmteste und noch heute wichtigste Fado-Sängerin der Geschichte, Maria Severa, wurde hier im maurischen Viertel Bairro da Mouraria geboren und machte den Fado groß.

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Euer Besuch im Bairro da Mouraria

Seid ihr auf der Suche nach den eindrucksvollsten Lissabon Sehenswürdigkeiten, denen, die noch nicht jeder Tourist gesehen hat, und einem Ambiente der ganz besonderen Art? Dann besucht unbedingt das Viertel Mouraria. Schnappt euch einen Lissabon Reiseführer und lasst euch die ganze Geschichte des Viertels erzählen, spaziert durch die künstlerisch gestalteten Gassen und lasst die Atmosphäre auf euch wirken. Restaurants aus aller Herren Länder stillen euren Hunger und zeigen euch zugleich die Vielfalt internationaler Gerichte. In den typischen Fado-Häusern könnt ihr euch der Musik des Fado hingeben und euch in die Zeit Maria Severas zurückversetzen lassen.

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Ein besonderes Highlight ist der Platz Largo do Intendente: Ganze Hausfassaden sind mit Fliesen in unterschiedlichen Mustern verziert und geben dem Viertel seine Farbe. Die kleinen Cafés auf dem Platz laden euch dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und das Treiben zu genießen.

Vergangenheit am Largo do Intendente

Der Platz war früher Hotspot bei Drogenabhängigen und Prostituierten, heute sprüht er voller Leben.

Hübsche Läden verstecken sich hier und locken mit ihren Unikaten: Im A Vida Portuguesa könnt ihr handgemachte Schüsseln und Teller, Körbe und Decken, Seife wie auch Lebensmittel erwerben – vielleicht ein hübsches Souvenir für eure Liebsten?

In der Rua da Mouraria findet ihr sogar eine ganze Treppe mit den typischen Fliesen, die Portugal-Fans auch schon aus der Stadt Porto kennen dürften. Sehnt ihr euch gegen Abend wieder nach etwas mehr Leben, empfehle ich euch, den Praça Martim Moniz zu besuchen. Der Platz ist gesäumt mit kleinen Bars und Restaurants und hier befindet sich auch eine Metrostation, sodass ihr später ganz leicht zu eurer Unterkunft zurückfahren könnt. Folgt eurem Gefühl und lasst euch einfach in einer der Bars nieder, genießt die Live-Musik, das authentische Essen und das lebhafte Treiben des besonderen Viertels Mouraria.

Entdeckt die versteckten Viertel von Lissabon

Kanntet ihr das Viertel Mouraria bereits oder freut ihr euch nun schon auf eure nächste Lissabon Reise? Glaubt mir, die Stadt hält noch viel mehr tolle Orte für euch bereit! Stöbert durch meine Angebote und lasst euch von der portugiesischen Hauptstadt verzaubern.

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Beitragsbild: Câmara Municipal de Lisboa

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