Die tschechische Hauptstadt ist insgesamt schon ein günstiges Reiseziel, wer aber trotzdem den einen oder anderen Euro sparen möchte, findet in diesem Artikel ein paar Tipps für kostenlose Aktivitäten. Also lasst euch von der Schönheit Prags überraschen und taucht in die Geschichten und Mythen der Stadt ein.

Da ihr in Prag alle wichtigen Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß erreichen könnt, müsst ihr euch vorher keine Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel kaufen. Damit sind dann auch schon mal die ersten Euros gespart und ihr könnt direkt damit beginnen, die Stadt zu erkunden. Ein kleiner Rat noch vorweg: den besonderen Charme der Stadt werdet ihr besonders in den kleinen verwinkelten Gässchen erleben, in welche sich nicht allzu viele Touristen verirren. Daher solltet ihr euch auch mal abseits der typischen Touristenpfade bewegen, um in der Schönheit der Stadt zu versinken.

Prag kostenlos erleben

Erkundungstour:

Altstädter Ring | St.-Nikolaus-Kirche | WenzelsplatzKarlsbrücke | PanoramablickJüdische Friedhöfe

Aktivitäten:

Wallenstein Garten | Yoga | Party | Kunst | Luftfahrtmuseum | Bauernmarkt

Erkundungstour durch Prag

Um Prag und die schönsten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Prager Altstadt zu entdecken, habt ihr entweder die Möglichkeit, euch auf eigene Faust auf den Weg zu machen oder an einer sogenannten Free Walking Tour teilzunehmen. Ihr könnt euch vorab online einen Guide aussuchen und mit ihm einen Termin vereinbaren. Meist kommt der Guide direkt aus Prag und kann euch daher nicht nur mit passenden Hintergrundinformationen versorgen, sondern hat auch den einen oder anderen Geheimtipp parat, der so in keinem Reiseführer zu finden ist. Die Führung ist komplett kostenlos, allerdings könnt ihr am Ende der Tour eurem Guide ein Trinkgeld geben, sofern es euch gefallen hat. Auf eurem Rundgang kommt ihr unter anderem an den bekanntesten Sehenswürdigkeiten am Altstädter Ring, wie der astronomischen Uhr im Rathausturm oder der Teynkirche, vorbei. Egal ob ihr alleine oder innerhalb einer Tour in Prag herumspazieren wollt, die seit 1992 zum UNESCO-Welterbe gehörende Altstadt bietet euch in beiden Fällen eine gute Anlaufstelle für die Erkundung der Stadt.

St.-Nikolaus-Kirche in der Altstadt

Im Verlauf eurer Tour kommt ihr auch an der weißen St.-Nikolaus-Kirche vorbei, die sich in der Altstadt befindet. Meistens ist keine Zeit, um die Kirche direkt von innen zu begutachten, daher solltet ihr auf jeden Fall nach der Tour noch einmal vorbeikommen. Im Gegensatz zu ihrem Namenszwilling auf der Kleinseite, könnt ihr die barocke St.-Nikolaus-Kirche am Altstädter Ring kostenlos besichtigen. Befindet ihr euch erst im Inneren, solltet ihr euren Blick vor allem nach oben schweifen lassen. Dort befindet sich ein Kronleuchter mit gläsernen Kristallausschmückungen, der aus der ältesten Glashütte in Böhmen stammt und besonders schön in der einfallenden Sonne glitzert. Außerdem gibt es hier viele unterschiedliche Stuckverzierungen und Deckenfresken, die ihr euch in Ruhe anschauen könnt.

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Wenzelsplatz

Natürlich solltet ihr auch am berühmten 750 Meter langen Wenzelsplatz, der eher einer Prachtstraße als einem Platz ähnelt, haltmachen und euch von der Menge treiben lassen.

 Tipp: Ist euch das Gewusel auf dem Wenzelsplatz zu viel, dann lauft in Richtung Kirche St. Maria Schnee und besucht den kleinen Franziskanergarten. Hier ist auch zu Hochzeiten so gut wie nichts los, ein toller Rückzugsort!

Wenn ihr Glück habt, führen gerade ein paar Jugendliche auf dem Platz ihre Tanzkünste vor und ihr könnt euch ihre Performance anschauen. Alternativ könnt ihr am oberen Ende des Platzes das Denkmal des Namensgebers St. Wenzel betrachten, der hoch zu Ross auf einem Podest thront. Hier habt ihr auch die Möglichkeit, an den Schaufenstern der unterschiedlichen Geschäfte entlang zu bummeln und das bunte Treiben um euch herum zu beobachten.

Karlsbrücke

Natürlich darf bei eurem Pragbesuch die 516 Meter lange Karlsbrücke nicht fehlen. Gesäumt mit 30 verschiedenen Statuen bietet eine der ältesten Steinbrücken der Welt genug Sehenswertes, um sich einige Zeit dort aufzuhalten. Zwar sind die meisten Statuen aufgrund der Wettereinflüsse ausgetauscht worden, aber schön anzusehen sind die Kopien allemal. Manchmal trifft man auf der Brücke sogar auf den einen oder anderen Geschichtenerzähler, der euch nur zu gerne einige der Legenden, die sich um die Statuen ranken, erzählt. Denkt trotzdem daran, die Brücke möglichst früh oder sehr spät zu besichtigen, denn tagsüber ist sie voller Leute und es macht wirklich keinen Spaß, sich nur durch die Menschenmassen zu schieben.

 

Panoramablick über die Stadt

Wollt ihr euch die Prager Altstadt und die Karlsbrücke auch mal von oben anschauen, habt ihr vielfältige Möglichkeiten. Als Geheimtipp gilt die Terrasse vor dem Strahovsky Kloster. Hier habt ihr kostenlos eine wunderbare Aussicht auf das euch zu Füßen liegende Panorama. Auch auf dem Gelände der Prager Burg habt ihr einen sehenswerten Überblick über die Stadt. Da ihr dieses ebenfalls kostenlos besichtigen könnt, solltet ihr dort als nächstes vorbeischauen. Hier könnt ihr in Ruhe über die drei Burghöfe bummeln und dabei die umliegenden Gebäude von außen bestaunen. Seid ihr um 12 Uhr mittags auf dem Ehrenhof, habt ihr die Möglichkeit, euch den Wachwechsel anzuschauen, der mit Fanfaren und einer Flaggenzeremonie zelebriert wird. Die Burg selbst hat auch heute noch eine wichtige Bedeutung, denn sie ist die Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik. Da die Gebäude auch von außen einen imposanten Anblick bieten, lohnt sich ein Besuch auch ohne Ticket allemal. Bringt aber am besten ein wenig Zeit mit, denn die Prager Burg ist das größte geschlossene Burgareal der Welt und ein Spaziergang über das gesamte Gelände kann schon mal die eine oder andere Stunde verschlingen.

 

Jüdische Friedhöfe

Im Deutschunterricht ist euch bestimmt schon mal der Name Franz Kafka untergekommen. Der berühmte Schriftsteller zahlreicher Kurzgeschichten ist auf dem größten jüdischen Friedhof Prags begraben, und wenn ihr schon mal in Prag seid, könnt ihr euch das Grab von ihm anschauen. Zusätzlich könnt ihr unzählige weitere Gräber, zum Teil mit reichlich verzierten Grabsteinen, bei einem Spaziergang über den neuen jüdischen Friedhof entdecken. Alternativ lohnt sich auch ein (kostenpflichtiger) Besuch auf dem alten jüdischen Friedhof im Jüdischen Viertel Josefov, auf dem die unterschiedlichsten bekannten Persönlichkeiten beerdigt sind. Darunter ist zum Beispiel der bekannte Rabbi Löw, der mit der Legende des Golems in Verbindung gebracht wird. Auch die Formation der Grabsteine ist eher ungewöhnlich, da es an den meisten Stellen so aussieht, als würden sich die einzelnen Grabsteine übereinanderstapeln. Zugegeben, ein Friedhofsgelände als Ort für einen Spaziergang zu nutzen, ist gewöhnungsbedürftig, aber dort herrscht wirklich eine außergewöhnliche Atmosphäre. Da der Besuch des alten jüdischen Friedhofs kostenpflichtig ist, könnt ihr auch den kleinen kuriosen Friedhof auch von außen ansehen. Das gesamte jüdische Viertel Josefov ist einen Besuch wert, ihr könnt auch einfach ein wenig durch das geschichtsträchtige Viertel streifen und euch die unterschiedlichsten Synagogen oder das jüdische Rathaus anschauen. Dieses hat eine Uhr mit einem hebräischen Ziffernblatt, bei welchem die Zeiger rückwärts laufen.

Abwechslungsreiche Aktivitäten

Natürlich sollte nicht nur eine Stadtbesichtigung während eures Prag Urlaubs auf dem Programm stehen. Im Folgenden zeige ich euch ein paar Aktivitäten, die ihr kostenlos in Prag unternehmen könnt.

Wallenstein Garten

Nach einer langen und anstrengenden Besichtigungstour könnt ihr im Wallenstein Garten neue Kraft sammeln. Der Garten schließt sich an den Sitz des Senates des Parlaments der Tschechischen Republik, welcher im Wallenstein-Palais zusammenkommt, an. Sowohl das Wallenstein-Palais als auch der Wallenstein Garten können kostenlos besichtigt werden. Hier wechseln sich die unterschiedlichsten Blumen und Pflanzen ab und laden zum Verweilen ein. Fernab von Touristenmassen bildet die Anlage eine kleine geheime Oase der Ruhe. Zwischen Mai und Oktober habt ihr hier jeden Donnerstag die Möglichkeit, euch um 17 Uhr unterschiedliche Bands und Ensembles anzuhören, allerdings kann es dann auch schon mal etwas voller werden.

Darf es noch mehr Entspannung sein?

In den Monaten April bis Oktober finden im Park von Vyšehrad und im Letná-Park kostenlose Yoga-Sitzungen statt. Also zieht euch eure Yogahose an, dehnt eure Muskeln und lasst die Energien in eurem Körper wieder fließen. Alternativ könnt ihr auch einfach durch einen der beiden Parks schlendern, euch eine frische Brise um die Nase wehen lassen oder euch in einen der Biergärten setzen. Im Vyšehrad Park habt ihr zusätzlich die Möglichkeit, auf der alten Burgmauer entlang zu spazieren und euren Blick über die Moldau schweifen zu lassen. Im Gegensatz zum städtischen Trubel sind die Parks also kleine Ruhepole, in denen ihr abgeschieden von Touristenströmen eine Atempause einlegen könnt.

Party, Party!

Doch auch für die Feierwütigen unter euch hat die tschechische Hauptstadt kostenlose Events zu bieten. Im Club Roxy könnt ihr jeden Montag zu unterschiedlichen Musikrichtungen das Tanzbein schwingen und die Nacht zum Tag machen. Im Termix hingegen ist der Eintritt immer frei und beispielsweise donnerstags könnt ihr zu den Rhythmen der 80er und 90er abtanzen. Ihr könnt euch auf bunten Plüschsofas, die überall im Raum verteilt stehen, niederlassen, sobald ihr mal eine Verschnaufpause benötigt.

Kunst

In der Nationalgalerie haben Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und Studenten bis 26 Jahre kostenlosen Zutritt zu den Dauerausstellungen. Hier könnt ihr nicht nur tschechische, sondern auch internationale Kunst betrachten und darüber diskutieren. Alternativ könnt ihr euch auch die Streetart an der John Lennon Mauer anschauen, die mit Songtexten und Inspirationen des Künstlers verziert wurde. Rund um die berühmteste Mauer der Streetartbewegung in Prag könnt ihr euch noch viele weitere Wände, auf denen die unterschiedlichsten Graffiti Künstler ihre Kunstwerke verewigt haben, anschauen.

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Luftfahrtmuseum Kbely

Das Museum befindet sich ca. 8 km vom Stadtzentrum entfernt, im nordöstlich gelegenen Verwaltungsbezirk 19 auf dem Militärflugplatz Kbely. Zwar ist der Weg zum Museum etwas weiter, aber er wird auf jeden Fall durch die kostenlose Dauerausstellung entschädigt. Hier könnt ihr eines der größten europäischen Luftfahrtmuseen in Europa besichtigen und euch dabei über die Geschichte der tschechischen Luftfahrt informieren sowie Unikate von Fluggeräten entdecken.

Naplavka Bauernmarkt

Samstagsmorgens habt ihr die Möglichkeit, über den Bauernmarkt direkt an der Moldau zu schlendern. Dort findet ihr unzählige Food Trucks, die lokale Köstlichkeiten anbieten oder Handwerker, die ihre Produkte anpreisen. Hier könnt ihr euch ganz umsonst von den köstlichen Gerüchen berauschen lassen, die unterschiedlichen Gerichte und Traditionsprodukte betrachten oder der Live-Musik lauschen. Aber ganz ehrlich, die Preise sind auf dem Markt wirklich günstig und das Essen fantastisch, also lohnt es sich hier eine kleine Ausnahme der Gratisregelung zu machen. Probieren könnt ihr zum Beispiel die typischen Trdelnik, deren klebrig süßer Duft schon Weitem auf dem Markt zu erschnuppern ist.

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Bereit für Prag?

Die goldene Stadt lockt nicht nur mit ihren unzähligen Sehenswürdigkeiten, sondern auch mit einer interessanten Geschichte. Hier findet ihr einen Mix aus Tradition und Moderne und könnt euch von dem ganz eigenen Charme der Stadt verzaubern lassen. Seid ihr noch nicht restlos überzeugt, findet ihr weitere spannende und außergewöhnliche Attraktionen in Prag in meinem Reisemagazin.

Urlaubsguru Tipp: Seid ihr bereit, doch ein wenig Geld in die Hand zu nehmen, empfehle ich euch die Prague Card. Mit dieser könnt ihr kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und erhaltet kostenlosen Zutritt zu 50 Sehenswürdigkeiten, darunter die Prager Burg, das goldene Gässchen und der St. Veit-Dom. Die Karte könnt ihr für 2,3 oder 4 Tage (58€/68€/78€) kaufen und für Studenten und Kinder ist sie nochmals günstiger (43€/50€/57€). Wenn ihr alle Sehenswürdigkeiten der Stadt sehr ausgiebig und auch von innen bewundern wollt, lohnt sich die Karte auf jeden Fall.

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