So schön ist die Bayerische Toskana
Duftende Wacholderheiden, idyllische Wanderwege und ein Hauch von Italien – das klingt ganz nach eurem Geschmack? Dann ist Bayern schon mal das richtige Ziel für euch. Die Rede ist hier nämlich nicht etwa von einem Ort im Süden Europas, sondern vom verträumten Lauterachtal im Amberg-Sulzbacher Land in der Oberpfalz.
In meinem Artikel verrate ich euch, was eine Reise in die sogenannte Bayerische Toskana so besonders macht, zeige euch beliebte Sehenswürdigkeiten rund um das Tal und nehme euch mit auf eine kleine Tour entlang beeindruckender Landschaften. Seid ihr dabei?
Mediterranes Flair im Amberg-Sulzbacher Land
Das Lauterachtal in der Oberpfalz ist der perfekte Ort für Naturliebhaber und Erholungssuchende. Mit seinem nahezu mediterran anmutenden Klima, dem Duft des wilden Thymians und den Wacholderheiden könnte man meinen, man befände sich im Herzen von Italien. Nicht ohne Grund spricht man hier schließlich von der sogenannten Bayerischen Toskana.
Doch das ist nicht die einzige Besonderheit: Das Lauterachtal beherbergt mehr als 160 seltene und vor dem Aussterben bedrohte Pflanzen- und Tierarten, darunter zum Beispiel die Große Hufeisennase oder der Kreuzenzian-Ameisenbläuling. Schafherden sorgen zweimal im Jahr dafür, dass die Wacholderheiden beweidet werden und so die wertvolle Kulturlandschaft erhalten bleibt. Außerdem führt einer der schönsten Wanderwege im Juragebirge durch dieses Tal – der Wacholderwanderweg.
Wacholderwanderweg durch die Bayerische Toskana
Die beste Art und Weise, um die Schönheit der Natur in der Bayerischen Toskana voll und ganz auszukosten, ist ein Marsch entlang des knapp 31 Kilometer langen Wachholderwanderweges.
Seid ihr mit dem Rad unterwegs, könnt ihr auch von Schmidmühlen nach Kastl fahren. Die Route ist mit 24 km etwas kürzer, aber mindestens genauso schön!
Dieser malerische Wanderweg führt euch von Schmidmühlen, einem kleinen, staatlich anerkannten Erholungsort, bis in die 2.500 Einwohner große Gemeinde Kastl, in der sich auch weite Teile des beliebten Naturpark Hirschwald befinden, dem grünen Herzen der Oberpfalz.
Euer Wanderurlaub beginnt am Oberen Schloss, dem heutigen Rathaus von Schmidmühlen, führt euch an der Vils entlang, durch Wälder und an hübschen Dörfern und Kirchen vorbei, bis ihr schließlich euren ersten Stopp erreicht: die Ruine Hohenburg. Die ehemalige Adelsburg wurde um das Jahr 1000 gegründet und liegt mitten im Herzen der Oberpfalz. Nach einigen weiteren zurückgelegten Kilometern und einem herrlichen Blick über das Müllhausener Tal, seid ihr auch schon am Ziel. In Kastl angekommen, empfehle ich euch, unbedingt eine Runde über das Hochholz zu spazieren, um die romanische Klosterburg zu besuchen und paradiesischen Wacholderheiden und Panoramen zu bewundern.
Streift durch die bunten Wacholderheiden, passiert den romantischen Jurabach, der bis zur Mündung in die Vils reicht, und genießt atemberaubende Aussichten – so muss ein entspannter Urlaub doch aussehen, oder?
Sehenswürdigkeiten entlang der Route
Entscheidet ihr euch für einen Urlaub in der Bayerischen Toskana und vor allem für eine Wanderung entlang der Wacholderroute, so gibt es ein paar Sehenswürdigkeiten, die ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen solltet. Einige davon habe ich schon erwähnt, wie zum Beispiel die über dem Lauterachtal thronende Ruine Hohenburg, die ihr bei eurer Wanderung schon aus der Ferne erkennen könnt, oder auch die Klosterburg Kastl aus dem 10. Jahrhundert, in der gleichnamigen Gemeinde Kastl.
Doch auch die ehemaligen Dörfer, die heute meist nur noch ein Ortsteil der etwas größeren Gemeinden sind, sind immer wieder ein Hingucker. Besonders beliebt sind hier zum Beispiel Allersburg, ein Dorf aus dem 9. Jahrhundert mit einer geschichtsträchtigen Kreuzermühle, Ransbach an der Einmündung des Weihermühlbaches oder auch Adertshausen, das einst ein eigenes Schloss sein Eigen nennen durfte, heute hingegen nur noch mit der kleinen Pfarrkirche St. Peter und ein paar hübschen Gassen auf euch wartet.
Apropos Kirche: Seht ihr euch gerne historische Gotteshäuser an, so solltet ihr auch der Wallfahrtskirche Stettkirchen sowie der Kirche St. Michael in Allersburg etwas Zeit schenken.
Ihr wollt noch mehr von der abwechslungsreichen Landschaft des Lauterachtals sehen? Dann lohnt sich ein Besuch des Naturpark Hirschwald, einem ehemaligen Jagdgebiet, in dem euch heute eine vielseitige Flora und Fauna erwartet. Der perfekte Ort für alle, die dem sonst so stressigen Alltag entfliehen wollen!
Das berühmte Juradistl-Lamm
Natürlich solltet ihr die Bayerische Toskana auch von ihrer kulinarischen Seite kennenlernen. Was gibt es im Urlaub schließlich Besseres, als sich nach einem erlebnisreichen Tag im Freien mal so richtig den Bauch vollzuschlagen? Genau aus diesem Grund möchte ich euch eine Spezialität aus der Region vorstellen: das Juradistl-Lamm. Die jungen Lämmer ziehen mit ihrem Schäfer Tag für Tag über die Trockenrasen des Juragebirges und ernähren sich von verschiedensten Kräutern, sodass später zartes und vor allem aromatisch-mildes Lammfleisch auf eurem Teller landet. Eine echte Delikatesse!
Weitere regionale Spezialitäten sind zum Beispiel frische Gerichte mit Wildschwein, Reh und Hirsch, die es unter anderem jedes Jahr von Ende Oktober bis Mitte November bei den Wildspezialitäten-Wochen in Schmidmühlen gibt, aber auch Lauterachforellen, die frisch aus der Lauterach gefischt werden und sehr beliebt sind in den Gasthäusern vor Ort. Erfahrt in meinem ausführlichen Artikel mehr über das kulinarische Amberg-Sulzbach.
Auf in die Bayerische Toskana
Seid ihr auch so begeistert von der Bayerischen Toskana wie ich? Dann plant doch für die Zukunft schon mal einen Urlaub im Amberg-Sulzbacher Land und macht unbedingt einen Abstecher ist diese idyllische Region. Wandert durch die duftenden Wacholderheiden, besucht alte Kirchen und Burgen und gönnt euch ein saftiges Stück Juradistl-Lamm. Die Bayerische Toskana wartet auf euch!
Beitragsbild: Thorsten Günthert