Darf ich euch eine meiner ganz großen Lieben vorstellen: die wunderschöne, mittelalterliche Stadt Edinburgh. In den Lowlands am River Forth gelegen, bietet dieses geschichtsträchtige Juwel das Tor zum rauen Norden des Vereinten Königreiches. Eine Stadt, in der Geschichte gelebt wird.

Edinburgh – eine Stadt, die vor Mythen und spannenden Geschichten nur so strotzt, in der es sogar spuken soll. Versteckt zwischen den Hügeln der Lowlands, blickt diese schottische Schönheit heute mit ihren tausend Sagen und Geschichten von ihrem Schloss auf einem ehemaligen Vulkan auf die raue See hinaus. Und hört man auf den Straßen der Altstadt genauer hin, kann man zwischen den traditionellen Melodien der Dudelsackspieler aus den Nebengassen Geflüster hören. Durch diese Gassen, die jahrhundertelang zugemauert waren und erst seit kurzem wieder geöffnet sind, wehen die Stimmen Tausender verscharrter Leichen, an deren tragisches Leben und großes Unrecht sich heute niemand mehr erinnern kann.

Top 6 Geheimtipps für Edinburgh

Edinburgh – eine Stadt mit großer Historie

Edinburgh ist seit dem 15. Jahrhundert Schottlands Hauptstadt und seit 1999 auch Sitz des schottischen Parlaments. Sie ist nach Glasgow die zweitgrößte Stadt des Landes, welches im Zuge der Industriellen Revolution ab dem 18. Jahrhundert so rasant wuchs, dass es alles bisher Dagewesene übertraf. Die ehemalige gälische Bezeichnung Dùn Èideann bedeutet „Festung am Hügelhang“, was die Stadt schon mal ganz gut beschreibt. Ihren heutigen Namen aber bekam sie von den Deutschen.

Als das Volk der Angeln nämlich im 5. Jahrhundert nach Britannien kam und große Teile Englands einnahm, drangen diese auch bis nach Schottland vor. Zu der Zeit war es noch als wildes Land der Pikten bekannt. Die deutschen Barbaren schafften es aber auch Dùn Èideann einzunehmen und benannten es in ihrer Sprache Burg Edi, Edinburgh. Zu der Zeit war das Umland noch von Mooren und Seen umgeben, die aber im Laufe der Zeit trockengelegt und oft in Parkanlagen umgewandelt wurden.

Ein Blick über die Stadt verrät - Edinburgh ist wunderschön

Old Town und New Town – Die zwei Stadtteile Edinburghs

Die Innenstadt Edinburghs gliedert sich mehr oder weniger in zwei Teile: Da ist zum einen Old Town, in der ihr die meisten historischen Sehenswürdigkeiten in Edinburgh findet. Sie sind verbunden durch die Hauptader, die Royal Mile, die sich aus den einzelnen Straßen Canongate, High Street und Castlehill zusammensetzt. Nur einen Steinwurf davon entfernt, über die Princes Street Gardens hinüber, befindet sich New Town, mit der Hauptstraße Princes Street, die selbst auch viele Sehenswürdigkeiten bietet und zu einem Shopping-Trip einlädt. Reist mit mir nach Edinburgh und lasst euch von ihrer wilden Schönheit und den dunklen Schatten ihrer Vergangenheit in den Bann ziehen!

Anreise und Unterkunft in Edinburgh

Schottlands Hauptstadt ist aus Deutschland ganz bequem erreichbar. In knapp zwei Stunden Nonstop-Flug könnt ihr von deutschen Flughäfen wie beispielsweise Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt oder München mit verschiedenen Fluganbietern nach Edinburgh fliegen.

In Edinburgh angekommen, bringt euch der Airlink Express Bus von Lothian Buses, der alle zehn Minuten direkt vor der Ankunftshalle des Flughafens startet, auf schnellem Wege direkt in die Innenstadt. Bei £4,50 (Einzelfahrt) oder £7,50 (Hin- & Rückfahrt) für Erwachsene auch noch ein vertretbarer finanzieller Aufwand. Mit dem Lothian Bus 35 könnt ihr sogar für £1,60 fahren, braucht dafür aber länger. Außerdem fährt die Tram alle sieben Minuten bis zur Princess Street/Waverly Station. Die Fahrt dauert ca. 30 Minuten und kostet euch £5,50. Nach einer geeigneten Unterkunft müsst ihr in Edinburgh nicht lange suchen. Egal, ob ihr eines der zahlreichen Hotels bevorzugt oder lieber ein privates Apartment über Airbnb buchen möchtet – Edinburgh hat für jeden Geldbeutel die richtige Unterkunft.

In den Straßen der Altstadt von Edinburgh

Edinburghs Sehenswürdigkeiten

Edinburgh ist eine Stadt voller spannender Sehenswürdigkeiten! Ob ihr eines der imposanten, alten Gemäuer besuchen wollt, euch nach schaurigen Gruselgeschichten zumute ist oder ihr mehr über den berühmten Scotch Whisky erfahren wollt, hier wird eurer Neugierde viel geboten.

Edinburgh Castle | Militärgeschichte hautnah | Palace of Holyroodhouse

Craigmillar Castle | Calton Hill | Whisky Tasting

Mary King’s Close | Greyfriars Kirkyard | Arthur’s Seat

Burgen & Ruinen – Geheimnisvoll und geschichtsträchtig

Das Erste, was einem bei Schottland in den Sinn kommt, sind wohl die zahlreichen alten Schloss- und Burgruinen des Landes, um die sich so viele Mythen ranken. Edinburgh kann da, allem voran mit dem Edinburgh Castle, sehr gut mithalten. Das älteste Gebäude des mittelalterlichen Schlosses ist um 1130 gebaut worden und somit gleichzeitig das älteste Gebäude der ganzen Stadt.

Info:

Edinburgh Castle kann täglich von 9:30 bis 17:00 Uhr im Winter und 18:00 Uhr im Sommer besichtigt werden, der Eintritt kostet £17. Den passenden Audioguide gibt es für £3,50.

Das Schloss selbst, das durch die Geschichte hindurch eher wie eine Festung funktionierte, wird heutzutage jedes Jahr von gut einer Million Menschen besucht. Ziemlich viel für eine Festung, die ja ursprünglich Menschen draußen halten sollte, oder? Wenn ihr Edinburgh Castle besucht, könnt ihr an einer Führung teilnehmen, einen Audioguide ausleihen oder aber auch eins von den Booklets kaufen, in denen die Informationen mit Bildern für euch dargestellt werden. Eine Art der Informationsgabe braucht ihr aber auf jeden Fall, am Ende könntet ihr euch sonst sogar noch heillos verlaufen.

Das Edinburgh Castle zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der schottischen Stadt

St. Margaret’s Chapel heißt das alte Gebäude, das ich eingangs erwähnte. Die kleine Kapelle ist definitiv ein Highlight der Tour. Sie ist der Mutter König Davids I. gedacht, der sie 1130 als private Kapelle für die königliche Familie bauen ließ. Damals gab es noch nichts weiter als dieses kleine Gebäude auf dem Hügel, wie es auf die See hinausblickt und den Winden trotzt. Noch heute finden hier ausgewählte Taufen und Trauungen statt. Neben der Kapelle gibt es im Edinburgh Castle noch viele weitere spannende Highlights: Im Royal Palace beispielsweise, das im Jahr 1430 angebaut wurde und als Unterkunft der königlichen Familie Schottlands diente. Ebenfalls sehr beeindruckend sind die Honours of Scotland, die ältesten Kronjuwelen der Britischen Inseln. Die Krone, das Zepter und das Sword of State wurden zu Zeiten James IV. und James V. (15.-16. Jahrhundert) gefertigt. Zusammen mit dem Stone of Destiny, dem Krönungsstein, können sie hier bestaunt werden. Dieser wird bereits seit Hunderten von Jahren in Schottland zur Krönung der Könige benutzt.

Das Edinburgh Castle zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der schottischen Stadt

Militärgeschichte liegt den Schotten im Blut

Militärgeschichte ist den Schotten sehr wichtig. Hier ist man allgemein sehr stolz auf alles, was die militärische Stärke und Errungenschaften des Landes unter Beweis stellt. Das merkt man auch im Schloss: Hier lassen sich zahlreiche Ausstellungsobjekte als Zeugnis schottischer Kriegskunst begutachten, wie zum Beispiel im National War Museum, in der Prisons of War Exhibition sowie den Western Defences, der Schlossmauer und natürlich anhand der riesigen Kanone Mons Meg, die hier ausgestellt ist. Zusätzlich findet hier einmal im Jahr das Military Tattoo statt, ein mittlerweile riesiges Spektakel, bei dem eine Parade Soldaten mit Trommeln und Dudelsäcken militärische Märsche zum Besten gibt. Wenn ihr rechtzeitig kommt, könnt ihr auch die tägliche One O’Clock Gun miterleben! Die wird, wie der Name schon andeutet, um 13 Uhr jeden Tag abgefeuert. Zum erstem Mal hörte man sie 1861 und danach fast jeden Tag. Das Schloss selbst ist auf einem ehemaligen Vulkan gebaut. Es ist bis heute noch fast originalgetreu geblieben und lockt mit Recht zahlreiche Besucher an – also, früh da sein und am besten einen halben Tag einplanen!

Palace of Holyroodhouse

Der Palace of Holyroodhouse ist als offizieller Sitz der Queen in Schottland dagegen um einiges moderner. Genau entgegengesetzt des Castles am anderen Ende der Royal Mile, beherbergt die ehemalige Abtei jährlich Großbritanniens Königin zur Holyrood Week Ende Juni bzw. Anfang Juli. Für die uralte Zeremonie wird im Vorfeld das ganze Anwesen auf Trapp gebracht – ein riesen Spektakel. Doch auch im Rest des Jahres bleibt das Holyroodhouse spannend. Zu besichtigen gibt es die State Apartments, in denen sich die Queen und andere Mitglieder der königlichen Familie aufhalten, wann immer sie in Edinburgh residieren. Auch die angrenzende Queen’s Gallery sowie die Abtei könnt ihr besichtigen.

Palace of Holyroodhouse

Edinburgh Geheimtipp – Craigmillar Castle

Einen ganz besonderen Leckerbissen möchte ich euch präsentieren: Das Craigmillar Castle. Wenn ihr alte, verlassene Schlossruinen so toll findet wie ich und gerne durch alte Gemäuer wandelt, dann seid ihr hier genau richtig! Die wunderschöne, gut erhaltene, mittelalterliche Schlossruine liegt ein bisschen außerhalb im Vorort Craigmillar, südlich der Innenstadt. Macht euch aber keine Gedanken über die Entfernung – mit dem Bus No. 33 (eastbound) könnt ihr ganz bequem von der Princes St. bis Old Dalkeith Road fahren, von wo es dann nur noch ein paar 100 Meter bis zum Schloss sind.

Craigmillar Castle wird leider oft bei Sightseeingtrips nach Edinburgh übersehen und ist somit ein kleiner Geheimtipp. Gebaut wurde es im 14. Jahrhundert von der Preston Familie, Feudalherren des Vororts Craigmillar. Das gesamte Anwesen wurde im Laufe der Zeit oft erweitert und der aktuellen Architektur angepasst. Man kann an manchen der Wände noch ursprüngliche Formen erahnen, wie zum Beispiel zugemauerte Fenster oder heute fehlende Böden. Im frühen 18. Jahrhundert wurde Craigmillar Castle das letzte Mal bewohnt, als es von seinen damaligen Besitzern, der Familie Gilmour, zuerst modernisiert und dann zugunsten einer noch moderneren Unterkunft verlassen wurde. Seitdem dient es als romantische Kulisse in der Landschaft Edinburghs, die noch einmal restauriert wurde, als Queen Victoria ihren Besuch ankündigte.

Ein Hauch Geschichte weht durch die alten Gemäuer

Was an dieser Schlossruine aber so ganz besonders ist, ist die packende Atmosphäre. Ein Hauch Geschichte weht durch die alten Gemäuer und dank der Infotafeln könnt ihr euch bildlich vorstellen, wie hier gelebt wurde. Ein ganz besonderes Erlebnis, auch bei der tollen Aussicht vom Dach auf die Stadt und die umliegende Landschaft.

Denkmäler am Calton Hill

Von der Princes Street in Newtown nur einen kurzen Spaziergang entfernt, liegt Calton Hill. Durch Treppenstufen und ausgebaute Wege bietet der Hügel, der ehemals als Park zur Erholung der Bevölkerung gedacht war, nicht nur einen tollen Ausblick auf Edinburgh. Nebenbei steht hier auch noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit. Der Old Calton Burial Ground beispielsweise, die älteste Bebauung des Hügels, ist die letzte Ruhestätte David Humes‘, des berühmten schottischen Philosophen. Doch am auffälligsten ist bei Betreten des ehemaligen Parks das Akropolis-ähnliche Gebilde in der Mitte, das National Monument.

Ausblicke am Calton Hill

Das Nelson Monument ist ebenso beliebt. Es steht zur Stadtseite am Rand des Hügels und ist eben jenem britischen Admiral gewidmet, der seine Flotte 1805 bei Trafalgar zum Sieg führte. Das Denkmal wurde 1807-1815 gebaut und seinen schlanken, hohen Turm, der bewusst der Form eines Teleskops nachempfunden wurde, könnt ihr schon von Weiten sehen. Auf ihn wurde zusätzlich ein Zeitball (ein Ball, der an einer Stange auf- und abwanderte) gesetzt, der als Zeitsignal für die Schifffahrtsleute in Leith dienen sollte. Die One O’Clock Gun, die ihr im Edinburgh Castle bewundern könnt, dient als hörbares Signal zur Unterstützung

Ein Muss – Whisky Tasting in Schottland

Wenn ihr schon mal in Schottland seid, müsst ihr unbedingt das Nationalgetränk, den Scotch Whisky, probieren. Und wo ginge das besser, als bei einer richtigen Tour, bei der ihr noch eine Menge mehr über Herkunft, Machart und Sorten lernen könnt? Des Schotten liebstes Getränk ist das „Uisce beatha“, das sogenannte „Wasser des Lebens“. Und genau aus diesem Grund schufen sie für alle Interessierten mit der Scotch Whisky Experience Tour eine tolle Möglichkeit, dem Mythos Whisky ein ganzes Stück näher zu kommen.

Whisky Tasting gehört in Schottland einfach dazu

Ihr findet das Gebäude auf Castle Hill, kurz vor dem Edinburgh Castle. Hier erfahrt ihr alle interessanten Fakten und Infos, die es über den Whisky aus den verschiedenen Herkunftsorten Schottlands zu erfahren gibt. Wobei jeder Whisky, so wird es behauptet, seinen ganz eigenen, markanten Geschmack haben soll. Anschaulich und interaktiv werden hier die einzelnen Prozesse zur Herstellung des Getränks aus Highlands, Lowlands, Speyside und den Islands gezeigt. Bestaunt die riesige Sammlung von Whiskysorten, die schier unzähligen Marken Single Malt, Grain und Blended und versucht am Ende, eure neu gewonnenen Kenntnisse bei der anschließenden Whiskyprobe einmal selbst unter Beweis zu stellen.

Geheimnisvoll – Mary King’s Close

Das Besondere an Edinburgh ist die große Historie: Hier ging es in der Vergangenheit ziemlich geheimnisvoll zu. Wie zum Beispiel bei dieser geschichtlichen Episode: Unter der Altstadt befindet sich ein lange ungeahntes Labyrinth an alten, sehr engen Gassen, den sogenannten Closes, die bis hinunter zum damaligen See der Princes Gardens führten. Dieses unterirdische Gängeviertel, das heute unterhalb des Trubels der Altstadt ruht, stammt noch aus der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts. Damals wuchs die Bevölkerung der Stadt so rasant an, dass man bald nicht mehr wusste, wo die vielen Bewohner untergebracht werden sollten – besonders, weil die bewohnbare Fläche damals durch die hügelige Landschaft und die vielen Moore ringsum sehr stark begrenzt war. Die Lösung: Man baute die Häuser nach oben hin weiter.

Unterwegs in der Altstadt von Edinburgh

Es heißt, Edinburgh habe sogar erste Hochhäuser gehabt. In der Konsequenz gab es in den engen Gassen dazwischen immer weniger Tageslicht und es stank aufgrund des fehlenden Abwassersystems schrecklich. Viele Menschen waren auf engstem Raum zusammengepfercht, bei Ausbruch der Pest fielen Tausende der tückischen Krankheit zum Opfer. Die Menschen, die in den engen Gassen hausten, starben tatsächlich so schnell weg, dass man gar nicht mehr wusste, wo man die ganzen Leichen lassen sollte. Viele Wohnungen verwaisten einfach.

Der Sage nach wurden die Häuser mit ihren lebendigen Bewohnern darin einfach eingemauert.

Andere wiederum, so besagt eine Geschichte, wurden aus Angst vor Verbreitung einfach mit ihren Bewohnern darin zugemauert. Auch wenn diese noch gar nicht gestorben waren. Bis 1750 waren die Gassen so sehr verfallen, dass man plante, sie einfach zu überbauen. So entstand eine Marktpassage und heute findet ihr an der Stelle die City Chambers, die Stadtregierung. Jahrhundertelang wurden die alten Gassen nicht mehr beachtet und gerieten zunehmend mitsamt ihren Geschichten und Bewohnern in Vergessenheit – erst 2003 wurden die Gassen dann wieder zugänglich gemacht. Heute bieten sie Interessierten ein Testament dafür, wie die Menschen damals gelebt haben. Es heißt, es spuke in den engen Gassen und selbst die erfahrenen Tourguides machen um einige einen großen Bogen.

Gruseliges Edinburgh – Greyfriars Kirkyard

Ja, die Stadt Edinburgh liebt ihre Spukgeschichten. So auch bei ihrem so zentral gelegenen Friedhof mitten in der Stadt. Der Eingang zu dem schön-schaurigen Kirkyard liegt ein bisschen versteckt zwischen einer ganz normalen Häuserfassade. Diese Nähe macht die Stimmung hier zu einer ganz Besonderen: Fast paradox und morbide, wie es das Land gerne hat, lehnen die hohen Grabsteine des Friedhofs an den benachbarten Häuserwänden und die Totenschädel der Grabstellen blicken auf das lebendige Treiben außerhalb der Tore. Am Südende kann man viele Grabstätten entdecken, die geschlossen und von soliden Mauern oder sogar Eisengittern umgeben sind. Das geht noch auf den im 18. Jahrhundert weit verbreiteten Raub von Leichen zurück, die damals für anatomische Zwecke aus ihren Gräbern entwendet wurden. Viele bekannte Namen der Stadt Edinburgh liegen hier begraben.

Der Greyfriars Kirkyard in Edinburgh ist gruselig und sehenswert zugleich

Spektakuläre Aussicht – Arthur’s Seat

Wenn ihr eine beeindruckende Sicht über die Dächer von Edinburgh genießen wollt, dann solltet ihr den Aufstieg zu Arthur’s Seat wagen. Der Berg liegt mitten im Holyrood Park und ist gänzlich vom Siedlungsgebiet der Stadt umschlossen und damit im wahrsten Sinne des Wortes Edinburghs Hausberg. Der Ursprung des Namens ist unbekannt, es gibt aber zahlreiche Spekulationen darüber, wie der Berg zu seiner Bezeichnung gekommen ist. Vermutet wird unter anderem eine Ableitung vom gälischen Àrd-na-Said, was so viel wie „Gipfel der Pfeile“ bedeuten würde. Sicher ist euch nach dem Aufstieg auf jeden Fall der schönste Panoramablick über Edinburghs historische Prachtbauten.

Doch Schottland wäre nicht Schottland, wenn nicht auch ein Berg mit einer gespenstischen Geschichte aufwarten könnte. Im Jahr 1836 entdeckten einige Schuljungen eine besonders skurrile Grabkammer unter Schieferplatten an der Flanke des Arthur’s Seat. Darin verborgen waren siebzehn winzig kleine Särge. In ihrem Inneren waren Puppen beerdigt worden, die aus Holz geschnitzt waren und über individuelle Gesichter verfügten. Der unbekannte Totengräber hatte ihnen sogar passende Leichenhemden aus Baumwolle genäht. Schnell stand ein schauriger Verdacht im Raum: Wurden hier Menschen bestattet, deren eigentliche Körper für eine Bestattung nicht mehr zur Verfügung standen? Oder wurden hier Lebende zum Tode verurteilt? Waren es gar Repräsentanten für die siebzehn Opfer der Serienkiller Burke und Hare, die in Edinburgh ihr Unwesen getrieben und die Leichen ihrer Opfer verkauft hatten? Gruselig! Wer die neun verbleibenden Särge, im Volksmund „Fairy Coffins“ genannt, heute noch bestaunen will, der kann dies im National Museum of Scotland. Das Museum liegt unweit des Fußes von Arthur’s Seat und kann außerdem mit weiteren spannenden Ausstellungen punkten.

Die Aussicht auf Edinburgh von Arthur's Seat

Die besten Restaurants in Edinburgh

Kommen wir nun zum etwas entspannterem Teil: Wenn ihr in Schottland beziehungsweise Großbritannien unterwegs seid, solltet ihr auch mal den einen oder anderen Pub besuchen. Hier in Edinburgh bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, euer Pint in gemütlicher Runde zu euch zu nehmen. Wenn ihr weiterhin geschichtlich interessiert seid, dann versucht es doch einmal in Bobby’s Bar.

Schon gewusst?

Edinburgh hat eine der höchsten Pubdichten in ganz UK, sodass ihr nie lange nach dem nächsten Pub suchen müsst.

Der kleine Terrier Bobby war der Erzählung nach der treue Freund des Polizisten John Gray und zwar so treu, dass er ihm auch nach dessen Tod im Jahr 1858 an seinem Grab im Greyfriar’s Kirkyard zur Seite stand. Und das bis zu seinem eigenen Tod, nachdem Bobby heimlich bei seinem Herrchen mit auf dem Friedhof beerdigt wurde. Die leicht ausgeschmückte Geschichte wurde sogar schon verfilmt und zwar von niemand geringerem als Walt Disney. Im Jahr 1872 wurde eine Statue von Bobby geschaffen, die bis heute vor dem dazugehörigen Pub steht und besucht werden kann. Es heißt, wer die Nase des kleinen treuen Freundes berührt, der kommt auch wieder nach Edinburgh zurück. Doch nicht nur Bobby selbst, auch „seinem“ Pub könnt ihr einen Besuch abstatten. Wie alle Pubs in Schottland ist auch dieser eher rustikal mit dunklem Holz ausgestattet und bietet eine tolle Wohlfühlatmosphäre. Wenn ihr also Lust habt, einen leckeren Meat Pie und einen schönen Pint in netter Atmosphäre zu genießen, seid ihr hier genau richtig!

Restaurant Tipps für Edinburgh:

Gute Restaurants gibt es in der Hauptstadt Schottlands natürlich auch. Wie beispielsweise The Outsider. Hier gibt es saisonal wechselnde Gerichte, die ihr stets aus regionalem Anbau und knackig frisch zubereitet serviert bekommt. Eine ganz tolle, erfrischende Abwechslung zu der sonst doch eher schweren, fastfoodlastigen Küche Schottlands, ist das Restaurant auch sehr beliebt bei den Einheimischen. Es bietet mit einem teilweise tollen Ausblick auf das Edinburgh Castle und einer schicken, modernen Einrichtung ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis für seine Gäste.

Unbedingt probieren solltet ihr übrigens das Full Scottish-Breakfast, das – ähnlich wie das englische Frühstück – sehr deftig daherkommt. Eier, Bohnen, Tomaten, Würstchen sowie das schottische Nationalgericht Haggis sind ein guter Start in den Tag und stärken euch für das Sightseeing in Edinburgh. Das typische Frühstück wird in vielen Pubs und Restaurants in Edinburgh serviert.

Full scottish Breakfast

Urlaubsguru Tipp: Kostenlose Tour in die Highlands

Ihr möchtet bei eurem Städtetrip noch mehr von Schottland sehen? Dann lege ich euch einen Tagesausflug in die schottischen Highlands ans Herz. Auf den Tagesausflügen bekommt ihr einen eindrucksvollen Einblick in die Natur der Highlands, besucht geschichtsträchtige Denkmäler und Burgen und fahrt an vielen Lochs vorbei. Besonders empfehlen möchte ich euch die Free scottish Highlands Tour von The Hairy Coo, die euch montags, mittwochs und freitags unter anderem zu folgenden Sehenswürdigkeiten bringt:

  • National Wallace Monument in Stirling
  • Lake of Menteith (Schottlands einzigem Lake)
  • Aberfoyle
  • Loch Katrine
  • Doune Castle (Diese Burg war Drehort für Game of Thrones, Monty Pythons Der Ritter der Kokosnuss und Outlander)

Nach der Tour könnt ihr entscheiden, ob und wie viel Geld ihr für den Tag bezahlen möchtet. Ein wirklich tolles Angebot, das ihr unbedingt annehmen solltet, wenn ihr länger in Edinburgh seid. Meldet euch frühzeitig an, damit ihr einen der begehrten Plätze bekommt!

Ein Städtetrip nach Edinburgh – auch etwas für euch?

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich könnte direkt wieder meine Koffer packen und für eine Städtereise nach Edinburgh zurückkehren. Die lebendige Stadt mit spannender Historie ist einfach immer wieder einen Besuch wert. Lasst auch ihr euch von der einmaligen Atmosphäre verzaubern und erlebt eine tolle Zeit, in der ihr euch zwischen alten Schlössern, Gruseltouren und Whisky fühlen werdet, als ob ihr in ein vergangenes Jahrhundert gereist wärt.

Noch mehr Großbritannien: